5. Inzwischen sinkt nämlich das Bundesamt ungeachtet der aufgezeigten Gefahr und entgegen allen gesicherten Erkenntnissen in überwunden geglaubte langjährige, faktenresistente Verhaltensmuster zurück. So sagte Frau Dr. Paulini, Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, im Radio Bayern 2 am 1.8.2019:
- "Wir wissen heute, dass es keine erwiesenen, wissenschaftlich belegten Zusammenhänge zwischen elektromagnetischen Feldern und gesundheitlichen Auswirkungen gibt. Es gibt Grenzwerte in Deutschland, die sind festgelegt im gesetzlichen parlamentarischen Verfahren, und wir gehen davon aus, nach allem was wir wissen, dass diese Grenzwerte uns schützen."[10]
Was soll man, was sollen nun Gemeinden glauben: Das Bundesamt kennt nicht oder es leugnet den Stand der Forschung, wie ihn schon die „Kollegen“ im BAFU vor 6 Jahren kannten? Und vergisst seine eigene Wiederholungsstudien 2015/2017, hiernach war die „Krebspromotion gesichert“?[11]
Diagnose-Funk hat dem nichts mehr hinzuzufügen, aber noch viel entgegen zu setzen! Das gelingt nur mit einer starken Bürgerbewegung, die sich derzeit formiert.
Quellen:
[1] Yakymenko I et al.: Oxidative mechanisms of biological activity of low-intensity radiofrequency radiation. ElectromagnBiol Med 2016; 35 (2): 186-202. In deutscher Übersetzung als diagnose:funk Brennpunkt erschienen.
Naziroglu M, Akman H (2014): Effects of Cellular Phone - and Wi-Fi - Induced Electromagnetic Radiation on Oxidative Stress and Molecular Pathways in Brain, in: I. Laher (ed): Systems Biology of Free Radicals and Antioxidants, Springer Berlin Heidelberg, 106, S. 2431-2449
Bioinitiative (2019): Henry Lai’s Research Summaries: RFR Free Radical (Oxidative Damage) Abstracts (2019)
[2] Gesundheitsreport British Columbia von 2013; http://www.bccdc.ca/health-professionals/professional-resources/radiofrequency-toolkit (S. 269 ff. u. 274)
Sandro/LaVignera et. al., „Effects of the Exposure to Mobile Phones on Male Reproduction: A Review of the Literature“, 2.1.2013, American Society of Andrology 2012; http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2164/jandrol.111.014373/full
Mutter J / Hensinger P: "Rückgang der Spermienqualität. Umweltmedizinische Faktoren" zkm 2019-1, Thieme Verlag
[3] https://www.nzz.ch/wissenschaft/handystrahlen-koennen-aufs-gehirn-schlagen-ld.1404643 und https://www.faz.net/aktuell/wissen/computer-mathematik/kann-mobilfunkstrahlung-die-leistung-des-gedaechtnisses-mindern-15720228.html
Siehe dazu insbesondere die Studienergebnisse zur Auswirkung von WLAN auf Kognition und Verhalten im Review von: WILKE I (2018): Biologische und pathologische Wirkungen der Strahlung von 2,45 GHz auf Zellen, Kognition und Verhalten. umwelt · medizin · gesellschaft 1/2018
[4] Chiu CT et al. (2015): Mobile phone use and health symptoms in children. J Formos Med Assoc 2015; 114 (7): 598-604
Cho YM et al. (2016): A cross-sectional study of the association between mobile phone use and symptoms of illhealth. Environ Health Toxicol 2016; 31: e2016022
Redmayne M et al. (2013): The relationship between adolescents' well-being and their wireless phone use: a cross sectional study. epidem. Environ Health 2013; 12: 90
Wang J et al. (2017): Mobile Phone Use and The Risk of Headache: A Systematic Review and Meta-analysis of Cross-sectional Studies. Sci Rep 2017; 7 (1): 12595
[5] Das sind die Mitglieder jenes privaten Vereins e.V., der im Hause des Bundesamts für Strahlenschutz in Bürogemeinschaft residiert und maßgeblich die geltenden Grenzwerte konzipiert hat, sowie bis heute kompromisslos verteidigt.
