ICNIRP/BfS-Studien: Wissenschaftler fordern Rücknahme

IEEE-Magazin: Prof. James C. Lin unterstützt die Forderung
Die Debatte, ob Mobilfunkstrahlung gesundheitsschädlich ist, wird aktuell in der Wissenschaftscommunity heftig geführt. Das Bundesamt für Strahlenschutz und die ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection) publizierten gemeinsam fast ein dutzend Überblicksstudien (Reviews), die Entwarnung geben. Dagegen laufen Wissenschaftler Sturm und fordern die Rücknahme der Reviews. Ihre Einsprüche sind auf der Datenbank EMF-Data dokumentiert. Im IEEE-Magazin wird diese Rückzugsforderung in einem Artikel von Prof. James C. Lin unterstützt. Wir analysieren diese Debatte.
Bild:diagnose:funk

Die Referenten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) versuchen derzeit, Kommunen und Entscheidungsträger mit neuen Studien (Reviews) zu beeindrucken, die anscheinend endgültig die Risikolosigkeit der Mobilfunkstrahlung nachweisen.[1] Doch das ist ein durchsichtiger Bluff! Die Erstellung der Studien wurde für die Entwarnungszwecke vom BfS selbst in Zusammenarbeit mit der ICNIRP vorgenommen, bei der WHO eingereicht und dann mit einem Etikettenschwindel vermarktet: Dies seien Studien der WHO und würden deren Meinung wiedergeben, so in einem BfS-Workshop für Ärzte. Nach einer Intervention von diagnose:funk korrigierte dies das BfS, nicht aber öffentlich. Aus der Wissenschaft kommen heftige Widersprüche, eine Rücknahme der Studien wird in mehreren Letters to the Editor gefordert.[2] Auch das führende Portal www.microwavenews.org unterstützt diese Kritik.[3]

Mit diesem selbstreferentiellen System, nach der Devise - „Ich schreibe mir mein eigenes Gutachten und berufe mich nachher darauf, merken wird’s wohl keiner!“ - folgen das BfS / die ICNIRP einer alten Industrietaktik, die die Tabakindustrie ausarbeiten ließ. Big Tabacco gründete eigene, scheinbar unabhängige Forschungseinrichtungen, die am Fließband Studien produzierten, die die Ungefährlichkeit des Rauchens bestätigten. Die Chemieindustrie exerzierte das in den letzten Jahren für Glyphosat, die Autoindustrie für den Diesel. Der US-Behördenchef David Michaels hat in einem Fachartikel diese Industrietaktik analysiert. Dieser steht auf unserer Homepage zum Herunterladen.[4] Auch die EUA (Europäische Umweltagentur) analysierte die Industrietaktik zur Verschleierung von Gesundheitsgefahren. Mit Gefälligkeitsgutachten würden verwirrende Debatten inszeniert, um von der tatsächlichen Forschungslage abzulenken.[5] 

Die Mobilfunkbranche hat daraus gelernt und perfektionierte das selbstreferentielle System, indem sie die scheinbar unabhängige Strahlenschutzkommission ICNIRP instrumentalisierte. Das deckte u.a. der Berliner Tagespiegel auf. Sie zahlte darüber hinaus Milliarden Euros an Lizenzgebühren an den Staat, der sich im Gegenzug verpflichtete, den Weg für den Ausbau der Mobilfunk-Infrastruktur freizumachen, auch mit Erklärungen zur Unbedenklichkeit. Die Persilscheine stellt die zuständige Fachbehörde aus, das Bundesamt für Strahlenschutz, in Zusammenarbeit mit der ICNIRP. Unter den Autoren der neuen Studien/Reviews ist fast immer ein ICNIRP- oder BfS-Vertreter, auffällig oft taucht der Schweizer Prof. Martin Röösli auf, dessen Industrienähe ein offenes Geheimnis ist (>>>MicrowaveNews zu Röösli).[6]  

 

