diagnose:funk: Bundesamt für Strahlenschutz muss Empfehlungen zu Handynutzung publik machen!

Pressemitteilung von diagnose:funk, 22.01.2021
Corona-Fernunterricht: „Abstand ist Dein Freund“ gilt auch bei Nutzung von Handy und Tablet
diagnose:funk-Vorsitzender Jörn Gutbier fordert vom Bundesamt für Strahlenschutz aktiven StrahlenschutzBild: diagnose:funk

Stuttgart, 22.01.2021: Angesichts von Fernunterricht als bundesweite Corona-Maßnahme fordert die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk das Bundesamt für Strahlenschutz in einem Brief auf (siehe unten), seine eigenen Empfehlungen bezüglich der Nutzung von Handys, Tablets und WLAN-Notebooks breit publik zu machen. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt auf seiner Webseite, insbesondere für Kinder und Jugendliche, die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten. Diesen Grundsatz und konkrete Einzelempfehlungen wie verkabelte Nutzung statt WLAN muss das Bundesamt für Strahlenschutz jetzt in der Öffentlichkeit bekannt machen und den Kultusministerien der Länder als Handlungsempfehlung darreichen.

„Die Schülerinnen und Schüler verbringen nun noch mehr Zeit mit strahlenden Geräten wie Handy und Tablet – dank Corona-Fernunterricht“, sagt Jörn Gutbier, Vorsitzender von diagnose:funk. „Daher muss das Bundesamt für Strahlenschutz dafür sorgen, dass Schülerinnen und Schüler sowie Eltern die Empfehlungen zur strahlungsarmen Handhabung dieser Geräte kennen – oder die Geräte verkabelt und damit strahlungsfrei betreiben. Die Corona-Regel ‚Der Abstand ist Dein Freund‘ gilt auch für strahlende Geräte wie Handy oder Tablet. Und als Alternative gibt es für viele Geräte Adapter mit USB-Anschluss, um ein Netzwerkkabel anzuschließen. Diese Infos muss das Bundesamt für Strahlenschutz jetzt den Eltern zukommen lassen, um den Kindern strahlungsfreies Lernen zu ermöglichen.“

Die russische Strahlenschutzkommission hat bereits im Frühjahr 2020 solche Regeln auf wissenschaftlicher Grundlage formuliert und popularisiert – sie gelten in Russland für Kinder unter 18 Jahren: https://www.diagnose-funk.org/1544

Die Empfehlungen von diagnose:funk zum strahlungsarmen oder gar strahlungsfreien Umgang mit Smartphone, Tablet und Notebook: https://www.diagnose-funk.org/1542

>>> Die Empfehlungen des Bundesamtes für Strahlenschutz

Eine aktuelle Metastudie der Forschergruppe um Yoon-Jung Choi (Seoul, Korea) und Joel M. Moskowitz (Berkeley, USA) zeigt, dass häufige Nutzung von Smartphones zu einer um 60% höheren Tumor-Wahrscheinlichkeit führt. Unter ‚häufiger Nutzung‘ verstehen die Forscher mehr als 1.000 Stunden, also z.B. 17 Minuten am Tag 10 Jahre lang. Durch Corona-Fernunterricht im WLAN oder am Smartphone wird dieser Wert jedoch viel schneller erreicht. Daher müssen Kinder und Jugendliche dringend vor der Gefahr durch Mobilfunk- und WLAN-Strahlung gewarnt und geschützt werden – eine originäre Aufgabe des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Die Metastudie und Review von Choi et al. im Original:
https://www.mdpi.com/1660-4601/17/21/8079/htm

Serie: Schule zuhause I-VI / Lehren aus Fernunterricht: Unterricht muss menschlich bleiben. https://www.diagnose-funk.org/1564

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Brief vom 21.01.2021 an die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz

Dr. Inge Paulini, Präsidentin Bundesamt für StrahlenschutzQuelle: bfs.de

Frau Dr. Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz

Gesundheitsrisiken beim Homeschooling
Aufklärung durch das Bundesamt für Strahlenschutz nötig

Sehr geehrte Frau Dr. Paulini,

die Bundesregierung hat als Corona-Maßnahme beschlossen, dass die Schulen geschlossen werden und die SchülerInnen im Fernunterricht lernen. Sie werden nun noch mehr Zeit am Smartphone oder Laptop verbringen und der Strahlung durch diese Endgeräte ausgesetzt sein.

Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt auf seiner Seite, insbesondere für Kinder und Jugendliche, die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten, da Risiken auf Grund der Studienlage nicht auszuschließen seien, insbesondere Langzeitwirkungen.[1] Das BfS empfiehlt vorrangig die verkabelte Nutzung digitaler Geräte und Telefonieren per Headsets.

Auch die Hersteller warnen in Gebrauchsanweisungen davor, die mobilen Geräte körpernah zu benutzen. Die Telekom rät sogar, WLAN-Router nicht in Aufenthaltsräumen, Schlaf- und Kinderzimmern aufzustellen.

Wir bitten Sie, diese Empfehlungen, die der Öffentlichkeit in dieser Klarheit nicht bekannt sind, bekannt zu machen. Für Corona gilt: „Der Abstand ist Dein Freund“. Dies gilt auch für die Nutzung von Smartphones, Notebooks und Tablets.

Die Kultusministerien, die ja nach der Expertise Ihres Amtes handeln, sollten von Ihnen schnell diese Nutzungsregeln mitgeteilt bekommen. Wie Sie wissen, hat die russische Strahlenschutzkommission bereits im Frühjahr solche Regeln für Russland auf wissenschaftlicher Grundlage formuliert und popularisiert. [2]

Mit freundlichen Grüßen

Jörn Gutbier, Vorsitzender diagnose:funk

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[1] https://www.bfs.de/DE/themen/emf/kompetenzzentrum/mobilfunk/schutz/smartphone-tablet.html

[2] Russische Föderation: Sicherheit der digitalen Umgebung unter Bedingungen des Fernunterrichts für Kinder unter 18 Jahren, https://www.diagnose-funk.org/1544

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Telekom Router-Bedienungsanleitung: Warnung vor den Folgen der WLAN-Strahlung!

Telekom Bedienungsanleitung für Speedport Smart, 09.02.2017Quelle: telekom.de/hilfe/downloads/kurzanleitung-speedport-smart_smart-2.pdf

Publikation zum Thema

Format: A4Seitenanzahl: 22 Veröffentlicht am: 16.12.2011 Bestellnr.: 551Sprache: Deutsch

Die Unterschätzung der aufgenommenen Handystrahlung, insbesondere bei Kindern

Eine Übersetzung der US-Studie über SAR-Expositionsrichtlinien
Inhalt:
Weltweit empfehlen Regierungen und Verbraucherschutzverbände beim Kauf von Handys auf den SAR-Wert (Spezifische Absorptions Rate) zu achten. Ein niedriger SAR-Wert garantiere weniger Strahlungsbelastung. Erstmalig weist nun eine Studie nach, dass der SAR-Wert untauglich ist. Die Arbeit von Gandhi et al. „Die Unterschätzung der aufgenommenen Handystrahlung, insbesondere bei Kindern“ (2011) beschreibt das Zulassungsverfahren für Handys durch die Federal Communications Commission (FCC) (= Amerikanische Bundesbehörde für Telekommunikation) in den USA. Mit ihm wird den Herstellern bescheinigt, dass ihre Handys, Smartphones u.a. die Expositionsgrenzwerte einhalten für die maximal zulässige Mikrowellen-Handystrahlung, die vom Kopf oder Körper des Handynutzers aufgenommen werden dürfen.
Format: A 4 Seitenanzahl: 16 Veröffentlicht am: 15.10.2014 Bestellnr.: 226Sprache: Deutsch

Risiken für Kinder durch die Strahlenbelastung von Smartphones, TabletPCs und WLAN sind besonders hoch

