In Luxemburg wird die Diskussion über die Risiken digitaler Medien für Kinder und Jugendliche öffentlich geführt. So schreibt das >>> Luxemburger Tageblatt:
- „Kinder lieben alles, was einen Bildschirm hat. Viele Eltern sind verunsichert, wie sie damit umgehen sollen. Nun hat das Bildungsministerium gemeinsam mit „Bee Secure“ eine Kampagne gestartet, die Eltern zu den Gefahren aufklären soll.“
Der Bildungsminister Claude Meisch appelliert an die Vorbildfunktion der Eltern und sagte im Interview:
- „Einfach mal den Kindern sagen, wir gehen jetzt raus, Fußball spielen. Es gibt also Möglichkeiten, die jungen Menschen vom Bildschirm wegzubekommen. Während dieser Zeit bleibt die Playstation oder das Tablet aus ... Unsere Politik will das Suchtpotential eingrenzen. Deshalb wollen wir starke Kinder, die resistent sind, nicht nur gegenüber digitalen Medien“(28.02.2023).
Dieses Problembewusstsein, ausgesprochen von einem Minister, ist eine gute Grundlage, in der Schule eine Erziehung zur Medienmündigkeit zu etablieren. Werden sich in dieser Debatte die Tech-Konzerne mit ihrer Lobbyarbeit oder verantwortungsvolle Politiker, Pädagogen und Eltern durchsetzen? Die Veranstaltung sollte dafür Argumente liefern.
Peter Hensinger stellte, nach den einleitenden Worten von Jean Huss, in seinem Vortrag v.a. die Erkenntnisse aus der neurobiologischen Forschung und neueste Ergebnisse aus empirischen Untersuchungen zu Sprach-, Lesekompetenzen und Mediensucht dar.
- Warum wird die Gehirnentwicklung durch die frühe Nutzung digitaler Medien irreversibel geschädigt?
- Wie entsteht die Internetsucht, warum ist das Smartphone eine Droge und wirkt schon eine halbe Stunde Nutzung bei Kleinkindern wie ein Anfixen?
- Welche Folgen hat der Bewegungsmangel?
- Wie wirken sich die digitalen Medien auf die Bewusstseinsentwicklung aus?
- Welchen Anteil hat die Digitalisierung an der Bildungskatastrophe in Deutschland?
- Ist die digitale Bildung ein Ausweg?
- Wie wirkt sich die Strahlenbelastung der mobilen Geräte v.a. auf Gehirn- und Lernprozesse aus?
Erst, wenn man diese Risiken und ihre Wechselwirkungen kennt, kann man gezielt mit Alternativen gegensteuern. Um diese Alternativen ging es auch in der Diskussion. Wir müssen verhindern, dass die digitale Revolution unsere Kinder frisst, darin waren sich die BesucherInnen einig.
Den Vortrag mit Quellenangaben, die PPT-Präsentation und drei weitere Fachartikel bekamen alle Besucherinnen und Besucher.
>>> Vortrag, Power Point und Fachartikel stehen in der rechten Spalte zum Download.