BfS & ICNIRP: Unter einer Decke!Bild:diagnose:funk

Verfälschte Darstellung der WHO-Position zu Krebs

Die IARC (Internationale Krebsforschungsagentur der WHO) hatte 2011 die nicht-ionisierende Strahlung als möglicherweise Krebs erregend eingestuft (Kategorie 2B). Diese Bewertung wird nach wie vor „in der Wissenschaft breit geteilt“ (Bericht zur Technikfolgenabschätzung Mobilfunk des Deutschen Bundestages (TAB) S. 117, S. 142 ff).[7]

Das BfS suggeriert mit den Reviews nun, dass die WHO ihre Bewertung in Richtung „kein Krebsrisiko“ geändert hätte. Damit soll die Grundlage der Entscheidung von 2011 entwertet und auf eine neue, von der WHO in Auftrag gegebene Metaanalyse von Karipidis et al. (2024) orientiert werden, die scheinbar „gegen einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks“ spricht. Das ist falsch. Richtig ist: Die WHO will bis ca. 2029 die Gesamtstudienlage neu bewerten und hat daher Wissenschaftler aufgefordert, hierzu Studien einzureichen, die dann als Entscheidungsgrundlage dienen. Das ICNIRP-Kartell war hier am schnellsten und hat mobilfunkfreundliche Reviews eingereicht mit dem Ziel, die WHO in diesem Sinne zu beeinflussen. Die WHO selbst hat zu den eingereichten Reviews noch keine Stellung abgegeben. Dennoch wurde zur Karipidis-Studie im November 2024 eine Pressekampagne unter Beteiligung des Bundesamtes für Strahlenschutz initiiert mit der Botschaft, die WHO wäre zu dem Schluss gekommen, dass kein Krebsrisiko durch Mobilfunkstrahlung bestünde und sich die Menschen keine Sorgen machen müssten. Dies wurde weltweit in fast jeder Zeitung veröffentlicht. Nach Intervention von diagnose:funk korrigierte das BfS diese von ihm mitinitiierte Falschmeldung. Eine öffentliche Korrektur erfolgte nicht.[8]

Die Studie von Karipidis gibt auch keine Entwarnung, wie BfS/ICNIRP suggerieren, sondern stellt fest: Man wisse nichts Genaues, weil die Studienlage noch nicht die Daten für Beweise, sondern nur für schwache Hinweise und Wahrscheinlichkeiten liefere.[9] Der Karipidis-Studie, die sich auf eine limitierte Auswahl und Auswertung von epidemiologischen Studien beschränkt und daraus eine unzulässige Gesamtbewertung ableitet, stehen nahezu 20 Reviews gegenüber, die ein Krebspotential nachweisen.[10]       

Prof. John William Frank (Univ. Edinburgh), nimmt zur Studie von Karipidis et al. Stellung

Bilder: privat

Wissenschaftler, die die ICNIRP/BfS-Reviews scharf kritisieren: Prof. John William Frank (Univ. Edinburgh), Prof. Oleg Grigoriev (Russ. Strahlenschutzkommission), Prof. James C. Lin (Univ. Chicago), Prof. Joel Moskowitz (Univ. Berkeley), Louis Slesin (MicrowaveNews)

Keine Experten und Interessenkonflikte!

Die Darstellung der Studienlage zu Krebs im Review von Karipidis et al. (2024) kritisieren führende Experten scharf. Der Vorsitzende der russischen Strahlenschutzkommission und Mitglied der Expertengruppe der WHO Prof. Oleg Grigoriev spricht in seiner Stellungnahme den Autoren jegliche Kompetenz ab.[11] In einem Letter to the Editor (Moskowitz et al. (2024)) und einer Pressemitteilung fordert die ICBE-EMF (International Commission on the Biological Effects of Electromagnetic Fields) die Rücknahme der Reviews (s. Quellen Anm.2).

