- Petition: Das Elektroauto ist ein Klimakiller! Petitionstext mit guten Fakten.
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das ganze Land umgebaut für die Autoindustrie mit ökologischen Folgen, die sich auf den Menschen, Tiere, die ganze Umwelt und das Klima verheerend ausgewirkt haben. Das wiederholt sich jetzt: wieder soll für neue Produkte das ganze Land umgebaut werden.
Millionen autonome Autos und Milliarden vernetzter Geräte des Internets der Dinge werden den Energie- und Ressourcenverbrauch dramatisch in die Höhe treiben.
- "Im Smart-City-Diskurs deutscher Städte ist ... ein green washing zur erkennen. IT-Unternehmen und Smart-City-begeisterte Politiker*innen suggerieren, dass die Digitalisierung gleichzeitig sozialen, ökologischen und ökonomischen Nutzen hat. Das ist realitätsblind und naiv. Für den globalen Klimaschutz und die Gesundheit hilft es nicht, wenn PKWs digital vernetzt durch die Stadt fahren. Vielmehr müsste in Städten der motorisierte Verkehr radikal reduziert werden. Und dazu braucht es auch keine Digitalisierung. Im Gegenteil: In Folge digitaler Kommunikation steigt der Individual- und Güterverkehr weiter an (u.a. durch Onlineshopping). Digitale Infrastrukturen sind nicht für die Verkehrsvermeidung vorgesehen, sondern sollen helfen, das Wachstum des motorisierten Verkehrs durch eine bessere Auslastung zu bewältigen ... Wirtschaft und Politik sehen in der Digitalisierung in erster Linie einen neuen Wachstumsmotor für etablierte Strukturen der funktionalen, automobilen Stadt (BAURIEDL/STRÜVER 2018:79)."
Statt auf intelligente Mobilität umzustellen, u.a. durch den Ausbau der Schiene und des Nahverkehrs, plant die Autoindustrie mit dem autonom fahrenden Elektroauto weiter den Ausbau des Individualverkehrs. Die Umstellung auf das autonom fahrende Elektroauto wird einerseits Arbeitsplätze kosten: es hat weniger Teile und wird mit digital rationalisierten Produktionsabläufen produziert werden. Und andererseits ist es aus drei Gründen ein Klimakiller:
- Für die Batterieproduktion werden der Abbau seltener Erden und die Lithium-Produktion dramatisch ansteigen und in den Abbauländern verheerende Umweltkatastrophen auslösen, die die indigene Bevölkerung vertreiben: "Aus dem Salar de Atacama entnehmen die Lithium-Produzenten 2.400 Liter Wasser pro Sekunde – 24 Stunden am Tag (Anm: = > 207 Millionen Liter/Tag). Dies hat gravierende Folgen für die Menschen vor Ort und die fragilen Ökosysteme: Durch den enormen Wasserverbrauch sinkt der Grundwasserspiegel, umliegende Lagunen und Flüsse versiegen. Die ohnehin karge Vegetation vertrocknet, Landwirtschaft und Viehzucht werden erschwert und es kommt zunehmend zu Wasserkonflikten."[1]
- Für die digitale Steuerung des autonomen Fahrens müssen mehr als eine Million neue 5G-Mobilfunksendeanlagen gebaut werden, die Energie fressen und Elektrosmog emittieren.
- Die autonome Steuerung über 5G braucht pro Auto, so schätzen Lange/Santarius (S. 69, S.239), rund 4000 Gigabyte Daten pro Tag, deren Verarbeitung in den Servern wiederum den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß explodieren lassen.
- Und solange der Traum vom autonomen Fahren mit Fahrer-Assistenzsystemen überbrückt werden muss, sind Infotainment und Datentracking - die totale Überwachung möglichst aller Fahrzeuge und ihrer Insassen, die Treiber der Aufrüstungen zur flächendeckenden Mobilfunkversorgung aller Verkehrswege.
Fazit: die digitale Transformation in der Autoindustrie ist ein Arbeitsplatz- und Klimakiller. Die Lithium-Batterietechnik zerstört zudem die Lebensgrundlage von Völkern auf anderen Kontinenten.
Der Energieverbrauch wird durch den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur explodieren. Darauf weist Prof. Josef Lutz (TU Chemnitz) hin: "Im Jahr 2006 wurden bereits 10% des Stroms auf der Welt von der Informationstechnik verbraucht, mit der Perspektive eines starken Anstiegs. 2017 gehe ich eher von mehr als 15% aus. Die “Kitakyushu Research Group for Sustainability” schätzt: Bis 2025 wird der Datenverkehr um den Faktor 200, der benötigte Stromverbrauch um den Faktor 5 zunehmen. 5 x 15% = 75% mehr Stromverbrauch? Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit wäre das eine Katastrophe" (LUTZ 2017). Die Konsequenzen kritisiert auch der Soziologe Harald Welzer: "Auch in dieser Hinsicht ist das Digitale fossil. Es verbrennt Zukunft. Radikal."(WELZER 2016:287).
Informationstechnik ist der Treiber des Energieverbrauchs
Die riesigen Datenmengen, die Milliarden netzte Geräte produzieren, brauchen Energie. Heute liegt der Energieverbrauch der IKT-Technologien am globalen Stromverbrauch bei 10%, bis 2030 wird der Anteil auf mehr als 30% steigen (LANGE/SANTARIUS S. 34/S. 238). Die Rechenzentren des Internets stoßen heute wahrscheinlich schon so viel CO2 in die Luft aus wie der gesamte globale Luftverkehr. Momentan werden so viele Menschen und Geräte vernetzt, dass die globale Kommunikation bis 2025 nach aktuellen Schätzungen mehr CO2-Emissionen erzeugen wird als jedes Land – mit Ausnahme von China, Indien und den USA.[2]
Diese Fakten machen deutlich, wie berechtigt die Warnungen des WBGU und aktuell auch der SPD-Bundesumweltministerin Svenja Schulze sind, dass die Digitalisierung ein Brandbeschleuniger der ökologischen Katastrophe sei, wenn nicht sofort umgesteuert werde.[3]
"Wirtschaft und Politik sehen in der Digitalisierung in erster Linie einen neuen Wachstumsmotor. Allein vom Internet der Dinge erwartet man in den nächsten zehn Jahren in Deutschland 30 Milliarden Euro zusätzliche Gewinne für die Industrie und ein Prozent Wachstum pro Jahr. Aus ökologischer Sicht ist das fatal. Mehr Wachstum bedeutet, dass mehr produziert und verbraucht wird", schreibt der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Tilmann Santarius (SANTARIUS 2018).
Fazit: Der Umbau der Kommunen zu Smart Cities ist ein Klimakiller. Fordern Sie also, dass Ihre Kommune und die Gemeinderäte den ökologischen Fußabdruck der Smart City dokumentieren.