Mehrere große Telekomkonzerne in Europa wollen ihre Mobilfunk-Infrastruktur verkaufen oder haben das bereits getan, um Schulden abzubauen, bzw. Geld für den Aufbau der 5G-Netze einzunehmen. So hat der spanische Telekomriese Telefónica im vergangenen Jahr die Tochter Telxius für 7,7 Mrd. Euro an den US-Konzern American Tower verkauft. Erst zwei Jahre zuvor hat Telefonica seine Funktürme an das Tochterunternehmen für 1,5 Mrd. ausgelagert. Ähnliches bei Vodafone. Dort werden die Masten durch das Tochterunternehmen Vantage Towers an der Frankfurter Börse gehandelt. Vantage Towers besitzt 82.000 Funktürme in 10 Ländern.
Frisches Kapital für die Telekom
Kronjuwele und Königmacher, so bezeichnete Telekom-Chef Timotheus Höttges immer wieder das Geschäft mit den "Towers". Denn auch die Deutsche Telekom diskutiert schon länger darüber, ihre Funktürme zu verkaufen und zurück zu mieten, nachdem sich ein Schuldenberg von rund 130 Milliarden Euro angehäuft hat. 2022 suchte der Konzern nach einem Partner für die Tochter Deutsche Funkturm (DFMG), die auf über 40.000 Standorte in Deutschland und Österreich kommt.
Im Juli 2022 verhandelt die Telekom noch Medienwirksam mit dem spanischen Funkturmbetreiber Cellnex, dessen Geschäftsführer Tobias Martinez Gimeno Deutschland als "superattraktiven Markt" bezeichnet haben soll. Das Online-Magazin IT-Times berichtete Ende Mai 2022 darüber, dass der Verkauf für ca. 20 Mrd. Euro abgewickelt werden könnte.
Cellnex kam dann doch nicht zum Zuge und auch nicht das europaweit tätige Unternehmen Vantage Towers. Wie das Online-Portal Der Aktionär im Juli 2022 berichtete hat die Telekom seinen Mehrheitsanteil am Funktiurmgeschäft an die Finanzinvestoren Brookfields und Digital Bridge verkauft.