Vernichtende Kritik an Karapidis et al. vom ehemaligen ICNIRP-Mitglied Prof. J. Lin

Zu dem Manöver von BfS/ICNIRP hat sich auch Prof. James A. Lin, ehem. ICNIRP-Mitglied und Vorsitzender der Bioelectromagnetic Society, im renommierten IEEE-Magazin mit einem Artikel zu Wort gemeldet. Er verurteilt das Vorgehen scharf. Er kommentiert Karipidis so:

  • „Die Bewertung wissenschaftlicher Beweise in diesem Thema war sicherlich umstritten und uneinheitlich. Die Frage ist: 'Ist diese Überprüfung wirklich das letzte Wort in der langjährigen Debatte darüber, ob Handystrahlung ein Krebsrisiko darstellt?' Meine Antwort lautet: Weit gefehlt!“[12]

Lin kritisiert, dass die wichtigsten Studien bei Karipidis nicht berücksichtigt werden und stattdessen Studien herangezogen werden, die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft bereits einhellig kritisiert wurden. Besonders bemerkenswert ist, dass das renommierte IEEE-Magazin diese Gesamtkritik aller ICNIRP/BfS-Reviews durch Prof. James A. Lin publiziert, in der er sich auf die Seite der Kritiker stellt und die Reviews als unwissenschaftlich und interessengeleitet zurückweist. Lin schreibt als Resümee:

  • „Die Kritik und die Herausforderungen, denen die veröffentlichten, systematischen WHO-EMF-Reviews ausgesetzt sind, sind brutal, einschließlich Forderungen nach einem Rückzug. Strenge Prüfungen dieser Reviews offenbaren erhebliche Bedenken. Neben der wissenschaftlichen Qualität scheint ein starker Glaube daran vorzuherrschen, dass es bei HF-Strahlung lediglich um Hitzeprobleme geht. Die unmissverständliche Botschaft, dass Mobiltelefone kein Krebsrisiko darstellen, ist deutlich. Die Überprüfungen zeigen einen Mangel an ernsthafter Berücksichtigung von Interessenkonflikten und unterstützen eindeutig die kürzlich verabschiedeten ICNIRP-Richtlinien zur HF-Exposition für die menschliche Sicherheit. Von Anfang an hatte die WHO-EMF enge Verbindungen zur ICNIRP, einer privaten Organisation, die häufig als wissenschaftliches Sekretariat des WHO-EMF-Projekts bezeichnet wird. Was möglicherweise bei den systematischen WHO-EMF-Überprüfungen nicht so offensichtlich ist, ist der Mangel an Vielfalt der Meinungen. Eine große Anzahl von ICNIRP-Kommissaren und Ausschussmitgliedern wird als Autoren der WHO-EMF-Reviews aufgeführt; einige waren auch Hauptautoren. Diese Bedenken werfen Fragen zur Unabhängigkeit der Gutachter und zu potenziellen Interessenkonflikten auf.“

Bedenkt man, mit welcher Höflichkeit sonst Wissenschaftler untereinander kommunizieren, ist das eine offene maximal scharfe Zurückweisung aller ICNIRP/BfS–Reviews von einem führenden Experten, dazuhin in einem bedeutenden internationalen Magazin.

Foto: David Michaels

David Michaels deckte in seinen >>> Publikationen die Industrietaktiken auf.

EWSA fordert Auflösung der ICNIRP

Im Konsensbericht des Deutschen Bundestages zum Mobilfunk (TAB) von 2023 wird die einseitige Orientierung an den Interpretationen der ICNIRP kritisiert:

  • „So werden die Festlegung der Rahmenbedingungen für die Risikobewertung, die Risikobewertung selbst und die Entscheidung darüber, welche EMF-Expositionen noch tolerierbar sind, faktisch ausschließlich einem wissenschaftlichen Expertengremium, der ICNIRP, überlassen.“ (TAB S. 83 und S. 156)
  •  „Von Kritikern wird allerdings bezweifelt, ob die ICNIRP für die ihr zugedachte Rolle ausreichend demokratisch legitimiert ist (BUND 2012, S. 15; Huss 2011, S. 9). Darüber hinaus werden Bedenken hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte von Mitgliedern der ICNIRP geäußert (BioInitiative Working Group 2012, S. 8; Hardell 2017) sowie Verflechtungen zwischen der ICNIRP und anderen Beratungsorganen.“[13] (TAB S. 83)