Übersetzung der Studie von Morgan, Kesari, Davis
Inhalt:
Diagnose-Funk e.V. veröffentlicht in diesem Brennpunkt die Übersetzung der Studie (Review) von Morgan, Kesari, Davis (2014) "Warum Kinder Mikrowellenstrahlung stärker absorbieren als Erwachsene: Die Konsequenzen". Sie weist die besondere Empfindlichkeit von Kindern nach. Kinder sind heute schon in der Embryonalphase passiv der nichtionisierenden Mikrowellenstrahlung von Smartphones, TabletPCs, DECT-Telefonen, WLAN und Sendemasten ausgesetzt, früh bekommen sie oft von den Eltern ein Smartphone oder einen TabletPC, nicht wenige Erziehungseinrichtungen wollen diese Geräte als Lernmittel einführen. Der Brennpunkt dazu den Artikel: "Deutscher Strahlenschutz und Kinder - eine Geschichte von Unterlassungen - cui bono?".
Sonderbeilage in Ausgabe 1-2018 / ISSN 1437-2606 / 31. JahrgangFormat: A4Seitenanzahl: 32 Veröffentlicht am: 19.02.2018 Sprache: DeutschHerausgeber: umwelt • medizin • gesellschaft

Biologische und pathologische Wirkungen der Strahlung von 2,45 GHz auf Zellen, Fruchtbarkeit, Gehirn und Verhalten

Review veröffentlicht in umwelt • medizin • gesellschaft
Autor:
Isabel Wilke
Inhalt:
Dieser Artikel ist ein systematischer Review von Studien zu den Wirkungen nicht-ionisierender Strahlung in der Mikrowellen (MW)-Frequenz 2,45 GHz (2.450 MHz), die hauptsächlich für WLAN / WiFi-Anwendungen (Wireless Local Area Network) und den Mikrowellenherd genutzt wird.
4. überarbeitete und aktualisierte Auflage Format: A5Seitenanzahl: 100, farbig Veröffentlicht am: 15.09.2019 Bestellnr.: 103Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk, Titelfoto: Cora Müller - stock.adobe.com

Vorsicht WLAN!

Risiken und Alternativen beim Einsatz von WLAN in Schulen, am Arbeitsplatz und Zuhause.
Autor:
diagnose:funk | Dr. K. Scheler, Dipl.-Ing. (FH) G. Krause
Inhalt:
"Kein WLAN an Schulen" - warum eigentlich nicht? Smartphones, Tablets, Spielekonsolen u.v.m. nutzen in der Regel WLAN statt Kabelverbindungen mit dem Router. Als scheinbar risikolose Basistechnologie wird WLAN derzeit vermarktet: Hotels, Bibliotheken, Gaststätten, Erholungsparks, Busse und Bahnen, sogar Städte und Gemeinden werben mit ihren kostenlosen WLAN-Hot-Spots. Auch in immer mehr Schulen soll und wird WLAN eingesetzt. Heute wissen wir: WLAN ist eine Risikotechnologie, viele Einzelstudien weisen bei ständig wiederkehrender Bestrahlung mit WLAN Gesundheitsgefahren nach, die WHO hat sie als möglicherweise krebserregend eingestuft. Die gesundheitlichen Gefahren von WLAN insbesondere für Kinder und Jugendliche im Hinblick auf ihre Entwicklung und ihre kognitiven Funktionen sind erheblich. Mit welchen Maßnahmen kann jeder seine persönliche Strahlenbelastung minimieren? .Welche Möglichkeiten haben Schulen Risiken weitestgehend zu vermeiden? Und welche leistungsfähigeren Alternativen zum heutigen WLAN gibt es bereits heute? Darüber klärt dieser Ratgeber auf.
Überarbeitet im August 2020Format: DIN langSeitenanzahl: 6 Veröffentlicht am: 24.08.2020 Bestellnr.: 311Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Vorsicht WLAN!

Wie Sie Ihre Strahlenbelastung reduzieren können
Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
Im August 2020 neu überarbeitet: Wireless Local Area Network (WLAN oder WiFi) ist ein Funknetz-Standard zur Netzwerk-, Internetanbindung von mobilen Endgeräten. Der mobile Zugang zum Internet führt zu einem ständigen Ausbau funkbasierter Netzzugänge, sog. WLAN Hot-Spots. Wir zeigen Ihnen Ansätze zur Strahlungminimierung.
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