NVA-Untersuchung von 1967 an Funkern

Elektrosensibilität war Stand des Wissens
"Funkstrahlung im nicht-ionisierenden Bereich ist unschädlich", dieses Märchen begleitet die Vermarktung des Mobilfunks seit den 90er Jahren. Davor waren in der medizinischen Literatur die Risiken nicht umstritten. Eine Untersuchung der NVA (Nationale Volksarmee der ehem. DDR) an Funkern zeigt, welche Auswirkungen die Strahlung auf den Organismus hat. Die Funker wurden elektrohypersensibel.
NVA Funker-AbzeichenBildquelle: ebay.de

DDR 1967, Nationale Volksarmee, Vertrauliche Verschlusssache Nr.C 13937

  • „Die Problematik des Einflusses von Mikrowellen auf den Gesundheitszustand des Funkmesspersonals  der  Nationalen Volksarmee“

Klaus–Peter Wenzel,  Institut für Luftfahrtmedizin, Militärhygiene und Feldepidemiologie, Dissertation; Ernst-Moritz-Arndt-Universität; Greifswald, 1967

Die Funker der NVA wurden durch die Funktechnik der Mikrowellenstrahlung (ähnliche Technik wie im Mobilfunk) krank, obwohl strengere Grenzwerte als heute in der BRD galten (s.u.). Ob die Grenzwerte beim Militär eingehalten wurden, ist uns nicht bekannt.

Die Dissertation hält fest: nichtthermische, gesundheitsschädigende Effekte weit unterhalb der Grenzwerte sind gegeben, in der Literatur werden nachgewiesen Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörung und nachlassende Denkschärfe. Hier die Auswertung in der Studie.pdf >>>  und als Tabelle >>> von uns.

Diese Doktorarbeit enthält eine Literaturauswertung, u.a. heißt es:

  • „In Untersuchungen des polnischen Militärinstituts für Luftfahrtmedizin und des Instituts für Arbeitshygiene LODZ wurde bei einem großen Teil der Probanden, die mit Mikrowellen arbeiten, die Diagnose „Mikrowellenneurose“ gestellt. Die wichtigsten Symptome sind erhöhte Reizbarkeit, allgemeine Schwäche nach der Arbeit, Kopfschmerz, Schlafstörungen“ (S.23, Dissertation).

Solche Symptome hatte Schliepake bereits 1932 in seiner Untersuchung "Arbeitsergebnisse auf dem Kurzwellengebiet" publiziert (S.a. Links & Download). Sein Buch "Kurzwellentherapie" (1960) systematisiert die Ergebnisse.

In der Zusammenfassung der NVA-Studie heißt es:

  • „Anhand eigener Untersuchungen an mikrowellenexponiertem Personal der funktechnischen Truppen der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee wird bewiesen, dass eine erhebliche Häufung von subjektiven Symptomen und einzelne objektive Befunde auftreten.“ (S.74)

Da ein Soldat mit Schwindel im Kopf mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr einsatzfähig ist, erarbeitete die Untersuchung „Hinweise für notwendige Verbesserungen zur Verhinderung von Gesundheitsschäden und zur Erhöhung der Gefechtsbereitschaft (S.74)."

Original-Ausschnitte aus der NVA-Studie finden Sie unter Downloads. Die Gesamtstudie hat 70 MB und kann gegen eine Bearbeitungsgebühr bei uns angefordert werden: sekretariat (at) diagnose-funk.de.

Die Grenzwerte in der DDR waren sehr niedrig (s.u.), sie waren tatsächlich Schutzwerte. 1989 gab es auch hier eine Wende: die DDR wurde der ´bestrahlten Zone` BRD angeschlossen.

 

 

DDR-Gesetzblatt zu den Grenzwerten TGL 37816Quelle: katalog.ub.uni-weimar.de/tgl/TGL_37816_04-1982.pdf

Die DDR-Grenzwerte waren um ein vielfaches niedriger als in der BRD

Der DDR Standard war in der TGL 37816 mit dem Titel "Schutz vor elektromagnetischen Feldern von 60 KHZ bis 300 GHZ" festgelegt.

