Tag der Elektrohypersensibilität am 16. Juni

Am 16.06.2022 ist wieder der Welttag der Elektrohypersensibilität (EHS). Mit ihm soll auf diese Krankheit aufmerksam gemacht werden, die durch elektromagnetische Felder (EMF) ausgelöst wird. Bis zur Nutzung der Mobilfunktechnologie wurde nicht angezweifelt, dass es eine Sensibilität von Menschen gegenüber EMF gibt, EHS wurde Funkwellenkrankheit, Elektroallergie oder Mikrowellensyndrom genannt und trat v.a. bei Soldaten und in der Industrie belasteten Arbeitern auf. In der Arbeitsmedizin in der ehemaligen Sowjetunion und im Militär, selbst in der NASA, wurde dies untersucht und dokumentiert.
Grafik: diagnose:funk

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Warum alle Menschen elektrosensibel sind, wird in der Zeitschrift umwelt-medizin-gesellschaft 2-2022 beschrieben:

  • „In unserem Organismus laufen sekündlich milliardenfach elektrische Funktionen ab. Zellen haben ein elektrisches Potential. Durch Nervenleitbahnen fließen messbare Ströme. Der Zeitpunkt des Todes ist in der Medizin als das Ausbleiben elektrischer Energie im Gehirn definiert. Das EKG misst die elektrischen Abläufe des Herzens, das EEG die des Gehirns im noch empfindlicheren Mikrovoltbereich. Herzschrittmacher erzwingen mit einem Millivolt die unzweifelhafte biologische Wirkung der Herzmuskelkontraktion. Ohne elektrische Spannung gibt es kein Leben, nur Tod. Jede einzelne unserer zigmilliarden Zellen erledigt mehr als 100.000 biophysikalische Funktionen pro Sekunde. Die Nervenzellen unseres Gehirns stellen sekündlich eine Billiarde elektrischer Verbindungen her.“ (S. 29)

Da ist es nur zu logisch, dass Einwirkungen von Außen durch technisch erzeugte Felder diese elektrischen Prozesse beeinflussen, im niederfrequenten und hochfrequenten Bereich. Wir alle sind elektrosensibel und können durch die Dauerbelastung eine Elektroallergie bekommen, also elektrohypersensibel (EHS) werden. Die Statistiken zeigen: Immer mehr Menschen leiden z.B. an Kopfschmerzen, Schlafstörungen, haben ein geschwächtes Immunsystem. Das kann mit dieser „neuen“ Belastung zusammenhängen.

Seit ca. 1995, mit dem Aufkommen des Mobilfunks, begann die flächendeckende starke Bestrahlung der Menschen mit Hochfrequenz. Seither weisen immer mehr Untersuchungen nach, dass sich elektromagnetische Felder (EMF) auf den Zellstoffwechsel auswirken, mehr als 500 davon sind auf unserer Datenbank www.emfdata.org eingestellt. Eine solche Wirkung ist der Beweis dafür, dass Zellen auf EMF reagieren, und damit auch eine Ursache für EHS. Drei große Reviews (Naziroglu/Akman 2014, Yakymenko et.al 2015, Schürmann/Mevissen) dokumentieren: EMF führen zu einer Überproduktion von freien Radikalen (ROS), schwächen durch oxidativen Zellstress das Immunsystem (>> Artikel zu ROS, Mobilfunk & Immunsystem). Oxidativer Zellstress ist eine wesentliche Ursache vielfältiger entzündlicher Erkrankungen. Elektrohypersensible Menschen spüren das, man nennt es deshalb auch Elektroallergie.

Der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Europäischen Union (EWSA) schreibt in seiner Stellungnahme im Amtsblatt der EU vom 04.03.2022:

  • „Das Europäische Parlament, der EWSA  und der Europarat haben anerkannt, dass Elektrohypersensibilität bzw. Elektrohypersensitivität eine Krankheit ist. Hiervon sind eine Reihe von Menschen betroffen, und mit der Einführung von 5G, für das eine viel höhere Dichte elektronischer Anlagen benötigt wird, könnte dieses Krankheitsbild häufiger auftreten.“

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg fordert in ihrer Stellungnahme zum Mobilfunk von 2021 u.a.:

  • „Schaffen von mobilfunkfreien Zonen u.a. in öffentlichen Einrichtungen (Bus, Bahn, Schule, Hochschule, Verwaltung, Kliniken), aber auch im privaten Bereich (Schlafzimmer)
  • Einrichtung einer Koordinierungsstelle zur Sammlung von Meldungen über „Mobilfunk-Nebenwirkungen“, auch für Elektrosensible".

Im Jahr 2014 erkannte das OVG Schleswig in einem Urteil Elektrohypersensibilität als Krankheit an:

  • "Im anschließenden Klageverfahren verpflichtete das OVG die Bekl., die elektromagnetische Hypersensibilität des Klägers als Dienstunfall wegen Berufskrankheit anzuerkennen."

 


Artikelserie zum Welttag der Elektrohypersensibilität

 

>> Tag der Elektrohypersensibilität (I)
Offener Brief zum Thema Mobilfunkausbau und Elektrohypersensibilität.
Bürgerinitiative „Verantwortungsvoller Mobilfunk südlichster Schwarzwald“ schreibt an die Behörden.

>> Tag der Elektrohypersensibilität (II)
Eine mutige Einstellung: Elektrohypersensibilität ist eine Fähigkeit und keine Krankheit! Martin Zahnd ist elektrohypersensibel. Wie der bekannte Aktivist aus der Schweiz zu einer positiven Lebenseinstellung gekommen ist.

