Sehr geehrte Frau Stadträtin, sehr geehrter Herr Stadtrat,
mit unseren besten Wünschen für ein gesundes Neues Jahr melden wir uns 2021 zurück. Gerade angesichts der Einschränkungen zum Schutz vor Corona wollen wir dazu beitragen, dass mit der gleichen Sorgfalt die gesundheitliche Vorsorge gegenüber Funkstrahlung einschließlich Schutz des Klimas, unserer Demokratie- und Freiheitsrechte sowie der Eindämmung von Energie- und Ressourcenverbrauch die notwendige Aufmerksamkeit erhalten:
Mobilfunkplanung vor Ort ist Vorsorge und zugleich Klimaschutz!
90% der Sendeenergie werden nur dazu benötigt, Hauswände zu durchdringen. Eine Technik mit diesem Wirkungsgrad ist untauglich, um so mehr, als sie hier überflüssig ist. Der damit bezweckte Mobil-Funkempfang im Hausinnern wird in Wahrheit zu 80% gar nicht genutzt. Denn ganz „unmobil“ werden heute in diesem Umfange nur Filme gestreamt. Das geschieht alternativ mit Festnetz, Kabel/Glasfaser und WLAN.
Und dieser zusätzlich mit Funk aufrecht erhaltene „Haus-Service“ – genannt Indoor-Funkversorgung – wird ständig gleichzeitig von 3 Mobilfunkbetreibern (d.h. mehrfach, aber partiell stets nutzlos) bereit gehalten und verursacht auch im Freien einen um das 200-fache überhöhten Pegel.
Das spitzt sich jetzt zu: 5G wird 68% mehr Energie als 4G brauchen, meint Huawei[1]. Andere Fachleute meinen: 100% - z.B. jeder 5G-Sender 3 Mal mehr als 4G.[2]
Diese Energieverschwendung und Strahlenbelastung durch die „Indoor“-Versorgung muss beendet werden. Dazu sagt das Umweltbundesamt:
- „Der Mobilfunk ist für den Hausanschluss ungeeignet und aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes nicht tragfähig.“ [3]
So ist es höchste Zeit, den Ausbau von 5G anzuhalten und zuerst moderne Konzepte für Telefonversorgung und Datenanbindung zu beschließen – auch in Freiburg, z.B. mit 100% Glasfaser bis ins Haus und Kleinzellenfunk nur im Freien, was auch ohne 5G möglich wäre.
Nur so können Gemeinden das Klima schonen, den Schutz der Gesundheit erhöhen und ihren Bürgerinnen und Bürgern die Freiheit von Dauerbestrahlung in ihren 4 Wänden wieder geben. Wir alle wollen das in Freiburg – oder wer und warum nicht?
Gerade für Neubaugebiete sind nunmehr Bebauungspläne mit kombinierten Mobilfunk- und Glasfaserkonzepten erforderlich (§ 1 Abs. 3 BauGB). Dabei dürfen Gemeinden nach höchstrichterlicher Rechtsprechung das Klima schützen (BVerwG 2006).
Und der Freiburger Gemeinderat hat bereits 2009 beschlossen, die Entwicklung eines Mobilfunkkonzepts für Freiburg zu prüfen!
Spätestens jetzt ist der Tag dafür gekommen!
Deshalb hat das Aktionsbündnis Freiburg 5G-frei einen Einwohnerantrag nach § 20b GemO auf den Weg gebracht mit konkreten Forderungen und Vorschlägen.
Zum Beispiel erscheint es weiter geboten, den Rahmenplan für Dietenbach[4] durch ein Mobilfunkkonzept für Klimaschutz und Risikovorsorge weiter zu entwickeln.
Wir stehen für Auskünfte und zur Mitwirkung bereit und bitten um eine entsprechende Diskussion und Beschlussfassung.
Erneut grüßen wir herzlich und wünschen für 2021 Erfolg und vor allem Gesundheit!
Freiburg, den 14. Januar 2021
Aktionsbündnis Freiburg 5G-frei
i.A. Beate Limberger, Dr. Wolf Bergmann, Bernd Irmfrid Budzinski
Quellen:
[1] Mit Einsparung https://carrier.huawei.com/~/media/CNBG/Downloads/Spotlight/5g/5G-Power-White-Paper-en.pdf
[2] https://winfuture.de/news,110321.html und https://www.mobilegeeks.de/news/netz-trifft-nachhaltigkeit-was-5g-mit-erneuerbarer-energie-zu-tun-hat/: Anteil der Mobilfunkbasisstationen am Energieverbrauch des Netzes 65%.
[3] Energie- und Ressourceneffizienz digitaler Infrastrukturen, Ergebnisse des Forschungsprojektes „Green Cloud-Computing“;https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/energie-ressourceneffizienz-digitaler
[4] Siehe die BZ v. 07.12.2020, S. 15
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