Der DDR-Grenzwert betrug:

  • 1,9 V/m für besonders zu schützende Gebiete = 9.600 µW/m²
  • 2,7 V/m für sonstige Gebiete = 19.300 µW/m²

Der aktuelle BRD-Grenzwert für UMTS beträgt 61 V/m für Frequenzen über 2000 MHz gemäß der 26. BImSchV. Dies entspricht ca. 10 W/m² = 10.000.000 µW/m².

In der TGL 37816 heisst es u.a.:

  • "Besteht die Möglichkeit, daß die zu messende Leistungsdichte mehr als 10 W/m² (10.000.000 µW/m²) beträgt, müssen die messenden Personen Schutzkleidung aus mikrowellen-undurchlässigem Material anlegen. Insbesondere sind die Augen bzw.das Gesicht zu schützen." DDR Standard, TGL 37816, S.5. pdf (347 kb) >>


Dokumente: DDR Standard, TGL 37816, S.5. pdf (347 kb) >>>, die DDR Verfügung.pdf (117 kb) >>>, dazu ein Interpretationsblatt.pdf (17 kb) >>>.

Anmerkung: Diese DDR-Dokumente zur NVA und den Grenzwerten wurden 2008 der Bürgerinitiative Mobilfunk Stuttgart (www.MobilfunkStuttgart.de) von einem ehemaligen DDR-Bürger übermittelt.

Publikation zum Thema

Format: A 4Seitenanzahl: 20 Veröffentlicht am: 01.02.2012 Bestellnr.: 215Sprache: Deutsch

Elektrohypersensibilität - Tatsache oder Einbildung?

Ein Forschungsüberblick von Genuis/Lipp
Inhalt:
Ein Forschungsüberblick der kanadischen Umweltmediziner Genuis/Lipp über die Ursachen von Elektrohypersensibilität. Als Download finden Sie den Brennpunkt mit einem Vorwort zur Studie. Der komplette Brennpunkt mit der dt. Übersetzung des Forschungsüberblicks ist beim diagnose:funk - Versand bestellbar.
Auflage Januar 2017Format: A4Seitenanzahl: 84 Veröffentlicht am: 28.09.2016 Bestellnr.: 591Sprache: DeutschHerausgeber: Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM) – Arbeitsgruppe EMF

EUROPAEM EMF‐Leitlinie 2016 zur Prävention, Diagnostik und Therapie EMF‐bedingter Beschwerden und Krankheiten

Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM) – Arbeitsgruppe EMF
Autor:
Igor Belyaev, Amy Dean, Horst Eger, Gerhard Hubmann, Reinhold Jandrisovits, Markus Kern, Michael Kundi, Hanns Moshammer, Piero Lercher, Kurt Müller, Gerd Oberfeld*, Peter Ohnsorge, Peter Pelzmann, Claus Scheingraber und Roby Thill
Inhalt:
Ärzte werden immer häufiger mit Beschwerden unbekannter Ursache konfrontiert. Studien, empirische Beobachtungen und Berichte von Patienten weisen ganz eindeutig auf Wechselwirkungen zwischen Beschwerden und der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF) hin. Die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen wird jedoch meist außer Acht gelassen.
Buch Titelbild diagnose:funk
Preis: 16,90 EuroFormat: A5Seitenanzahl: 368 Veröffentlicht am: 01.11.2022 Bestellnr.: 905ISBN-13: 978-3982058528Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Die unerlaubte Krankheit.