>> Tag der Elektrohypersensibilität (III)
Prof. Karl Hecht: Der elektromagnetische Ozean – Lebenswichtiger Umweltfaktor in Gefahr.
Fachartikel von Karl Hecht über die Bedeutung des Magnetfeldes und elektromagnetischer Felder für das Leben.

>> Tag der Elektrohypersensibilität (IV)
2014: Deutsches Gericht anerkennt elektromagnetische Hypersensibilität als Krankheit.
Ehemaliger Radarsoldat gewinnt Prozess gegen den deutschen Staat, Revision nicht zugelassen.

>> Ricky Gardiner im Alter von 73 Jahren verstorben
Über das Leben eines elektrohypersensiblen Musikers.
Der Gitarrist von David Bowie und Iggy Pop ist tot. Ricky Gardener litt an der Parkinson-Krankheit, 1998 kam die Diagnose EHS.

>> Stetig steigende Belastung macht krank
Interview mit Umweltmediziner Dr. Harald Banzhaf zur Elektrohypersensibilität.

>> Webinar Nr. 5: Elektrohypersensibilität - Alles Einbildung?
Was ist der Stand der Forschung zur Elektrohypersensibilität (EHS)? Welche Therapie-Ansätze gibt es? Hilfe zur Selbsthilfe.

Quelle: diagnose-ehs.org / diagnose:funk

Weitere Infos zur Elektrohypersensibilität: www.diagnose-ehs.org

Publikation zum Thema

5. Auflage November 2020Format: A5Seitenanzahl: 60 Veröffentlicht am: 01.11.2020 Bestellnr.: 101Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk | Titelfoto: Drobot Dean stock.adobe.com

Elektrostress im Alltag

Anregungen zur Minimierung - Was jeder selbst tun kann
Autor:
Dr. G. Oberfeld (Land Salzburg), Dipl.-Ing. J. Gutbier (diagnose:funk)
Inhalt:
Seit September 2018 ist der vollständig überarbeitete Ratgeber "Elektrosmog im Alltag" mit dem veränderten Titel "Elektrostress im Alltag" erhältlich. Die nun vorliegende 5. Auflage wurde von 56 auf 60 Seiten erweitert. Wieder mit dabei ist die Landessanitätsdirektion Salzburg, auf deren „Informationsmappe Elektrosmog“ von 2008 diese Broschüre aufbaut. Mit einfacher Sprache, kurzen Texten, über 150 Bildern, Grafiken und Tabellen sowie einfache Icons für jede Empfehlung wird versucht, das komplexe Thema der Elektromagnetischen Felder (EMF) für Laien verständlich zu erläutern. Hilfestellung zur Selbsthilfe durch Prävention ist das Anliegen der Autoren. Wir danken Dr. Martin Virnich, Dr. Dietrich Moldan, Dirk Herberg und Dipl. Ing. Dietrich Ruoff für ihre Unterstützung bei der Erstellung.
Format: A4Seitenanzahl: 120 Veröffentlicht am: 30.08.2018 Bestellnr.: 711ISBN-13: 978-3-9812598-9-6Sprache: DeutschHerausgeber: Kompetenzinitiative e.V.

Elektrohypersensibilität

Risiko für Individuum und Gesellschaft
Autor:
Franz Adlkofer, Christine Aschermann, Frank Berner, Bernd Irmfrid Budzinski, EUROPAEM Arbeitsgruppe EMF, Karl Hecht, Lebrecht von Klitzing, Wilfried Kühling, Peter Ludwig, Werner Thiede.
Inhalt:
Mit dieser Broschüre hofft die Kompetenzinitiative, die Öffentlichkeit aktuell aufzuklären und elektro(hyper)sensiblen Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine nützliche Handreichung zu übergeben für ihre Argumentation gegenüber unaufgeklärten bzw. allzu einseitig „aufgeklärten“ Ärzten, Politikern, Verwaltungsbeamten, Technologen, Firmen, Nachbarn.
Format: A 4Seitenanzahl: 20 Veröffentlicht am: 01.02.2012 Bestellnr.: 215Sprache: Deutsch

Elektrohypersensibilität - Tatsache oder Einbildung?

Ein Forschungsüberblick von Genuis/Lipp
Inhalt:
Ein Forschungsüberblick der kanadischen Umweltmediziner Genuis/Lipp über die Ursachen von Elektrohypersensibilität. Als Download finden Sie den Brennpunkt mit einem Vorwort zur Studie. Der komplette Brennpunkt mit der dt. Übersetzung des Forschungsüberblicks ist beim diagnose:funk - Versand bestellbar.
Auflage Januar 2017Format: A4Seitenanzahl: 84 Veröffentlicht am: 28.09.2016 Bestellnr.: 591Sprache: DeutschHerausgeber: Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM) – Arbeitsgruppe EMF

EUROPAEM EMF‐Leitlinie 2016 zur Prävention, Diagnostik und Therapie EMF‐bedingter Beschwerden und Krankheiten

Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM) – Arbeitsgruppe EMF
Autor:
Igor Belyaev, Amy Dean, Horst Eger, Gerhard Hubmann, Reinhold Jandrisovits, Markus Kern, Michael Kundi, Hanns Moshammer, Piero Lercher, Kurt Müller, Gerd Oberfeld*, Peter Ohnsorge, Peter Pelzmann, Claus Scheingraber und Roby Thill
Inhalt:
Ärzte werden immer häufiger mit Beschwerden unbekannter Ursache konfrontiert. Studien, empirische Beobachtungen und Berichte von Patienten weisen ganz eindeutig auf Wechselwirkungen zwischen Beschwerden und der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF) hin. Die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen wird jedoch meist außer Acht gelassen.
Artikel veröffentlicht:
16.06.2022
Artikel aktualisiert:
21.06.2022
Autor:
diagnose:funk
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