Die Zeitung Blick schreibt am 24.08.2022:
„Dokumente zeigen: Gesundheitsminister Alain Berset hat sich privat gegen den Bau einer Handy-Antenne an seinem Wohnort gewehrt. Unter anderem auch wegen gesundheitlicher Bedenken.
Eine Mobilfunk-Antenne, ganz in der Nähe von seinem Zuhause? Das passte Bundesrat Alain Berset (50) so gar nicht. Der Gesundheitsminister hat sich gegen den Bau einer Antenne in seiner Heimatgemeinde Belfaux FR gewehrt ...
«Schädliche Auswirkungen auf Mensch und Tier»
Im Brief führt der Bundesrat sechs Argumente an: Neben dem gewählten Standort – in der Nähe befänden sich unter anderem die Schule sowie Kinderkrippen –, der Beeinträchtigung der Landschaft und der Bausubstanz wird auch eine gesundheitliche Beeinträchtigung angeführt. «Elektromagnetische Wellen technologischer Herkunft, insbesondere jene, die von der Mobilfunktechnologie ausgehen, haben schädliche Auswirkungen auf Mensch und Tier», schreiben die Bersets.“
Swisscom verzichtete auf Bau
Bersets Widerstand zeigte Wirkung. Die Swisscom verzichtete auf den Bau der Antenne in Belfaux.“ Die Swisscom bestreitet die Einflussnahme und nennt es Zufall.
>>> Lesen Sie den ganzen Artikel in der Zeitung Blick
>>> Bericht auf msn.com , im tagesanzeiger, in 20min , NZZ
Schweizer Bürgerinitiative veröffentlicht das Schreiben der Familie Berset
Auf der Homepage www.antennes-partout.ch/start veröffentliche die Bürgerinitiative Glane das Schreiben der Familie Berset mit dem Kommentar:
- "Unser Ziel ist es nicht, Alain Berset für seinen Widerstand gegen den Bau einer Antenne in der Nähe seiner Wohnung zu kritisieren. Ganz im Gegenteil, wir möchten ihm dafür danken, dass er diese Aussage schwarz auf weiß festgehalten hat. Wir fordern, dass heute die Quellen innerhalb der Bundesverwaltung, die diese Tatsachen bestätigen, der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, damit jeder hier in der Schweiz auch die Chance hat, gegen die Errichtung neuer Antennen in der Nähe seiner Wohnung zu kämpfen. Und vor allem, damit auf politischer und rechtlicher Ebene die Konsequenzen aus diesen Tatsachen gezogen werden und die Normen zum Schutz der Bevölkerung vor nichtionisierender Strahlung stark verschärft werden."
>>> Hier steht der Originalbrief auf Französisch zum Download
Wir danken der Bürgerinitiative für die Zusendung einer >>> Teilübersetzung des Einspruchschreibens
Die Forderung der Bürgerinitiative, dass "die Normen zum Schutz der Bevölkerung vor nichtionisierender Strahlung stark verschärft werden" kann sich jetzt auf prominente Unterstützer berufen. Der Europäische Wirtschafts und Sozialausschuss (EWSA) der EU hat im Amtsblatt der EU genau diese Forderung aufgestellt.
Aktualisierung am 26.08.2022: Minister Berset rudert zurück
In einem Interview mit Blick rudert Minister Berset nun zurück und übernimmt die Sprachregelung der Swisscom: Er habe lediglich wegen des Denkmalschutzes Einspruch eingelegt. Es scheint sich um die übliche Krankheit bei Politikern zu handeln: Amnesie. Gut, dass die Bürgerinitiative den Originaleinspruch (s.o.) der Familie Berset veröffentlicht hat mit der unmissverständlichen Formulierung: «Elektromagnetische Wellen technologischer Herkunft, insbesondere jene, die von der Mobilfunktechnologie ausgehen, haben schädliche Auswirkungen auf Mensch und Tier».
Systematischer Review von Balmori beweist: Mehrheit der Forschung weist gesundheitsschädigende Wirkungen bei Menschen nach, die in der Nähe von Mobilfunk-Basisstationen leben: von der Mikrowellen-Krankheit zu Krebs