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA)  fordert in seiner Stellungnahme zum Mobilfunk im Amtsblatt der EU (04.03.2022) die Ersetzung der ICNIRP durch ein unabhängiges Gremium. Unter der Überschrift "Zweifel an den ICNIRP-Standards" wird mit einer Beruhigungspille der Behörden aufgeräumt, die Einhaltung der  Grenzwerte entsprechend den ICNIRP-Richtlinien würden Sicherheit garantieren, ein neues Gremium wird gefordert:

  • „1.6. Der EWSA ist der Auffassung, dass die EU ein unabhängiges europäisches Gremium mit modernen Verfahren entsprechend den aktuellen technischen Rahmenbedingungen und einem multidisziplinären Ansatz benötigt, um Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung und der Arbeitskräfte vor elektromagnetischer Strahlung festzulegen.“[14]    

__________________________________________________________________________________

Screenshot der Seite "Deutschland spricht über 5G", 01.12.2020Quelle: deutschland-spricht-ueber-5g.de

2020: 5G - Dialoginitiative der Bundesregierung, organisiert von der PR Agentur Scholz & Friends. Der Aufwand war beeindruckend, die Argumente nicht.

  • "In der angeblichen Wissens- und Wissenschaftsgesellschaft zählen Fakten wenig, wenn sich mit ihrer Verdrängung noch eine Weile Profit machen lässt."                    (Fabian Scheidler in seinem Buch "Chaos")

Es war eine konzertierte Aktion des Bundesamtes für Strahlenschutz zur Flankierung der 5G-Einführung mit den Ministerien. Im Bild: A. Scheuer (Minister), S. Schulze (Ministerin), I.Paulini (BfS-Präsidentin), A. Enders (Strahlenschutzkommission), D. Bär (Digitalministerin). diagnose:funk hielt mit einer Artikelserie dagegen.

________________________________________________________________________________________________

 

IT-Branche dankt dem Bundesamt für Strahlenschutz

Die gegenwärtige ICNIRP/BfS-Review-Offensive ist eine Fortsetzung der 5G Verharmlosungskampagne von 2020 und zielt wieder auf die reibungslose Durchsetzung der Mobilfunktechnologie ab, mit einer scheinwissenschaftlichen Legitimation.

Zur Vermarktungsstrategie der großen Mobilfunk- und IT-Konzerne gehört die positive Darstellung ihrer Produkte. Zweifel an einer Unschädlichkeit dürfen nicht aufkommen. Um sie aus dem Weg zu räumen, nutzen sie Methoden, die von PR-Agenturen ausgearbeitet werden. Das stellt David Michaels in seinen Analysen dar. In den Fällen aus der Industriegeschichte, die in der EUA Publikation „Späte Lehren aus frühen Warnungen“ analysiert werden, hatten die Konzerne zwei Haupt-Helfershelfer: dienstbeflissene Wissenschaftler und staatliche Organe.

Für die Aktivitäten des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Schutz der Geschäfte der Industrie und seines dafür installierten Kompetenzzentrums elektromagnetische Felder (KEMF) bedankte sich 2024 auf dem 31. Runden Tisch EMF (RTEMF) des Bundesamtes für Strahlenschutz stellvertretend für die IT-Branche Kristofer Steinijans (Telekom):

Der Name Bundesamt für Strahlenschutz entspricht nicht mehr der realen Praxis. Faktenbasiert müsste es in Bundesamt für Sorglosigkeit umbenannt werden.

Fakten statt Desinformation:

Informieren Sie sich über den Stand der Forschung in unserer Reihe ÜBERBLICK für den Durchblick, auf unserer Forschungsdatenbank www.emfdata.org, im ElektrosmogReport, unserem Kompass zur Studienlage und unserer Artikelserie zur ICNIRP.

