Bürgerinitiative Neckartenzlingen: 832 Artikel im Gemeindeblatt!

Neue Rubrik auf unserer Homepage:Kommentar der Woche von Kern & Hauser!
Diagnose:funk hat auf der Homepage eine neue Rubrik eingerichtet: Kommentar der Woche. Diese Kommentare verfassen Prof. a. D. Helmuth Kern und der Journalist Bert Hauser, ehem. Leiter der Redaktion Landespolitik des Süddeutschen Rundfunks. Mit dem 832sten Kommentar beginnen wir, denn die beiden verfassen diese Kommentare schon seit 20 Jahren für das örtliche Amtsblatt. Und jede Bürgerinitiative kann sich ab diesem Monat dieser Kommentare von Kern & Hauser frei bedienen.
Helmuth Kern, Bild:diagnose:funk

Die wöchentlichen Kommentare im Neckartenzlinger Gemeindeblatt haben eine Geschichte. Seit fast 20 Jahren gibt es in Neckartenzlingen die Bürgerinitiative InfoMobilFunk Neckartenzlingen und Umgebung, Ortsgruppe im Mobilfunk Bürgerforum e.V. Es ist eine Besonderheit, dass eine Bürgerinitiative so lange Bestand hat. Woher kommt der lange Atem? Darüber sprechen wir mit Prof. a.D. Helmuth Kern, der auch Mitglied im Vorstand von diagnose:funk ist.

 

Diagnose:funk: Lieber Helmuth, 832, was sagt diese Zahl über Eure Arbeit in Neckartenzlingen aus?

Helmuth Kern:  Ganz einfach. Seit 2005 erscheint wöchentlich — außer in den Sommerferien — unser Kurzartikel „Wir informieren“ im Amtsblatt der Gemeinde. 832 Artikel in 20 Jahren. Es sind Beiträge zum Thema Mobilfunk und Digitalisierung, um eine sachliche, wissenschaftlich fundierte Perspektive auf die Risiken und Folgen der mobilen Kommunikation zu vermitteln. Wir wollen eine konstruktive Diskussion zu gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunkmasten, aber auch zu den gesellschaftlichen und pädagogischen Folgen der Digitalisierung. Diese kontinuierliche Information beeindruckt, wir sind keine Eintagsfliege.

Diagnose:funk: Wie schafft ihr es, fast jede Woche einen Artikel zu schreiben?

Helmuth Kern:  Wir registrieren wie ein Seismograf die Entwicklungen im Mobilfunk. Wir suchen in der Presse, der lokalen und der überregionalen nach einschlägigen Berichten. Dazu gehören auch Zeitschriften wie „natur & heilen“ oder „info3“. Natürlich sind unser Hauptfundus die Veröffentlichungen und Kampagnen von diagnose-funk.

Diagnose:funk: Wer kann im Gemeindeblatt schreiben?

Helmuth Kern:  Jeder anerkannte Verein kann im Amtsblatt schreiben. Wenn eine Bürgerinitiative im Mobilfunk Bürgerforum Südwest (MBF) Mitglied ist, kann sie ganz leicht einen Vereinsstatus über das MBF bekommen. Deshalb empfehlen wir, neben der Mitgliedschaft bei diagnose:funk auch beim MBF für einen geringen Jahresbeitrag Mitglied zu werden. Das MBF ist übrigens Mitglied von diagnose:funk. Unser Gründer Jürgen Groschupp, der leider verstorben ist, war ein Initiator von diagnose:funk.

Diagnose:funk: Werden die Artikel auch gelesen?

Helmuth Kern:  Jede Woche einen Artikel zu schreiben, ist für uns eine wichtige kommunalpolitische Aufgabe. Dabei unterstützt mich Bert Hauser, ein erfahrener Journalist. Er war Leiter der Redaktion Landespolitik des Süddeutschen Rundfunks. Zusammen haben wir einen Stil einwickelt, in Kürze Sachverhalte darzustellen, so dass unsere Beiträge gern gelesen werden. Wir bekommen immer wieder Rückmeldungen, kritische und zustimmende. Dass sie gelesen werden, wird daran deutlich, dass unsere kritische Sicht auf den Mobilfunk auch im Gemeinderat  wahrgenommen wird, auch wenn ich nach zehn Jahren 2014 aus dem Gemeinderat  ausgeschieden bin. Bert Hauser war noch bis 2024 im Gemeinderat Altenriet tätig.

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Quelle: InfoMobilFunk Neckartenzlingen und Umgebung

Den Kommentar der Woche können Sie direkt unter >>>diesem Link oder auf dem Hauptreiter der Homepage oder unter Aktuelles abrufen!

Lassen Sie sich jede Woche von einem kompakten Beitrag vom Duo Kern & Hauser zur Digitalisierung und zum Mobilfunk überraschen!