Wenn Funk das Leben beeinträchtigt.
Autor:
Renate Haidlauf
Inhalt:
Mindestens zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind elektrohypersensibel – durch Funk erkrankt. Das entspricht über 1,2 Millionen Erwachsenen. In diesem Buch berichten 50 Betroffene, wie sie auf Funk reagieren und welche Konsequenzen das hat für ihre Familien, ihr Wohnumfeld, den Beruf und ihr ganzes Leben. „Unerlaubte Krankheiten“ ziehen sich durch die Geschichte des Industriezeitalters. Menschen erkrankten durch Asbest, fast hundert Jahre lang verschloss man die Augen davor. Es durfte nicht sein, weil es ein lukratives Produkt infrage stellen würde. So ging es im Bergbau mit PCB-verseuchten Ölen, mit giftigen Stäuben und Dämpfen im Druckgewerbe, mit der Strahlung von militärischen Radaranlagen, die bei Soldaten Krebs verursachte. Man erkannte die Zusammenhänge mit den gefährlichen Stoffen nicht an, in jahrzehntelangen Gerichtsverfahren wurden die Betroffenen zermürbt, in den wenigsten Fällen erhielten sie eine Abfindung. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Menschen mit Kopfschmerzen und Schlafschwierigkeiten enorm erhöht. Sie suchen ärztlichen Rat, doch man findet keine Ursachen. Parallel dazu stieg auch die Funkbelastung durch WLAN, Sendemasten, Bluetooth etc. Solange Schmerzgeplagte und Schlaflose noch keinen Zusammenhang mit Funk erkennen, ist ihr Kranksein „erlaubt“. Stellen sie jedoch fest, dass ihre Beschwerden nachlassen, wenn sie WLAN und Co. vermeiden, dann wird ihr Urteilsvermögen schnell angezweifelt.
diagnose:funk
Oktober 2023Format: DIN LangSeitenanzahl: 8 Veröffentlicht am: 06.11.2023 Bestellnr.: 320Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Diagnose Elektrohypersensibilität


Inhalt:
Dieser Flyer weist Menschen darauf hin, dass man durch die Belastung durch elektromagnetische Felder (EMF) erkranken kann. Es ist davon auszugehen, dass viele Menschen durch EMF erkrankt sind, ohne es zu wissen. Unser neuer Flyer ermöglicht es Menschen, die z.B. von Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Erschöpfung geplagt sind, einen möglichen Zusammenhang mit Mobilfunk zu erkennen und zu überprüfen. Der Flyer erklärt leicht verständlich das Entstehen von Elektrohypersensibilität. Damit gibt der Flyer erste Hilfestellung zum Umgang mit EHS und verweist auf Infos, in denen zusätzliche Informationen erhältlich sind. Mit dem Flyer wird aber nicht nur auf ein Problem hingewiesen, sondern es werden auch Lösungswege aufgezeigt.
Heft 6, März 2012Format: A4Seitenanzahl: 64 Veröffentlicht am: 01.03.2012 Bestellnr.: 706Sprache: Deutsch

Zu den Folgen der Langzeiteinwirkungen von Elektrosmog

Wirkungen des Mobil- und Kommunikationsfunks
Autor:
Prof. Karl Hecht
Inhalt:
Prof.Karl Hecht erstellte in den 1990er Jahren im Auftrag des Bundesamtes für Telekommunikation eine Aufarbeitung des Forschungsstandes sowjetischer Arbeiten. Die Ergebnisse waren brisant und verschwanden im Archiv. In dieser Broschüre sind sie veröffentlicht. Auf der Grundlage eines breiten medizinischen und statistischen Datenmaterials, das er der Auswertung von 878 russischsprachigen Studien verdankt, kann Karl Hecht an einem Zeitraum von bis zu zwei Jahrzehnten deutliche gesundheitsschädigende Langzeitwirkungen elektromagnetischer Felder zeigen. Am Beispiel seiner Forschungsrecherche macht er aber auch anschaulich, wie solche Ergebnisse tabuisiert werden, wenn sie ökonomischen und politischen Interessen widersprechen.
Ja, ich möchte etwas spenden!