In einem Fachartikel und Diskussionsbeitrag in der Zeitschrift umwelt-medizin-gesellschaft dokumentieren die Autoren Aspekte der Studienlage zur Elektrohypersensibilität und die psycho-sozialen Ursachen der Kontroverse, ob EHS eine Tatsache oder Einbildung ist. Der Artikel ist auch auf Englisch erschienen.
umwelt-medizin-gesellschaft 2/2024
Warum Elektrohypersensibilität (EHS) eine biologisch erwartbare Reaktion auf eine schädliche Strahlung ist
Peter Hensinger / Bernd I. Budzinski
Ist Elektrohypersensibilität (EHS), ausgelöst durch Mobilfunkstrahlung, eine Tatsache oder eine Einbildung? Warum die Mobilfunkindustrie diese Krankheit zur Einbildung erklärt, ist nachvollziehbar. Für sie ist es geschäftsschädigend, wenn ihre Produkte mit Krankheitsfolgen in Verbindung gebracht werden. Doch auch die für den Gesundheits- und Strahlenschutz zuständigen Behörden verbreiten, EHS sei eine psychische, angstbesetzte Reaktion. Sie bestreiten Zusammenhänge mit der Strahlenbelastung und behaupten, es gäbe keinen kausalen Ursache-Wirkungsmechanismus. Mit vorliegenden Beweisen für diesen Zusammenhang und mit der Forderung nach der Kausalität als Voraussetzung für die Anerkennung einer Krankheit setzt sich dieser Artikel auseinander und auch damit, warum Menschen mit Elektrohypersensibilität diskriminiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EHS: Bis in die 1990er-Jahre eine akzeptierte Auswirkung von Strahlung
- 1.2 Wirkmechanismen für Elektrohypersensibilität sind entschlüsselt
- 2 Kausalitätsforderung als scheinwissenschaftliche Ablenkung
- 2.1 Verfassungswidrig: Ohne Vorsorgeprinzip schutzlos der Strahlung ausgeliefert
- 2.2 Die Grenzwerte sind untragbar
- 3 Die Rolle der Psyche
- 3.1 Die kollektive Risiko-Verdrängung
- 4 Die unerlaubte Krankheit – Argumente im öffentlichen Diskurs
- 4.1 Elektrohypersensible Reaktionen stoßen auf Unverständnis
- 4.2 Falsche Vorstellungen führen zur Unterschätzung des Risikos
- 4.3 Das thermische Dogma ist nicht mehr haltbar
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Englische Flagge Why electrohypersensitivity (EHS) is a biologically expected reaction to harmful radiation
Peter Hensinger / Bernd I. Budzinski
Is electrohypersensitivity (EHS), caused by mobile phone radiation, a fact or all in the imagination? It is comprehensible why the mobile phone industry declares this illness to be imaginary. It would be damaging to their business if their products were associated with the consequences of illness. However, the authorities responsible for health and radiation protection also claim that EHS is a psychological, anxiety-induced reaction. They deny connections with radiation exposure and claim that there is no underlying cause-and-effect mechanism. The available evidence for this correlation and the requirement for causality as a prerequisite for the recognition of a disease are the subject of this article, as are the reasons for discrimination against people with electrohypersensitivity.
Table of Contents
- 1. Electrohypersensitivity - an accepted effect of radiation until the 1990s
- 2. Mechanisms of action for electrohypersensitivity have been decoded
- 3. The claim of causality as a pseudo-scientific distraction
- 3.1. Violation of the constitution: Unprotected exposure to radiation without applying the precautionary principle
- 3.2. The limit values are unacceptable
- 4. The role of the psyche
- 4.1. Collective risk displacement
- 4.2. The unauthorized disease - some further arguments in the public discourse
- 5.1. Electrohypersensitive reactions meet with a lack of understanding ...
