Siegfried Vogel macht für den Verlust seiner vier Bienenvölker die Mobilfunk-Strahlung verantwortlich. Wie Vogel erklärt, laufen auf der Hochfläche im weitläufigen Garten seiner Familie die Mobilfunk-Strahlen von vielen Sendemasten aus vier Richtungen zusammen. Nach Vogels Worten gibt es allein in Selbitz drei Sendemasten, zu drei weiteren in Sellanger ist kürzlich ein vierter hinzugekommen, und über weitere Sendeanlagen in Leupoldsgrün und Schauenstein kommen Mobilfunk-Strahlen auch aus diesen Richtungen.
Wie ein Test unserer Zeitung auf dem Platz vor den Bienenstöcken ergeben hat, ist der Empfang für Handys überall gut bis sehr gut. Vogel hat ein weiteres Indiz dafür, dass die Mobilfunk-Strahlung die Ursache für den Verlust seiner Bienenvölker ist: Sein Sohn Reinhold besitzt im selben Anhänger auch drei Bienenvölker, deren Stöcke sich jedoch nicht hinter einer Holz-, sondern hinter einer Aluminiumverkleidung befinden. Da alle Bienenstöcke mit Styropor gleichermaßen gegen die Kälte isoliert waren und es auch sonst keine Unterschiede gab, nimmt Vogel an, dass die Aluminium-Verkleidung die Bienenvölker seines Sohnes geschützt hat und dieses Metall die Insekten wirkungsvoll vor den Mobilfunk-Strahlen abschirmt.
Doch Vogel, der ein leidenschaftlicher Bastler und Tüftler ist, hat in seiner kleinen Werkstatt in einem Gartenhäuschen weiter experimentiert. Dabei hat er herausgefunden, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt, Mobilfunk-Strahlen abzuschirmen. Er hält zwei Elektroden, die mit einem Spannungsmessgerät verbunden sind, in die Luft. Das Messgerät – eingestellt auf eine Empfindlichkeit bis 200 Millivolt – zeigt ständig schwankende Werte an. Sobald er die eine Elektrode mit den Fingern der einen und die zweite Elektrode mit den Fingern der anderen Hand berührt, schnellt die Anzeige des Messgerätes auf etwa doppelt so hohe Werte nach oben. „Der menschliche Körper wirkt wie eine Antenne“, betont Vogel. Beim nächsten Experiment hält er die beiden Elektroden zwischen zwei Magneten, wobei die Anzeige jetzt fast auf Null zurück geht. Nach Vogels Worten funktioniert dies sowohl mit Dauermagneten als auch mit Elektromagneten.
Vogels Fazit: Sowohl mit Metall als auch mit Magnetfeldern kann man Mobilfunk-Strahlen abschirmen. „Wer da etwas Kleines erfindet, kann viel Geld verdienen“, meint Vogel, der sich entsprechende Abschirmungen nicht nur für Bienenstöcke, sondern auch für Wohnhäuser zum Schutz der Menschen vorstellen kann. „Wir können uns gegen das Monopol der Mobilfunk-Gesellschaften nicht behaupten, aber wir können uns auf diese Weise vielleicht schützen“, fügt Siegfried Vogel hinzu.
Der Imker wird seine Bienenzucht heuer mit Völkern seines Schwiegersohns fortsetzen. Die Bienenstöcke will er auf einer Streuobstwiese aufstellen und mit Aluminium abschirmen.