[6] Siehe den investigativen Bericht im Tagesspiegel vom 13.01.2019; Schuhmann et. al.;in https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail&newsid=1335 und https://lennarthardellenglish.wordpress.com/category/hardell-group/
[7] Vgl. https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail&newsid=1374
[8] BVerwG, Urt. vom 30.08.2012 – BVerwG 4 C 1.11 - . Siehe dazu auch den diagnose:funk Ratgeber Kommunale Handlungsfelder, Bestellung unter: https://shop.diagnose-funk.org/Ratgeber-Heft-5-Kommunale-Handlungsfelder-48S-A5
[9] "Das Vorsorgeprinzip ist Leitlinie der Umweltpolitik auf der deutschen, der EU- und der internationalen Ebene ... Das Vorsorgeprinzip ermöglicht es dem Staat insbesondere, Situationen der Ungewissheit rechtlich zu bewältigen, und stellt sicher, dass der Staat auch in diesen Situationen handlungsfähig ist. Es kann umweltschützendes staatliches Handeln legitimieren oder sogar gebieten. In Situationen der Ungewissheit können die Folgen eines Tuns für die Umwelt wegen unsicherer oder unvollständiger wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht endgültig eingeschätzt werden, die vorliegenden Erkenntnisse geben aber Anlass zur Besorgnis. In diesen Fällen muss der Staat nicht abwarten, bis Gewissheit besteht, sondern er kann unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes auf den Besorgnisanlass reagieren." https://www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/umweltrecht/umweltverfassungsrecht/vorsorgeprinzip
[10] Interview Dr. Paulini, Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz:
Dr. Paulini: Wir wissen heute, dass es keine wissenschaftlich belegten Zusammenhänge gibt zwischen elektromagnetischen Feldern und gesundheitlichen Auswirkungen. Es gibt Grenzwerte in Deutschland, die sind festgelegt im gesetzlichen parlamentarischen Verfahren. Und wir gehen davon aus, nach allem, was wir wissen, dass diese Grenzwerte uns schützen ... Für den jetzigen Mobilfunk sind sie sehr gut erforscht. Es gibt schon jahrelange Forschungen dazu. Es gab in Deutschland ein ausführliches Mobilfunk-Forschungsprogramm.. Da haben wir die Frequenzen untersucht, die wir heute nutzen, sind aber darüber hinausgegangen, um sozusagen ein Stück weit schon für die Zukunft gerüstet zu sein. Wir haben auch Frequenzen, die wir heute noch nicht nutzen, die aber zukünftig für 5G eingesetzt werden sollen, untersucht. Und in diesen Untersuchungen hat sich die Aussage herauskristallisiert, dass unsere heutigen Grenzwerte uns gut schützen. Man muss auch wissen, dass die Grenzwerte, die in Deutschland gelten, bei weitem nicht ausgeschöpft sind ... Wir haben weniger viele und intensive Forschung zu diesen höheren Frequenzen die wahrscheinlich in der Zukunft eingesetzt werden. Und da haben wir gesagt: Aus Vorsicht möchten wir jetzt hergehen und das werden wir auch tun. Dass wir in diesem Jahr Studien starten werden zu Fragen die nicht so gut belegt sind.
BR: Sie sagen, die jetzigen Frequenzen haben keinerlei gesundheitliche Risiken. Nun sagt aber die Weltgesundheitsorganisation, Mobilfunkstrahlen seien dann doch möglicherweise krebserregend. Wie passt das denn mit ihren Studien zusammen?
Dr. Paulini: Das hängt mit dem Prozedere der Weltgesundheitsorganisation zusammen, wie die Ergebnisse von Studien in bestimmte Kategorien klassifizieren. Das ist eine grundsätzliche Aussage über das Potenzial eines Stoffes dass er möglicherweise Krebs auslöst. Und da gibt es sehr viele Stoffe die in dieser Gruppe sind. Wir gehen dann her und schauen: Trifft das tatsächlich zu? Für die Bevölkerung, für die Strahlungssituation die wir haben und es gibt eine ganze Reihe von Studien wo zum Beispiel Versuchstiere über ein ganzes Leben mit sehr hohen Strahlungsdosen behandelt werden. Und das ist etwas was bei den Menschen nicht zutrifft.
Quelle: https://www.br.de/radio/bayern2/wie-gefaehrlich-ist-5g-interview-mit-inge-paulini-bundesamt-fuer-strahlenschutz-102.html
Dr. Gunde Ziegelberger, zuständige Fachgebietsleiterin im BfS und in Personalunion Leiterin des Sekretariats der ICNIRP, dokumentiert mit einer Aussage die ganze Ignoranz ihres Amtes und der ICNIRP:
"Man kann bei der Menge der vorhandenen Daten sicher durch das Bewerten oder Herausziehen einzelner Daten einfach jegliches Weltbild kreieren. Aber ich wäre froh, wenn diese kritischen Wissenschaftler eigene Daten auch einem wissenschaftlichen Publikum vorstellen würden und man das diskutiert." (ZDF-Sendung planet e, 28.07. 2017 ab 21:05; abrufbar in der Mediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e )
[11] Lerchl A et al.: Tumor promotion by exposure to radiofrequency electromagnetic fields below exposure limits for humans. Biochem Biophys Res Commun 2015; 459 (4): 5
In Italien verurteilte ein Gericht drei Ministerien, über die Risiken der Mobilfunkstrahlung aufzuklären: https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=1342