Unter Publikationen (s.u.) stehen einige unserer Auseinandersetzungen mit der Politik des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Herunterladen.

 

Quellen

[1] Alle ICNIRP / BfS Studien stehen auf: https://www.sciencedirect.com/special-issue/109J1SL7CXT

[2] Die Auseinandersetzung um die ICNIRP/BfS-Reviews ist in der Datenbank www.emf-portal.de dokumentiert, hier die Kritiken im Portal (Stand 15.01.2025) u.a.:

Bevington M: Letter to the Editor, Environment International 'Available evidence shows adverse symptoms from acute non-thermal RF-EMF exposure'. Comment on: Bosch-Capblanch X et al., The effects of radiofrequency electromagnetic fields exposure on human self-reported symptoms: A systematic review of human experimental studies, Envir Int. vol. 187, May 2024, 108612 , Environ Int 2024; 191: 108888 https://www.emf-portal.org/de/article/55768

Frank JW, Melnick RL, Moskowitz JM: A critical appraisal of the WHO 2024 systematic review of the effects of RF-EMF exposure on tinnitus, migraine/headache, and non-specific symptoms, Rev Environ Health 2024, https://www.emf-portal.org/de/article/55306

Frank JW, Moskowitz JM, Melnick RL, Hardell L, Philips A, Héroux P, Kelley E: The Systematic Review on RF-EMF Exposure and Cancer by Karipidis et al. (2024) has Serious Flaws that Undermine the Validity of the Study's Conclusions, Veröffentlicht in: Environ Int 2024: 109200, https://www.emf-portal.org/de/article/57879 

James C. Lin:  World Health Organization’s EMF Project’s Systemic Reviews on the Association Between RF Exposure and Health Effects Encounter Challenges, IEEE Microwave Magazine, https://ieeexplore.ieee.org/document/10795296 DOI 10.1109/MMM.2024.3476748, January 2025

Moskowitz JM, Frank JW, Melnick RL, Hardell L, Belyaev I, Héroux P, Kelley E, Lai H, Maisch D, Mallery-Blythe E, Philips A, International Commission on the Biological Effects of Electromagnetic Fields (ICBE-EMF): COSMOS: A methodologically-flawed cohort study of the health effects from exposure to radiofrequency radiation from mobile phone use Kommentar, Environ Int 2024; 190: 108807, https://www.emf-portal.org/de/article/55023

Nordhagen EK, Flydal E: WHO to build neglect of RF-EMF exposure hazards on flawed EHC reviews? Case study demonstrates how "no hazards" conclusion is drawn from data showing hazards Kommentar, Rev Environ Health 2024, https://www.emf-portal.org/de/article/55226

Auseinandersetzung zwischen der ICBE-EMF und Karipidis:

December 30, 2024: Environment International publishes the ICBE-EMF critique of the WHO
review “The Systematic Review on RF-EMF Exposure and Cancer by Karipidis et al. (2024) has
Serious Flaws that Undermine the Validity of the Study’s Conclusions.”

December 30, 2024: Karipidis et al. then publishes their response to the ICBE-EMF critique
“Response to letter from members of the ICBE-EMF.”

January 15, 2025: The ICBE-EMF release this rebuttal Scientific Rebuttal To The Misleading Responses From Karipidis et al. On The ICBE-EMF Critique Of Their Systematic Review On
Exposure To RF-EMF And Human Cancer to the Karipidis et al. 2024 response.

