Glasfaser statt Funktechniken

Diagnose-Funk Landesverband warnt vor LTE
In seiner Pressemitteilung warnt der Landesverband Niedersachsen/Bremen von Diagnose-Funk vor der Zunahme von Gesundheits- und Umweltschäden durch den Ausbau der LTE-Netze.

Anlässlich des Aufbaus der ersten LTE-Sendeanlagen (Long Term Evolution) warnt die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Diagnose-Funk e. V. vor einer Zunahme des Elektrosmogs und der daraus resultierenden Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt. Mit der LTE-Technologie sollen vordringlich schlecht angebundene ländliche Regionen mit einem schnellen Internetzugang versorgt werden. Angestrebt wird aber der flächendeckende Ausbau mit LTE, damit überall schneller mobiler Internetzugang angeboten werden kann.

Das Bundesamt für Strahlenschutz warnte schon 2005 vor der „unkontrollierten Exposition“ (Leitlinien Strahlenschutz) der Bevölkerung. Weltweit häufen sich die Erkenntnisse über gravierende Schädigungen bei Menschen, Tieren und Pflanzen, und eine große Zahl internationaler Studien bestätigt, dass jede elektromagnetische Strahlung und jede Frequenz spezifische Auswirkungen auf Mensch und Natur hat. Es wurde festgestellt, dass 27 – 30 % der Bevölkerung im Hinblick auf die Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder besorgt sind und 9 % sich gesundheitlich beeinträchtigt sehen. Trotz dieser alarmierenden Zahlen wird eine weitere Schädigung billigend in Kauf genommen.

Die Entwarnungen von Netzbetreibern, Politik und Behörden mit Verweis auf die Ergebnisse des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms sind haltlos, weil weder die Langzeitwirkungen noch die besonderen Risiken für Kinder untersucht wurden. Selbst das EU-Parlament hält die aktuell noch gültigen Grenzwerte aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht mehr für ausreichend und sieht akuten Handlungsbedarf.

Die Grenzwerte für die Mikrowellenstrahlung (EMF) des Mobilfunks berücksichtigen nur den erwärmenden Effekt auf den Menschen. Effekte, die außerhalb der Erwärmung stattfinden, werden von den Grenzwerten nicht berücksichtigt. Bis 1995 wurden in unseren Wohnräumen elektromagnetische Felder (EMF) von weniger als 0,1 µW/m2 (Mikrowatt pro Quadratmeter) gemessen. Heute können ca. 10.000 µW/m2 in der Umgebung von Mobilfunkantennen gemessen werden. Die Grenzwerte für UMTS oder LTE liegen bei 10.000.000 µW/m2. Dieser Grenzwert lässt die Mobilfunkindustrie problemlos immer weitere Funktechniken installieren, denn dieser Grenzwert wird nie erreicht werden. Die heutigen Grenzwerte bieten der Bevölkerung keinen ausreichenden Schutz vor der Mikrowellenstrahlung.

Brigitte Becker, Sprecherin des Diagnose-Funk Landesverbandes Niedersachsen/Bremen: „Statt Strahlenminimierung, wie vom EU-Parlament gefordert, wird entgegen aller Erkenntnis und Warnung unsere gesamte Lebensumwelt einer erhöhten Strahlenbelastung mit nicht absehbaren Folgen ausgesetzt werden. Diagnose-Funk fordert, die Versorgung der Landbevölkerung mit Breitbandanschlüssen durch den Einsatz von Glasfasernetzen – und nicht durch Funktechniken - voranzutreiben. So könnte der zunehmenden Verstrahlung der Bevölkerung und den damit verbundenen Gesundheitsstörungen wenigstens Einhalt geboten werden. Die Grenzwerte müssen auf Basis unabhängiger und aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse korrigiert werden“.

Artikel veröffentlicht:
01.02.2011
Autor:
diagnose:funk
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