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Ehrenamtspreis für Helmuth Kern, mit Bürgermeisterin Melanie BraunBild: Daniela Lohrmann

Diagnose:funk: Du hast letzte Woche als erster Neckartenzlinger von der Gemeinde den Ehrenamtspreis "Fliegende Neckargans" bekommen (s.Bild), für Dein Engagement als Vorsitzender des Kulturrings, ehemaliger Vorsitzender der Galerie im Rathaus, ehemaliger Gemeinderat, Vorsitzender der IG Ortsgeschichte und der OG InfoMobilFunk Neckartenzlingen und Umgebung! Gratulation! Liegt neben der Kontinuität nicht auch Euer Erfolgsgeheimnis darin, dass ihr schon immer kommunalpolitisch und in Vereinen aktiv wart?

 

Helmuth Kern: Ja, natürlich, wir gehören zu unserer Kommune und setzen uns für das Zusammenleben ein. In vielen Bereichen.

Diagnose:funk: Wie habt ihr es geschafft, Teil der Gemeinde zu werden?

Helmuth Kern: Das hing zunächst mit unserer kommunalpolitischen Tätigkeit zusammen. Auch hatten wir in Neckartenzlingen als zwei neue „Grüne“ Gemeinderäte einen Neuigkeitswert und wurden vermutlich auch deshalb aufmerksam wahrgenommen. Zudem waren wir an anderen Stellen ehrenamtlich in der Gemeinde tätig. Unsere kritische, wissenschaftsbasierte Einstellung wurde bekannt und auch akzeptiert. Dazu kamen auch immer wieder Leserbriefe von uns zu Artikeln in der Lokalpresse, die sich mit dem Thema Mobilfunk und Digitalisierung beschäftigten.

Diagnose:funk: Was war der Anlass der Gründung eurer Bürgerinitiative?

Helmuth Kern: Im Jahr 2005 sollte ein neuer Mobilfunksendemast in Neckartenzlingen aufgestellt werden. 2004 war ich, zusammen mit Walburga Duong, einem Mitglied von Bündnis 90/die Grünen, in den Gemeinderat gewählt worden, nachdem wir eine neue Liste aufgestellt hatten. Und so verstanden wir die Gründung der Ortsgruppe auch im Rahmen unserer politischen Arbeit. Dazu kam, dass ein Sendemast an der Grenze zur Nachbargemeinde Altenriet geplant war. Dort war Bert Hauser Gemeinderat, und so kam es zu unserem Namen: InfoMobilFunk Neckartenzlingen und Umgebung.

Diagnose:funk: Auf welchen Feldern arbeitet ihr, und mit welchen Mitteln?

Helmuth Kern: Da ist die Information im Amtsblatt und Informationsstände auf dem jährlich stattfindenden Dorffest. Dort legen wir Informationsmaterial aus und machen auch die Risiken des Mobilfunks anschaulich, etwa mit Messungen oder durch Experimente. Aktuelle Anlässe nutzen wir, um Infostände oder kleinere Aktionen machen, wie z.B. zum Thema 5G mit Unterschriftenaktion, Aktionstag Elektrohypersensibilität (EHS) im Juni.  Wir tragen wichtige Themen an die Gemeindeverwaltung heran: wie z.B. den Beschluss zu einem Mobilfunkvorsorgekonzept, bei dem wir dann auch bei einem runden Tisch eingebunden waren. Oder die Alternativen für eine WLAN-freie Schule, wie z.B.  die optische, drahtlose Technologie LiFi (light fidelity). Auch finden regelmäßig unsere Informationsveranstaltungen statt, zu denen wir immer wieder wichtige und bekannte Referenten gewinnen konnten

Diagnose:funk: Was änderte sich dadurch bei der Bevölkerung?

Helmuth Kern: Das lässt sich schwer sagen – in Einzelfällen wissen wir von Veränderungen hinsichtlich der Abschaffung von DECT-Telefon, Ausschalten von WLAN bei Nacht, dem Benutzen einer LAN-Verkabelung. Und wir werden angefragt, wenn es um Information und Vermittlung von Beratungen zum Thema Mobilfunk geht.

Diagnose:funk: Eure Artikel im Amtsblatt stellt ihr nun wöchentlich uns zur Verfügung?

Helmuth Kern: Wir freuen uns, dass diagnose:funk auf seiner Internetseite nun eine Rubrik „Kommentar der Woche“ eingerichtet hat.  Die Artikel können in Gänze oder in Auszügen von interessierten Bürgerinitiativen übernommen werden. Unsere Ortsgruppe muss dabei nicht als Quelle angegeben werden, denn wir verstehen unsere Beiträge auch als Hilfen für die Informationsarbeit der Bürgerinitiativen.     

Diagnose:funk: Lieber Helmuth, danke für das Interview und die zur Verfügungstellung der Kommentare! 

Artikel veröffentlicht:
26.11.2024
Autor:
diagnose:funk
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