Schule zuhause III

Russische Föderation: Sicherheit der digitalen Umgebung unter Bedingungen des Fernunterrichts für Kinder unter 18 Jahren
Das Wissenschaftliche Forschungszentrum für Kindergesundheit im russischen Gesundheitsministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Russischen Komitee zum Schutz vor Nicht-Ionisierender Strahlung Empfehlungen für den Umgang mit digitalen Medien in Zeiten des Fernunterrichts herausgegeben.
Flagge RusslandQuelle: pngwing.com

Russische Föderation: FORSCHUNGSINSTITUT FÜR HYGIENE UND GESUNDHEITSPFLEGE VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

"Wissenschaftliches Forschungszentrum für Kindergesundheit" des russischen Gesundheitsministeriums

Russisches Nationales Komitee zum Schutz vor Nicht-Ionisierender Strahlung (RusCNIRP)

 

 

 

 

Sicherheit der digitalen Umgebung beim Fernunterricht für Kinder unter 18 Jahren

Die Richtlinien für den Fernunterricht zu Hause mit zeitlicher Begrenzung des Schulbesuchs sind gedacht für Kinder und ihre Eltern, Großeltern und alle, die Kindern während einer Zeit der erzwungenen Ein­schränkung in der Schule und anderen Bildungseinrichtungen helfen, zu Hause digital zu lernen.

1. Für Kinder unter 18 Jahren, die zu Hause im Fernlernmodus arbeiten, wird empfohlen, hauptsächlich Personalcomputer und Notebooks zu verwenden, die über ein verkabeltes Netzwerk mit dem Internet verbunden sind. Bei Verwendung eines drahtlosen Netzwerks sollte die Entfernung vom WiFi-Punkt zum Arbeitsplatz mindestens 5 Meter betragen.

2. Die Computertastatur (Notebook) sollte täglich vor Arbeitsbeginn mit einem Antiseptikum desinfiziert werden. Der Monitor am Arbeitsplatz sollte auch mit einem antiseptischen Mittel behandelt werden.

3. Vor der Benutzung der Tastatur sollten sich sowohl ein Kind als auch der Erwachsene, der ihm hilft, die Hände waschen.

4. Um das Risiko von Sehstörungen und Störungen des Bewegungsapparates zu verringern, ist es notwendig, dem Kind einen bequemen Arbeitsplatz für die Arbeit am Computer (Laptop) zu bieten (die Höhe von Tisch und Stuhl sollte der Höhe des Kindes entsprechen). Die Helligkeit des Bildschirms ist richtig einzustellen.

5. Die Hauptlichtquelle am Arbeitsplatz des Kindes sollte sich an der Seite des Bildschirms befinden (nicht auf der Rückseite des Bildschirms und nicht auf der Rückseite der Person, die mit dem Bildschirm arbeitet). Die Helligkeit der Quelle sollte ungefähr gleich der Helligkeit des Bildschirms sein.

6. Die Verwendung von Tablets für den Fernunterricht zu Hause ist für Teenager über 15 Jahre erlaubt. Waschen Sie vor der Verwendung der Tablets Ihre Hände und wischen Sie den Bildschirm mit einem Desinfektionsmittel (feuchtes Tuch) ab. Der Standort des WiFi-Punktes muss mindestens 5 m vom Arbeitsplatz des Studenten entfernt sein. Die Tablets sollte auf einem Tabletständer in einem Winkel von 30 cm platziert werden, der Abstand vom Bildschirm zu den Augen des Schülers sollte mindestens 50 cm betragen. Laptop oder Tablet sollten nicht auf dem Schoß des Schülers, in den Händen, im Liegen oder ähnlichem verwendet werden.

7. Für alle Altersgruppen unter 18 Jahren ist es notwendig, die Nutzung von Smartphones zu Bildungs­zwecken (Lesen, Informationsbeschaffung) völlig auszuschließen.

8. Für alle Alterskategorien wird empfohlen, vor allem gewöhnliche Bücher, Notizbücher zum Lesen und zur Aufgabenausführung zu verwenden.

9. Kinder unter 6 Jahren sollten die Nutzung von Computerausrüstung für Bildungszwecke zu Hause völlig ausschließen.

10. Es wird empfohlen, den häuslichen Einsatz von Computern für Bildungszwecke für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren zu minimieren. Wenn es notwendig ist, sollte die Gesamtdauer aller Bildschirmaktivitäten für Kinder dieser Altersgruppe 2 Stunden pro Tag (einschließlich Fernsehen) nicht überschreiten. Der Zeitplan sollte "eins zu drei" für die Altersgruppe 6 bis 8 Jahre  sein (30 Minuten Ruhezeit für jede 10 Minuten Arbeit) und "ein zu zwei" für über 8 und 12 Jahre alt (20 Minuten Ruhezeit für jede 10 Minuten Arbeit).

11. Kindern im Alter von 12 bis 18 Jahren wird empfohlen, Computer wie folgt zu benutzen: "ein zu zwei" für Kinder über 12 und unter 15 Jahren (für jede 30 Minuten Arbeit, 60 Minuten Ruhe) und "ein zu  eins" für Kinder über 15 und unter 18 Jahren (für jede 45 Minuten Arbeit, 45 Minuten Ruhe). Die Gesamtdauer aller Bildschirmaktivitäten für Kinder in dieser Altersgruppe, einschließlich des Fernsehens, sollte 3,5 - 4 Stunden pro Tag nicht überschreiten.

12. Um der visuellen Ermüdung vorzubeugen, ist es notwendig, in der Pause eine Augengymnastik durchzuführen, um der allgemeinen Ermüdung durch Auflockerungen (Neigungen, Körperdrehungen, Kniebeugen usw.) vorzubeugen.