- 5.2. Misconceptions lead to underestimation of the risk
- 5.3. The thermal dogma is no longer tenable
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Die Autoren
Peter Hensinger, privat Peter Hensinger, MA, studierte Germanistik, Linguistik und Pädagogik und ist bei diagnose:funk für die Organisierung der Recherche und Aufarbeitung der Studienlage verantwortlich, u.a. für die Datenbank www.EMFdata.org und die Herausgabe des ElektrosmogReport.
Bernd I. Budzinski, privat Bernd I. Budzinski, Jurist, Verwaltungsrichter i.R. analysiert seit 15 Jahren unter juristischen Aspekten die Studienlage zum Mobilfunk und hat dazu >>> zahlreiche Fachartikel v.a. in der Neuen Juristischen Wochenzeitschrift publiziert. Er ist in der mobilfunkkritischen Bürgerbewegung in der Stadt Freiburg aktiv.
Publikation zum Thema
Buch Titelbild diagnose:funkPreis: 16,90 EuroFormat: A5Seitenanzahl: 368 Veröffentlicht am: 01.11.2022 Bestellnr.: 905ISBN-13: 978-3982058528Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk
Die unerlaubte Krankheit.
Wenn Funk das Leben beeinträchtigt.
Autor:
Renate Haidlauf
Inhalt:
Mindestens zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind elektrohypersensibel – durch Funk erkrankt. Das entspricht über 1,2 Millionen Erwachsenen. In diesem Buch berichten 50 Betroffene, wie sie auf Funk reagieren und welche Konsequenzen das hat für ihre Familien, ihr Wohnumfeld, den Beruf und ihr ganzes Leben. „Unerlaubte Krankheiten“ ziehen sich durch die Geschichte des Industriezeitalters. Menschen erkrankten durch Asbest, fast hundert Jahre lang verschloss man die Augen davor. Es durfte nicht sein, weil es ein lukratives Produkt infrage stellen würde. So ging es im Bergbau mit PCB-verseuchten Ölen, mit giftigen Stäuben und Dämpfen im Druckgewerbe, mit der Strahlung von militärischen Radaranlagen, die bei Soldaten Krebs verursachte. Man erkannte die Zusammenhänge mit den gefährlichen Stoffen nicht an, in jahrzehntelangen Gerichtsverfahren wurden die Betroffenen zermürbt, in den wenigsten Fällen erhielten sie eine Abfindung. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Menschen mit Kopfschmerzen und Schlafschwierigkeiten enorm erhöht. Sie suchen ärztlichen Rat, doch man findet keine Ursachen. Parallel dazu stieg auch die Funkbelastung durch WLAN, Sendemasten, Bluetooth etc. Solange Schmerzgeplagte und Schlaflose noch keinen Zusammenhang mit Funk erkennen, ist ihr Kranksein „erlaubt“. Stellen sie jedoch fest, dass ihre Beschwerden nachlassen, wenn sie WLAN und Co. vermeiden, dann wird ihr Urteilsvermögen schnell angezweifelt.
diagnose:funkOktober 2023Format: DIN LangSeitenanzahl: 8 Veröffentlicht am: 06.11.2023 Bestellnr.: 320Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk
Diagnose Elektrohypersensibilität
Inhalt:
Dieser Flyer weist Menschen darauf hin, dass man durch die Belastung durch elektromagnetische Felder (EMF) erkranken kann. Es ist davon auszugehen, dass viele Menschen durch EMF erkrankt sind, ohne es zu wissen. Unser neuer Flyer ermöglicht es Menschen, die z.B. von Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Erschöpfung geplagt sind, einen möglichen Zusammenhang mit Mobilfunk zu erkennen und zu überprüfen. Der Flyer erklärt leicht verständlich das Entstehen von Elektrohypersensibilität. Damit gibt der Flyer erste Hilfestellung zum Umgang mit EHS und verweist auf Infos, in denen zusätzliche Informationen erhältlich sind. Mit dem Flyer wird aber nicht nur auf ein Problem hingewiesen, sondern es werden auch Lösungswege aufgezeigt.