[3] Louis Slesin: Old Wine in New Bottles Decoding New WHO–ICNIRP Cancer Review Game Over? Likely Not, 11.09.2024, https://www.microwavenews.com/news-center/old-wine-new-bottles

[4] David Michaels: Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse mächtige Interessen bedrohen. Über die Taktiken der Industrie: Zweifeln säen, um Schutzvorschriften zu verhindern https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=1882

[5] EUA (2004,2013): Späte Lehren aus frühen Warnungen, Download:  https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=1039

[6] diagnose:funk Schweiz:Wie haben Sie es mit der Wissenschaftlichen Integrität? https://www.diagnose-funk.ch/alle-artikel/116-wie-haben-sie-es-mit-der-wissenschaftlichen-integritaet

[7] Bericht zur Technikfolgenabschätzung Mobilfunk des Deutschen Bundestages (2023):https://dserver.bundestag.de/btd/20/056/2005646.pdf 

[8] Artikel: Bundesamt für Strahlenschutz korrigiert eigene Falschmeldung zu Handy, Krebs und WHO! Halbherzig wird Fehler zugegeben: Wo bleibt die öffentliche Korrektur? https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=2143

[9] Artikel: ICNIRP-Studie behauptet, Handynutzung erhöhe Krebsrisiko nicht. Ist das so? Wir analysieren die weltweite Kampagne zur Risikoleugnung! https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=2127

[10] Auflistung der Reviews aus der Review-Liste (2024): https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=1693

Siehe dazu auch die diagnose:funk Pressemitteilung (09.12.2024): Stand bei Mobilfunk-Studien: 7 zu 1 fürs Krebsrisiko ☹. Systematische Übersichtsarbeiten sagen: Vielnutzer haben erhöhtes Krebspotenzial / Nur industrienahe Wissenschaftler sehen das nicht so.

[11] Artikel: Dr. Oleg Grigoriev (russ. Strahlenschutz-Kommission) kritisiert ICNIRP-Studie. WHO hat keine neue Entscheidung gefällt. https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=2128

[12] James C. Lin (2024): World Health Organization’s EMF Project’s Systemic Reviews on the Association Between RF Exposure and Health Effects Encounter Challenges, IEEE Microwave Magazine, S. 13-15, January 2025:

„For sure, the assessment of scientific evidence in this subject has been controversial and less than uniform. The question is, “Is this review really the definitive word on the long-standing issue of whether cell phone radiations pose a cancer risk?” My answer is, far from it!“

„The criticisms and challenges encountered by the published WHO-EMF systematic reviews are brutal, including calls for retraction. Rigorous examinations of the reviews reveal major concerns. In addition to the scientific quality, they appear to have a strong conviction of nothing but heat to worry about with RF radiation. The unsubtle message that cellular mobile phones do not pose a cancer risk is clear. The reviews exhibit a lack of serious concerns for conflicts of interest and display unequivocal support for the recently promulgated ICNIRP RF exposure guidelines for human safety. From its inception, WHO-EMF had close ties with ICNIRP, a private organization, frequently referred to as the WHO-EMF project’s scientific secretariat [18]. What may not be as apparent for the WHO-EMF systematic reviews is the lack of diversity of views. A large number of ICNIRP commissioners and committee members are listed as authors for the WHO-EMF systematic reviews; some also served as lead authors. These concerns advance issues of reviewer independence and potential for conflicts of interest.“

[13] Zum ICNIRP_Netzwerk: Recherche von Investigate Europe im Berliner Tagessoiegel: https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=1335https://www.kumu.io/Investigate-Europe/das-experten-netzwerk

[14] EWSA fordert Umsteuern in Mobilfunkpolitik. Stellungnahme: „Die gesellschaftlichen & ökologischen Auswirkungen des 5G-Ökosystems“. https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=1828

Publikation zum Thema

diagnose:funk
Stand: 08.10.2024Format: DIN A4Seitenanzahl: 18 Veröffentlicht am: 14.06.2024 Sprache: deutschHerausgeber: diagnose:funk

Überblick Nr. 1: Wie wirkt Mobilfunk auf Menschen, Tiere und Pflanzen?


Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
Der Überblick Nr. 1 stellt die Gesamtstudienlage dar. Quellenbasiert wird dargestellt, dass es zu vielen medizinischen Endpunkten wie Fertilität und Krebs zu nahezu allen im Mobilfunk verwendeten Frequenzen peer-reviewte Studien gibt, die gesundheitliche Schädigungen nachweisen. Dies gilt sowohl für die körpernahe Nutzung von Handys, Smartwatches, Tablets und Notebooks als auch für WLAN-Router und Mobilfunkbasisstationen. Inzwischen bestätigen Dokumente der Europäischen Union und des Deutschen Bundestages diese wissenschaftlichen Erkenntnisse. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Studienlage, der in den weiteren Publikationen dieser Reihe vertieft wird.
diagnose:funk
Stand: 04.12.2024Format: A4Seitenanzahl: 14 Veröffentlicht am: 14.06.2024 Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Überblick Nr. 2: Ist Mobilfunk krebserregend?


Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
In Überblick Nr. 2 dokumentiert diagnose:funk die Studienlage zum Risiko einer Krebser-krankung durch Mobilfunkstrahlung. Dazu gibt es seit ca. 25 Jahren eine heftige Debatte zwischen Wissenschaft, Behörden, Mobilfunkbetreibern und Bürgerinitiativen. In den Jahren 2016 bis 2020 wurden groß angelegte, qualitativ hochwertige Studien durchgeführt, die bestätigen, dass die 2011 von der WHO beschlossene Eingruppierung der nicht-ionisierenden Strahlung in ‚möglicherweise krebserregend (2B)‘ nicht nur gerechtfertigt war, sondern diese neuen Erkenntnisse eine Eingruppierung in ‚wahrscheinlich krebserregend (2A)‘ oder gar ‚krebserregend (1)‘ erfordern. Auch die Debatte um die Krebsstatistik wird analysiert.
Format: A4Seitenanzahl: 46 Veröffentlicht am: 26.03.2021 Bestellnr.: 243Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Die Butler-Recherchen enthüllen den Einfluss der Mobilfunkindustrie auf die weltweite Strahlenschutzpolitik

Lobbysystem ICNIRP und Bundesamt für Strahlenschutz - Teil I
Autor:
Tom Butler
Inhalt:
Die Strahlenschutzpolitik national und international wird dominiert von den Richtlinien und Forschungsinterpretationen der ICNIRP (International Commission on Non​-Ionizing Radiation Protection), die ihren Sitz im Bundesamt für Strahlenschutz hat. Prof. Tom Butler (Irland) analysiert ihre Geburt und Geschichte als verlängerter Arm der Industrie.
diagnose:funk
Format: A4Seitenanzahl: 16 Veröffentlicht am: 12.01.2023 Bestellnr.: 250Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit zu Risiken der Mobilfunkstrahlung

Über Kampagnen eines Kartells von Industrie, Bundesamt für Strahlenschutz und ICNIRP
Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
Ob Mobilfunkstrahlung gesundheitsschädlich ist oder nicht, darüber wird nicht nur eine Wissenschaftsdebatte über Ergebnisse der Forschung geführt. Bei dieser Debatte geht es auch und vor allem um Produktvermarktung, in diesem Fall um das Milliardengeschäft einer Schlüsselindustrie. Dieser brennpunkt dokumentiert die Auseinandersetzung. Im Jahr 2022 gab es vier Entwarnungskampagnen, basierend auf vier Studien mit der Botschaft: Mobilfunkstrahlung ist unbedenklich für die Gesundheit, ein Krebsrisiko besteht nicht. Das beweise die MOBI-Kids-Studie, die bisher weltweit größte Studie zu Hirntumoren und Kinder. Mit der UK-Million Women Studie liege auch der Beweis für Erwachsene vor. In einem von ICNIRP-Mitglied Prof. M. Röösli verfassten Artikel zu 5G in der Zeitschrift Aktuelle Kardiologie bekamen gezielt Mediziner diese Botschaft übermittelt. Abgeordneten des deutschen Bundestages wird vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem Umweltministerium mitgeteilt, die STOA-Studie, die Schädigungen zu Krebs und Fertilität auswertet, sei unwissenschaftlich. Diagnose:funk nahm zu allen diesen Meldungen Stellung.
April 2020Format: 10 Seiten / A4Veröffentlicht am: 03.04.2020 Bestellnr.: 240Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Der Kausalitäts-Betrug

