Unsere Argumente werden immer besser
Vorwort von Peter Hensinger, Vorstand bei diagnose:funk
„Unterhalb der Grenzwerte gibt es keine Nachweise von Gesundheitsrisiken!“ Zwei falsche Aussagen in einem Satz, ihre Dauerwiederholung macht sie nicht richtiger. Mit dieser Behauptung wird der Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur und der Absatz strahlender Geräte legitimiert.
Die internationale Grenzwertkommission ICBE-EMF hat nun in einer umfassenden Studie nachgewiesen, dass die Grenzwerte auf vierzehn falschen Grundannahmen beruhen und keine Schutzfunktion haben.
„Keine Nachweise für Gesundheitsrisiken aus der Forschung!“ Eine absurde Behauptung angesichts der Studienlage, die wir auf unserer Datenbank EMFdata dokumentieren. Mehr als 600 Studien weisen biologische und gesundheitsschädliche Wirkungen nach, oftmals sogar weit unterhalb der Grenwerte, und 120 Reviews bestätigen dieses Faktum.
Warum wird dann nicht sofort eine Schutzpolitik mit vorhandenen Konzepten zu einer strahlungsminimierten Mobilfunkinfrastruktur eingeleitet und umfassend über Risiken der Smartphone Nutzung vor allem für Kinder und Jugendliche aufgeklärt?
Es sind die Lobbyverbände, die dies in Berlin, Brüssel und auch in der Schweiz verhindern. In der Zeitschrift Schrot & Korn berichtet die Bürgerrechtsorganisation Corporate Europe Observatory über die Agrarindustrie: „Sie manipulieren durch einseitige Darstellungen diewissenschaftliche Debatte ... Dazu ziehen sie andere Organisationen heran, um ihre Botschaft zu verbreiten. Im Fall der Agro-Gentechnik wird ein großer Teil der Lobbyarbeit von Forschern betrieben, die vorgeben, die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft zu vertreten. Deren Plattformen luden zum Beispiel Beamte aus nationalen Ministerien zu Strategiesitzungen mit Lobbyisten ein ... Die EU-Institutionen gewähren der Industrie einen privilegierten Zugang.“ (Schrot & Korn, 02|2023)
Diese Lobbyarbeit der Agrar-, Auto-, Atom- oder Pharmaindustrie steht auch in der Presse in der Kritik. Anders beim Mobilfunk. Hier sind die Medien immer noch Sprachrohre der von den Industrie-Lobbyisten und ihren PR-Agenturen vorgekauten Märchen von der Risikolosigkeit des Mobilfunks. Die Medien stecken selbst im digitalen Milliardengeschäft mit drin. Die Lobbyisten initiierten 2022 vier Propagandakampagnen mit der Kein-Risiko-Botschaft. Mit neuen Brennpunkten über diese Propagandawellen, zur Grenzwertstudie der ICBE-EMF und dem Brennpunkt zur Berliner Lobby (2022) decken wir die Strukturen dieser Lobbyarbeit auf, eine Voraussetzung, um diese Entwarnungs-Taktiken zu durchschauen.
Seit der Regierungskampagne „Deutschland spricht über 5G“ wird die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit öffentlich geführt. Noch folgen Medien unkritisch den PR-Argumenten der Industrie. Doch die Basis unserer Argumentation wird immer besser. Die STOA-Studie des EU-Technikfolgenausschusses stützt das Wissen um die Krebs- und Fertilitätsrisiken, der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) fordert eine Schutzpolitik und neue Grenzwerte ein, die Grenzwertkommission ICBE-EMF untermauert dies.
Wie erreichen wir, dass diese Argumente wirken?
Das A&O bleibt die Aufklärung der Bevölkerung, damit die Nutzer über die Gefahren Bescheid wissen und sich schützen können, selbst aktiv und idealerweise diagnose:funk Mitglied werden. Bohren Sie mit uns die dicken Bretter. Wir haben alle Zeitungen angeschrieben, die die Kein-Risiko-Botschaften übernommen haben und sie auf die Fakten hingewiesen. Die Abgeordneten im Bundestag wurden von uns informiert. Die größte Wirkung hat es aber, wenn Sie selbst Abgeordnete Ihres Wahlkreises und Ihre Lokalzeitungen informieren. Schreiben Sie „Ihren“ Abgeordneten! Steter Tropfen höhlt auch die Granitwand, die die Lobby aufgebaut hat.
Helfen Sie mit, dass das Kartenhaus der angeblichen Sicherheit der Mobilfunktechnologie nicht nur zusammenbricht, sondern sich darauf ein neues Schutzsystem aufbaut, das unsere Gesundheit und die Umwelt wirklich vor Schädigungen bewahrt. Viele Argumente dafür finden Sie in diesem kompakt.
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