Wien (OTS). "Kein Hodenkrebs durch Handys und Schnurlostelefone":
Dieses von Dr. Hardell und Kollegen zum Jahreswechsel publizierte Ergebnis kommentiert der Jurist und Epidemiologe Dr. George Carlo, der von 1993 bis 1999 Leiter eines 28,5 Milliarden Dollar-Forschungsprogramms der US-Mobilfunkindustrie war, so:
"Aus vielen Gründen ist dieses Ergebnis sehr wichtig, insbesondere aber weil:
1. das Ergebnis "kein Hodenkrebs durch Handys" im Einklang steht mit dem, was wir über die biologischen Schädigungsmechanismen durch Radiowellen mit Informationsgehalt wissen. Das Melden des Handys bei der Basisstation, um mitzuteilen, wo es sich befindet, ist zu kurz, um die biologischen Schutzmechanismen zu aktivieren, die mit schädlichen biologischen Effekten assoziiert werden. Hätten die Wissenschafter auch bei dieser Studie Effekte gefunden, so hätte dies entweder Zweifel an ihren Untersuchungsmethoden oder an dem, was wir nun über die biologischen Mechanismen wissen, aufgeworfen.
2. das vorliegende, negative, Studienergebnis alle bisherigen Hardell-Kritiker Lügen straft, die behauptet hatten, Dr. Hardell’s Studiendesigns wären so angelegt, dass er immer positive Ergebnisse findet."
Biochemische Abwehrmechanismen nach 60 Sekunden:
"Die Probleme entstehen im Wesentlichen dadurch, dass auf der Hochfrequenz-Welle, dem Mobilfunkstrahl, in Paketen gebündelte Informationen transportiert werden, was ein zusätzliches Signal ergibt, das vom Körper nach 60 Sekunden als feindlicher Eindringling erkannt wird - etwa wie ein Erreger.
Daraufhin löst der Körper eine Reihe von biochemischen Abwehrmechanismen aus", so Carlo. Laut Carlos Studien führen 500 Minuten pro Monat am Mobiltelefon zu einem 2- bis 3-fach erhöhten Risiko, an einem Gehirntumor zu erkranken, nach 10 Jahren ist das Risiko bereits 15 mal so hoch. Epidemiologische Studien zeigen, dass 40.000 bis 50.000 neue Fälle von Augenkrebs direkt auf Mobilfunkgebrauch zurückzuführen sind. Im Jahr 2010 werden es, bei ca. 3 Milliarden Mobilfunk-Nutzern weltweit, jährlich 400.000 bis 500.000 Neuerkrankungen sein.
Mobilfunk-Gesundheitsrisiken systematisch verschleiert:
Seit 20 Jahren werden die Mobilfunk-Gesundheitsrisiken von Industrie und Regierungen systematisch verschleiert, so Carlo, und es gibt keinen Zweifel darüber, dass die Probleme seit langem bekannt waren. Versicherungen und Rückversicherungen schließen seit Jahren die Deckung von Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Felder aus. Eine 2002 von Dr. Carlo ins Leben gerufene online-Datenbank, auf der sich vom Mobilfunk gesundheitlich Beeinträchtigte, wie z.B. auch Elektrosensible, registrieren können, enthält inzwischen 2,5 Millionen (!) Betroffene (www.safewireless.org).
Seit Jahren unveränderter PMI-Mobilfunk-Forderungskatalog!
Die PMI setzt sich ein für:
- Minimierung der Strahlenexposition bei Handys und bei Basisstationen auf das für das Funktionieren der Technik erforderliche Minimum, samt Nachweis darüber,
- Bürgerbeteiligung bei der Wahl der Senderstandorte,
- online-Information und rund-um-die-Uhr-Überwachung der Handysender-Exposition,
- Schaffung einer Anlaufstelle für in ihrer Befindlichkeit Betroffene zwecks Abklärung,
- nationale öffentliche Datenbank,
- Veröffentlichung der SAR-Werte am Handy-Verkaufspunkt,
- Werbeverbot der Handynutzung durch Kinder, Aufklärungspflicht an Schulen.
Das Beispiel Feldkirch zeigt, dass das "Salzburger Milliwatt" auch im UMTS-Zeitalter nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschritten werden kann!
Somit ist die Anpassung der zahnlosen "Mobilfunk-Pakte" Gebot der Stunde:
Verpflichtung zur drastischen Expositionsminimierung sowohl bei Sendern als auch bei Handys, SAR-Wert-Angabe am Handy-Verkaufsort samt Folder zum vorsorglichen Umgang (Beispiel Frankreich) sowie empfindliche Sanktionen bei Nichteinhaltung.
Rückfragehinweis: PMI - Eva Marsalek, Tel.+Fax: 02243-87366 e-mail: eva.marsalek@utanet.at PMI - Mag. Bernhard Carl Tel. 0662-622562 / 0662-8072-2025 www.plattform-mobilfunk-initiativen.at Die PMI (Plattform Mobilfunk-Initiativen) ist Mitglied des Umweltdachverbandes. ZVR-Zahl: 717810421