umwelt-medizin-gesellschaft mit Schwerpunkt Umwelterkrankungen und ihre Auslösung durch Umweltgifte

Mit Artikel von Prof. G. Teuchert-Noodt und Peter Hensinger zu Schädigungsmechanismen durch digitale Medien für das Gehirn
Die Ausgabe 3/2024 der Zeitschrift umwelt-medizin-gesellschaft widmet sich Umwelterkrankungen, u.a. auch MCS, und ihre Auslösung durch Umweltgifte. Wir empfehlen die Lektüre der interessanten Artikel v.a. Menschen, die Elektrohypersensibel sind, an MCS oder Fibromyalgie leiden. In einem 12-seitigen Artikel behandeln die Neurobiologin Prof. Gertraud Teuchert-Noodt und der Pädagoge Peter Hensinger die Schädigungsmechanismen digitaler Medien für die kindliche Gehirnentwicklung (s.u.).
umwelt-medizin-gesellschaft 3/2024

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INHALT

Hans Schweisfurth: FEINSTAUB UND CO. – WIE SAUBER IST UNSERE LUFT? Gesundheitliche Risiken durch Feinstaub, Stickstoffoxide und Ozon

Wolfgang Huber, Karl-Jürgen Prull, Walter Kochen: Zu den Spätfolgen des Einsatzes chlororganischer Holzschutzmittel

Heike Krüger: Saubere Luft in Innenräumen ist existenziell für unsere Gesundheit: Wir wollen saubere Atemluft, auf die wir uns verlassen können

Ottaviano Tapparo, Heidi Wagner: Häufig unerkannt: Symptomauslöser, Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) und das Leiden Betroffener

Michael Müller-Görnert: LÄRM - Unser Verkehrssystem macht krank: Der Einfluss von Lärm und Abgasen auf die Gesundheit

KINDHEIT UND DIGITALE MEDIEN

Gertraud Teuchert-Noodt, Peter Hensinger: Ohne Berücksichtigung der Erkenntnisse der Gehirnforschung gelingt kein Ausweg aus der Smartphone-Epidemie

G. Teuchert-Noodt, Bild Sarah Jones

Kinder, Jugend und digitale Medien

Ohne Berücksichtigung der Erkenntnisse der Gehirnforschung gelingt  kein Ausweg aus der Smartphone-Epidemie!

Gertraud Teuchert-Noodt, Peter Hensinger

Im Jahr 2007 kam das Smartphone auf den Markt. Eine Zeitenwende, die sich bis heute gravierend auf Familien, ihre Kinder, Kitas und Schulen auswirkt. Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt definiert in seinem Buch „Generation Angst“ diese Zeitenwende als „die vollständige Umstellung von einer spielerischen Kindheit, die wir seit Millionen von Jahren hatten, auf eine telefonbasierte Kindheit.“ Er beschreibt die gravierenden Auswirkungen auf die psycho-soziale Verfassung der Kinder und Jugendlichen: „Um das Jahr 2012 stürzte die geistige Gesundheit junger Menschen eine Klippe hinunter“. Dieser Artikel geht von der phänomenologischen Beschreibung der negativen Symptome der Digitalisierung zu den tieferen Ursachen. Die Neurowissenschaft und Humanbiologie erklären, warum uns die Digitalisierung unmerklich in eine Sackgasse führt. Die Digitalisierung ist eine Cyberattacke auf das Gehirn.

In dem Artikel der Neurobiologin Prof. Teuchert-Noodt und des Pädagogen Peter Hensinger werden die Wechselwirkungen zwischen der Hebbschen Lernsynapse, der Wolffschen Kompensationstheorie und der Rolle digitaler Medien im Kontext der Neuroplastizität ausführlich beleuchtet. Die Hebbsche Lernsynapse, die für die neuronale Sensitivierung und Langzeitpotenzierung verantwortlich ist, wird als grundlegender Mechanismus für das Lernen und die Gedächtnisbildung beschrieben. Diese Synapsen sorgen durch die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Glutamat für die dauerhafte Verstärkung neuronaler Schaltkreise, die besonders in frühen Entwicklungsstadien stark ausgeprägt sind​

Die Wolffsche Kompensationstheorie hingegen erweitert dieses Verständnis auf die systemische Ebene und betont die Rolle der neuronalen Selbstorganisation und adaptiven Anpassungen. Insbesondere unterstreicht sie die Fähigkeit des Gehirns, durch Umweltbedingungen beeinflusste Anpassungen vorzunehmen, was beispielsweise bei Kindern mit genetischen Einschränkungen zu einer erhöhten kognitiven Leistungsfähigkeit führen kann, sofern günstige Umweltbedingungen herrschen.

In der heutigen Zeit, in der digitale Geräte allgegenwärtig sind, üben jedoch die elektronischen Bildschirmmedien einen erheblichen, oft schädlichen Einfluss auf die natürliche Entwicklung aus. Die digitale Überflutung behindert laut den Autoren die Reifung des Gehirns, insbesondere in Bezug auf Aufmerksamkeit, soziale Interaktionen und die Raum-Zeit-Koordinationen​.

Abschließend unterstreicht der Artikel, dass es dringend notwendig ist, die Bildung digitaler Medienkompetenz so zu gestalten, dass sie nicht die natürliche neuronale Entwicklung beeinträchtigt. Dies erfordert ein sorgfältiges Abwägen, wann und in welchem Ausmaß Kinder digitalen Medien ausgesetzt werden, um ihre neuroplastischen Potenziale optimal zu fördern und negative Effekte zu vermeiden.

Artikel veröffentlicht:
17.10.2024
Autor:
umg/diagnose:funk

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