Jörn Gutbier (Vorsitzender diagnose:funk) und Dr. Wolf Bergmann (Bürgerinitiative Freiburg) waren von den "Hotzenwald-Bürgerinitiativen" im Schwarzwald eingeladen. Auch hier geht es um Mobilfunkmasten, die in diesem Fall der Anbieter Telefonica, wahrscheinlich zusammen mit dem Geld des neuen Mobilfunkanbieters Drillisch (1und1), mit dem ein Kooperationsvertrag besteht, bauen will. Der Widerstand ist groß. 100 Besucher:innen waren am 30. Juli in die Hotzenwaldhalle nach Görwihl gekommen. Die Referenten klärten ausführlich über die gesundheitlichen Risiken und technische Alternativen auf, für die die Kommunen Lösungen anstreben sollten, insbesondere Mobilfunkvorsorgekonzepte, mit denen nicht nur die die Strahlenbelastung massiv gesenkt werden kann.
Die Badische Zeitung berichtete ausführlich:
- "Als Konsequenz aus diesen Überlegungen appellierte Gutbier an die Kommunen, einen eigenen Gutachter zu beauftragen, um einen Standort mit bestmöglicher Netzabdeckung bei weitgehender Minimalisierung der Strahlung ausfindig zu machen, sich also für größtmöglichen Immissionsschutz stark zu machen, ohne einer Verhinderungsplanung bezichtigt werden zu können. Juristisch zu prüfen wäre, ob ein Betreiber vertraglich zur Einhaltung einer Leistungsobergrenze verpflichtet werden könne. In der anschließenden Fragerunde wurde dieser Ansatz aufgegriffen und der Wunsch geäußert, dass sich die Kommunen, ähnlich wie beim Breitbandausbau, auch beim Mobilfunkausbau zusammenschließen sollten. Auch Görwihls Bürgermeisterstellvertreter Roland Mutter versprach, nach Möglichkeiten zu suchen, das beste Ergebnis für alle Beteiligten zu erreichen."(02.08.2021)
Funklöcher in der Gemeinde Ibach erhalten
Aber im Hotzenwald geht es um mehr, wie es auch in der Veranstaltung intensiv diskutiert wurde. Ibach und einige seiner Nebentäler sind noch echte Funklöcher. In diese haben sich schon seit Jahren von Mobilfunkstrahlung Schwerstbetroffene zurückgezogen und Orte zum Leben und Überleben(!) gefunden und sich etwas aufgebaut. Um den Erhalt dieser Funklöcher geht es. Diese sind durch die drei aktuellen Planungen der Telefonica in Dachsberg, Görwihl und vor allem durch die Planung in Ibach massiv gefährdet.
Es fehlen klare Zieldefinitionen - Alternativen sind vorhanden
Es braucht eine viel breitere Diskussion unter den Bürgern im Hotzenwald. Es stehen sich die Interessen derer, die (endlich mal) mit Mobilfunkangeboten versorgt werden wollen, denen der Schutzsuchenden und Schutzbedürftigen gegenüber. Dabei sind in Ibach die Grundlagen für Minimierung, Versorgung und Vorsorge, aber auch für den Schutz der Funklöcher, bereits gegeben. Glasfaser ist bereits ausgebaut oder wird in Kürze vollendet und jeder, der meint, zuhause Mobilfunk und Internet haben zu wollen, hat damit eine Alternative, es sich einzurichten, ohne das Alle und Alles bestrahlt werden muss.
Die Diskussion mit den insgesamt 100 Zuhörern des Abends kann also nur der Auftakt gewesen sein.