Das Ergebnis der STOA-Studie: Mobilfunkstrahlung ist gesundheitsschädlich. Bis auf Regierungsebene findet derzeit eine Diskussion um die Bedeutung der Studie statt. Die Bundesregierung lässt Staatssekretäre auf Anfragen von Abgeordneten zu dieser Studie mitteilen, die Studie sei wissenschaftlich nicht relevant (Bundestagsdrucksache 20/1978, Nr. 81, Bundestagsdrucksache 20/3097, Nr.141). diagnose:funk hat in zwei Faktenchecks diese Fehlinformation widerlegt. Für Gespräche mit EntscheidungsträgerInnen in Gemeinderäten, Land- und Bundestag haben wir Factsheets erarbeitet.
Factsheets zur STOA-Studie und EWSA-Stellungnahme
Factsheet I: Fakten zur STOA-Studie „Gesundheitliche Auswirkungen von 5G“
Mit der STOA-Studie liegt eine aktuelle, umfassende Zusammenstellung der wissenschaftlichen Studienlage zu Mobilfunkstrahlung und Gesundheit vor: Die Studie mit dem Titel „Health impact of 5G“ untersucht auf 200 Seiten alle wissenschaftlichen Arbeiten, die seit 1945 zu Mobilfunkstrahlung und Krebs bzw. verminderter Fruchtbarkeit veröffentlicht wurden. Das Ergebnis: Mobilfunkstrahlung ist gesundheitsschädlich (wahrscheinlich krebserzeugend, eindeutig fruchtbarkeitsschädigend bei Männern, möglicherweise bei Frauen sowie möglicherweise embryoschädigend).
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Die Studie wurde vom Technikfolgenausschuss des EU-Parlaments, abgekürzt STOA, beauftragt und herausgegeben – also von höchster politischer Instanz. Ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam unter Leitung des in der Krebsforschung renommierten Ramazzini-Instituts verfasste die Studie nach strengen wissenschaftlichen Qualitätskriterien. Damit hat die STOA-Studie hohes politisches und wissenschaftliches Gewicht.
Factsheet II: Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss zur Mobilfunkpolitik. Konsequenzen aus der STOA-Studie ziehen
Konsequenzen aus der Studienlage zum Mobilfunk fordert der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) in seiner Stellungnahme „Die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen des 5G-Ökosystems“, veröffentlicht im Amtsblatt der EU vom 4. März 2022.
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Der EWSA schreibt, die technische Entwicklung habe in den „letzten 20 Jahre aber auch zu einer Verdichtung von elektromagnetischen Feldern und damit zu einer zunehmenden Umweltverschmutzung durch Elektrosmog geführt.“ Er fordert
- den Schutz vor elektromagnetischer Verschmutzung,
- Anerkennung der Kritik der Bürgerinitiativen und der Ergebnisse der unabhängigen Forschung,
- Anerkennung von Elektrohypersensibilität (EHS) als Krankheit,
- Überprüfung und Ersetzung der ICNIRP-Richtlinien für Grenzwerte durch ein unabhängiges Gremium,
- die Einhaltung des Vorsorgeprinzips,
- die Anerkennung der ökologischen Umweltrisiken und der Risiken für die Datensicherheit.
>>> Unser Vorschlag: Geben Sie diese Factsheets an Ihre GemeinderätInnen und Abgeordneten im Wahlkreis mit der Bitte um ein Gespräch darüber.