Mobilfunkstrahlung schädigt Türkische Kiefern

Türkische Kiefern produzieren deutlich weniger Blüten und Zapfen, Keimfähigkeit der Samen reduziert
Die Studie von Ozel et al. (2021) untersucht die Auswirkungen der Strahlung einer Mobilfunkbasisstation auf den Blüten- und Zapfenertrag und den auf die Keimung der Türkischen Kiefer (bot.: Pinus brutia). Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Nähe zum Sendemast die Anzahl der Blüten und Zapfen erheblich reduziert.
Türkische Kiefer: Zahl der Blüten in Abhängigkeit der Entfernung von einem MobilfunksendemastGrafik: diagnose:funk/Benedikt Adler

In dieser Studie wurden die Auswirkungen der Nähe zu einer Mobilfunkbasisstation auf den Blüten- und Zapfenertrag und den Prozentsatz der Samenkeimung bei der Kiefernart Pinus brutia, einem im Mittelmeerraum häufigen Nadelbaum, untersucht.

Die Studie wurde in der Provinz Bartin (Türkei) durchgeführt. Das Untersuchungsgebiet wurde 1994 aufgeforstet, indem 2 Jahre alte Röhrensetzlinge gepflanzt wurden. Die Plantage liegt auf einer Höhe von 300 m. Die Basisstation im Untersuchungsgebiet wurde im Jahr 2005 errichtet. Im Rahmen der Studie wurden zunächst die Kiefern in einer Entfernung von 100 m, 200 m, 300 m, 400 m, 500 m, 600 m, 700 m und 800 m von der Basisstation identifiziert, und es wurden Messungen und Zählungen für diese Individuen durchgeführt. Das Untersuchungsmaterial wurde im Jahr 2019 gesammelt. Bei den Bäumen wurden im April weibliche und männliche Blüten gezählt sowie ein- und zweijährige Zapfen. Am Ende der Saison (November) wurden zusätzlich von den gleichen Bäumen reife Zapfen gesammelt.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Nähe zur Basisstation die Anzahl der Blüten und Zapfen bei Pinus brutia signifikant reduziert: die Werte, die bei Kiefern in einer Entfernung von 800 m von der Basisstation erzielt wurden, sind 11-mal höher bezüglich der Anzahl der Blüten und 7-mal höher was die Anzahl der Zapfen angeht, im Vergleich zu den Individuen in einer Entfernung von 100 m.

  • Durchschnittliche Anzahl weiblicher Blüten: 44 Blüten bei 100 Meter Entfernung, 70 Blüten bei 200 m, 134 Blüten bei 400 m sowie 502 Blüten bei 800 m.
  • Durchschnittliche Anzahl männlicher Blüten: 248 Blüten bei 100 Meter Entfernung, 436 Blüten bei 200 m, 673 Blüten bei 400 m sowie 2868 Blüten bei 800 m.
  • Bei den Samen gibt es einen Unterschied um den Faktor drei in Bezug auf den Keimungsprozentsatz zwischen den Individuen, die sich am weitesten (91 % Erfolg bei 800 m Entfernung) und am nächsten (33% Erfolg bei 100 m) zur Basisstation befinden.

Die Studie: Ozel, H. B., Cetin, M., Sevik, H., Varol, T., Isik, B., & Yaman, B. (2021). The effects of base station as an electromagnetic radiation source on flower and cone yield and germination percentage in Pinus brutia Ten. Biologia Futura, 72(3), 359-365. https://doi.org/10.1007/s42977-021-00085-1

>>> Ausführlich Besprechung der Studie auf EMFData.org und im ElektrosmogReport 2-2022

Pinus brutiaWikipedia

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