Was die Mobilfunkdiskussion mit Alkohol, einem Affen und Kater zu tun hat- eine Auseinandersetzung mit Positionen des Bundesamtes für Strahlenschutz.
Autor:
Jörn Gutbier/Peter Hensinger
Inhalt:
Warum vertritt das Bundesamt für Strahlenschutz trotz der Studienlage, dass es keine Beweise für die Gesundheitsschädlichkeit der Mobilfunkstrahlung gibt? Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Kernargument des Bundesamtes für Strahlenschutz, der Kausalität als Kriterium für eine Schutzpolitik. Ausnahmslos alle vorliegenden Studien, so begründet es das Bundesamt für Strahlenschutz, hätten bisher keinen kausalen Zusammenhang zwischen Strahlungseinwirkung und Zellschädigungen nachweisen können. Deshalb brauche es auch keine Schutzpolitik. Korrelationen oder Indizien reichten dafür nicht aus. Warum diese Kausalitätstheorie, die wissenschaftlich logisch erscheint, unwissenschaftlich ist, dem Vorsorgeprinzip widerspricht und in der Konsequenz Geschäftsmodelle der Industrie rechtfertigt, damit setzt sich der Brennpunkt auseinander.
diagnose:funk
Format: A4Seitenanzahl: 36 Veröffentlicht am: 01.02.2023 Bestellnr.: 249Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

ICBE-EMF: Die Zeit ist reif für neue Grenzwerte

Die neu gegründete Grenzwertkommission weist die Unwissenschaftlichkeit der geltenden ICNIRP-Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung nach
Autor:
ICBE-EMF / diagnose:funk
Inhalt:
Dieser Brennpunkt publiziert die Übersetzung der Studie der internationalen Grenzwertkommission ICBE-EMF (International Commission on the Biological Effects of EMF) „Wissenschaftliche Erkenntnisse entkräften gesundheitliche Annahmen, die den FCC (Federal Communication Commission, USA) und ICNIRP-Grenzwertbestimmungen für Hochfrequenzstrahlung zugrunde liegen: Folgen für 5G“ (2022). Darin fordert die ICBE-EMF die Rücknahme und Neufestlegung der Grenzwerte für die Exposition gegenüber hochfrequenter Funkstrahlung (HF). Die Rücknahme der Grenzwerte ist notwendig, denn ihre Festlegung beruht auf falschen Annahmen. Das Ziel neuer Grenzwerte wäre die Festlegung von Standards zum Gesundheitsschutz für Arbeitnehmer, die Öffentlichkeit und die Natur.
Januar 2022Format: A4Seitenanzahl: 12 Veröffentlicht am: 18.01.2022 Bestellnr.: 247Sprache: deutschHerausgeber: diagnose:funk

Wie die Telekommunikationsindustrie die Politik im Griff hat


Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
diagnose:funk legt in diesem Brennpunkt eine Recherche zur Lobbyarbeit der Mobilfunkindustrie und BITKOM-Branche zur Digitalisierung vor, basierend auf der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE „Beziehungen von Telekommunikationsunternehmen zur Bundesregierung“ (Bundestagsdrucksache 18/9620, 13.09.2016). Sechs Grafiken verbildlichen die Verflechtungen. Politisch eingeordnet wird diese Analyse auf Grund eigener Erfahrungen mit Besuchen bei Bundestagsabgeordneten und dem neuen Buch „Lobbyland. Wie die Wirtschaft unsere Demokratie kauft“ (2021) des ehemaligen Dortmunder SPD-Abgeordneten Marco Bülow über seine 18-jährigen Erfahrungen im Bundestag und weiteren Literaturrecherchen.
Ja, ich möchte etwas spenden!