13. Gegebenenfalls sollte die Verwendung von Kopfhörern beim Dauerbetrieb beschränkt werden: nicht mehr als eine Stunde bei einer Lautstärke von nicht mehr als 60%.

14. Es ist notwendig, den Raum, in dem der Unterricht stattfindet, vor Beginn des Unterrichts (mindestens 15 Minuten) und nach jeder Arbeitsstunde zu lüften.

15. Verwenden Sie keine Tablets und Smartphones für Bildungszwecke im Freien (im Park, auf dem Spielplatz und an ähnlichen Orten).

Die Empfehlungen wurden auf der Grundlage der Daten aus dem Programm der multizentrischen Forschung über die Bereitstellung sicherer digitaler Bildungstechnologien für Kinder, Materialien des Forschungsinstituts für Kindergesundheit und Gesundheitsschutz "NICH Kindergesundheit" und des "Russischen Nationalkomitees für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung" sowie unter Verwendung der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und der weltweit besten Praktiken zur Hygiene der digitalen Bildungsumgebung für Kinder entwickelt.

Im März 2020

V.R. Kutschma
Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, Leiter des multizentrischen Sicherheitsforschungsprogramms für die Gesundheit der Kinder, Direktor des Forschungsinstituts für Kinderhygiene und Gesundheitsschutz der FSAU "National Medical Research Center Gesundheit der Kinder" des Gesundheitsministeriums der Russischen Föderation

O.A. Grigoriev
Doktor der Biowissenschaften, Vorsitzender des Russischen Nationalkomitees für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung, Mitglied des Wissenschaftlichen Beratungsausschusses für nichtionisierende Strahlung der Weltgesundheitsorganisation.

Quellen:

http://www.emf-net.ru/index.php?id=210

https://niigd.ru/news/bezopasnost-cifrovoj-sredy-v-usloviyax-distancionnogo-obucheniya-detej-do-18-let.html

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Kommentar diagnose:funk (26.03.2020):

Warum haben das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die deutschen Gesundheitsbehörden oder die Kultusministerien noch keine solche Richtlinien herausgegeben? Wir fordern die Herausgabe und mediale Verbreitung solcher Richtlinien! Daran ließe sich auch erkennen, ob der Strahlenschutz der Menschen oder doch nur der Schutz der (Ver-)Strahlung im Sinne wirtschaftlicher Interessen Aufgabe des BfS ist.

  • Wir haben die Leitung des BfS am 26.03.2020 angeschrieben und aufgefordert, Leitlinien wie die Russische Föderation zu publizieren.
  • Am 17.04.2020 antwortete das Präsidialbüro des Bundesamtes für Strahlenschutz: "Sehr geehrter Herr Gutbier, nein, das beabsichtigen wir derzeit nicht."

Publikation zum Thema

Format: A4Seitenanzahl: 6 Veröffentlicht am: 01.05.2011 Bestellnr.: 207Sprache: Deutsch

RNCNIRP-Resolution: Gesundheitliche Auswirkung von Handys auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

RNCNIRP (Russisches Nationales Komitee zum Schutz vor Nicht-Ionisierender Strahlung), 2011
Inhalt:
Die RNCNIRP legt in der Resolution dar, dass die medizinische Statistik und nationale und internationale Forschungsergebnisse darauf hinweisen, dass jetzt schon Schädigungen bei Kindern und Jugendlichen nachweisbar sind, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Handynutzung zurückzuführen sind.
Format: A4Seitenanzahl: 1 Veröffentlicht am: 26.03.2009 Bestellnr.: Nicht verfügbar!Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk (deutsche Übersetzung)

RNCNIRP fordert Vorsorgeprinzip und Forschung

Übersetzung von Memo zur Handynutzung von Kindern
Autor:
Professor Yu. Grigory, Vorsitzender der RNCNIRP
Inhalt:
Memorandum des Russian National Committee on Non-Ionizing Radiation Protection (RNCNIRP) in Moskau vom 4. März 2009: "Elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen: Kinder gehören zu einer Gruppe für erhöhtes Risiko. Die wissenschaftliche Datensammlung für die Einschätzung der Gefahren ist lückenhaft. Die vorhandenen Vorschriften stimmen nicht mit den neuen Bedingungen für die elektromagnetischen Felder durch Hochfrequenzstrahlung überein (...)."
Format: A4Seitenanzahl: 22 Veröffentlicht am: 16.12.2011 Bestellnr.: 551Sprache: Deutsch

Die Unterschätzung der aufgenommenen Handystrahlung, insbesondere bei Kindern

Eine Übersetzung der US-Studie über SAR-Expositionsrichtlinien
Inhalt:
Weltweit empfehlen Regierungen und Verbraucherschutzverbände beim Kauf von Handys auf den SAR-Wert (Spezifische Absorptions Rate) zu achten. Ein niedriger SAR-Wert garantiere weniger Strahlungsbelastung. Erstmalig weist nun eine Studie nach, dass der SAR-Wert untauglich ist. Die Arbeit von Gandhi et al. „Die Unterschätzung der aufgenommenen Handystrahlung, insbesondere bei Kindern“ (2011) beschreibt das Zulassungsverfahren für Handys durch die Federal Communications Commission (FCC) (= Amerikanische Bundesbehörde für Telekommunikation) in den USA. Mit ihm wird den Herstellern bescheinigt, dass ihre Handys, Smartphones u.a. die Expositionsgrenzwerte einhalten für die maximal zulässige Mikrowellen-Handystrahlung, die vom Kopf oder Körper des Handynutzers aufgenommen werden dürfen.
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