Sendetermin: 27.10.2020, in der ZDF-Mediathek bis 27.10.2025

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Auszug aus dem Kapitel zur "Digitalen Bildung" in der aktuellen Broschüre "Fortschritt 5G? Mythen für den Profit."
Mythos 4: 5G und WLAN an Schulen braucht es für einen fortschrittlichen Unterricht durch Digitale Bildung
Die Zeitungen sind voll davon: Die Schulen müssen digitalisiert werden, um die Schüler auf die Zukunft vorzubereiten. Im Digitalpakt werden dafür Milliarden bereitgestellt. Die Medien transportieren gegenwärtig eine Botschaft: Das Homeschooling bei Corona habe bewiesen, wie notwendig die Digitalisierung des Bildungswesens sei. Doch was ist beim Homeschooling wirklich geschehen?
Die DAK-Studie "Gaming, Social-Media & Corona" (2020) deckte auf: Kinder und Jugendliche wurden süchtig gemacht.[1] Einige Ergebnisse:
Die Industrie witterte die Chance, die Digitalisierung des Unterrichts beschleunigen zu können und die Kinder noch mehr an digitale Geräte zu fesseln. Mit dem Lockdown konnte sie diese Vermarktungsziele weiter verwirklichen. Hilflos sind die Rufe nach Frühwarnsystemen. Immer noch nicht werden die Erkenntnisse der Hirnforschung beachtet. Unsere Kontrollinstanz, das Stirnhirn, ist bei Kindern und Jugendlichen vor dem 16. Lebensjahr noch nicht ausgereift und nicht in der Lage, eine Impulskontrolle auszuüben. Kinder und Jugendliche sind den Suchtmechanismen ausgeliefert, eine irreversible Schädigung des Gehirns findet statt, auch wenn die Smartphonenutzung limitiert ist.
Fast jeder Kinderarzt und Jugendpyschologe bestätigt die negativen Auswirkungen der Smartphonenutzung v.a. auf Kinder und Jugendliche. Untersuchungen von Krankenkassen schlagen Alarm. Psycho-soziale Folgen wie Spiel- und Internetsucht, Sprachstörungen oder Einsamkeit sind eine Folge, und v.a. die Entfremdung von der Natur und Bewegung. Ein digitalisiertes Bildungswesen wird diese negativen Tendenzen verstärken. Die nichtstofflichen Drogen Smartphones und TabletPCs sollen das Schulbuch ersetzen. Die Schule wird zur Drogenhöhle.
Bildung ist analog
... Bei der "Digitalen Bildung" sollen Computer und Algorithmen das Erziehungsgeschehen autonom steuern, so wie bei der Industrie 4.0 Roboter die Produktion selbständig steuern. Es geht bei der "Digitalen Bildung" nicht darum, zur Medienmündigkeit zu erziehen, was Schule heute unbestritten leisten muss. Im Gegenteil: Sie führt zur Dominanz der Algorithmen, programmiert von IT-Konzernen zur Medienabhängigkeit. Der zu Unrecht kritisierte Frontalunterricht wird dadurch auf die Spitze getrieben. Die Schüler starren isoliert auf einen sprechenden Bildschirm. Der Autor des Buches "Die Katastrophe der digitalen Bildung", Ingo Leipner, schreibt:
Profitquelle Schule
... Das Bündnis für humane Bildung schreibt auf seiner Homepage zur eigentlichen Antriebskraft der "Digitalen Bildung":
Es wird nur noch über digitale Schule diskutiert. Wie wäre es, die Milliarden dafür zu verwenden, die Schulen zu sanieren, den Lehrermangel zu beseitigen und kleine Klassen zu verwirklichen, Stellen für Schulpyschologen und Förderlehrer zu schaffen, die Stundenzahlen für Sport, Kunst, Musik, Theater und Naturerlebnisse zu erhöhen, oder Exzellenzräume für die Ausbildung an digitalen Medien in den höheren Klassen ab dem 16. Lebensjahr einzurichten?
... Eine weitere Nebenwirkung der Digitalisierung der Schulen wird im nächsten Kapitel behandelt: Die WLAN-Ausstattung für die "Digitale Bildung" verseucht die Schulen mit Elektrosmog und schädigt die Gesundheit der Schüler.
Quellen
[1] DAK-Studie "Gaming, Social-Media & Corona", 2020, https://www.dak.de/dak/gesundheit/dak-studie-gaming-social-media-und-corona-2295548.html#/
[2] http://www.aufwach-s-en.de/2020/08/sollen-schulen-mit-wlan-ausgestattet-werden/
Mit den Folgen der "Digitalen Bildung" setzt sich das neue Buch von Ingo Leipner "Die Katastrophe der digitalen Bildung" auseinander. Eine Pflichtlektüre für Eltern, Erzieher und Lehrer. diagnose:funk hat mit dem Autor ein Interview geführt.