Das Magazin beruft sich dabei auf eine Studie der britischen "Medical Devices Agency" (MDA), einer Regierungsbehörde, die die Sicherheit der technischen Einrichtungen in Großbritanniens Krankenhäuser überwacht. Die MDA veröffentlichte das Endergebnis ihrer Studie bereits im Februar 2002 auf ihrer Homepage. Der Bericht wurde damals allerdings weitgehend ignoriert.
Die Situation wird von den britischen Behörden deswegen als bedenklich eingestuft, weil Mitarbeiter von Rettungsdiensten oft in die Nähe von kritischen medizinischen Geräten kommen. Demnach störten Tetra-Handys, die von Rettung und Polizei verwendet werden, medizinische Geräte wie Herzschrittmacher, Infusionspumpen oder EKG-Monitore auf eine Entfernung von bis zu drei Metern. Diese Störungen übertreffen teilweise erheblich die Auswirkungen von GSM-Handys. So wurde bei den Infusionspumpen der Alarm ausgelöst und der EKG-Monitor musste vollkommen neu gestartet werden.
Das Bündelfunksystem Tetra sendet im 390 MHz bis 400 MHz-Bereich. Aufgrund der Funk-Charakteristik des Systems lässt sich Tetra weniger leicht stören als GSM-Handys. In Österreich wird zurzeit an der Verwirklichung des bundesweiten Tetra-Netzes Adonis für alle Blaulichtorganisationen gearbeitet. Als Lösung empfiehlt die MDA, dass für Tetra-Handys in Krankenhäusern die selben Richtlinien gelten wie für GSM-Geräte. Fahrzeuge, die mit Tetra-Funksystemen ausgestattet sind, sollten so weit wie möglich von Intensivstationen entfernt abgestellt werden.