Ruth Messer, Vorstandsmitglied bei diagnose:funk, hat das Buch schon gelesen und rezensiert:
Wer wünscht sie sich nicht: Kinder und Jugendliche, die mit Kreativität, sozialer Kompetenz sowie mit Neugierde und einem wissensdurstigen Denk-und Handlungsvermögen ausgestattet sind, um sich so in der durch Informationstechnologie bestimmten Welt von heute und morgen auch als junge Erwachsene zurecht zu finden? Die Digitalisierung ist in aller Munde. Sie hat mit Fernsehen, Smartphone, Tablet, Playstation & Co. längst Einzug gehalten ins Familien- und Berufsleben und soll nun selbst in Grundschulen und Kindergärten den Lebens- und Lernalltag bestimmen. Das Motto: „Früh übt sich, wer ein Meister werden will“ steht hier Pate, und ist doch – so die sich mehrenden kritischen Stimmen von Ärzten, Psychologen, Pädaogen und Erziehungswissenschaftlern – gerade im Bereich der frühkindlichen Entwicklung bis ins zwölfte Lebensjahr hinein völlig fehl am Platze.
„Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter!“
So paradox diese These von Prof. Gerald Lembke klingt, so nachvollziehbar wird sie für alle, die das 2018 neu erschienene Buch GESUND AUFWACHSEN IN DER DIGITALEN MEDIENWELT zur Hand nehmen. Auf 156 Seiten und in acht Kapiteln unterteilt finden sich gut lesbar Informationen und Handlungsanleitungen, wie Medienmündigeit erreichbar ist und was dazu insbesondere Eltern, aber auch Lehrer, Erzieher, und alle, die mit Kindern und Heranwachsenden zu tun haben, dazu beitragen können. Zahlreiche Fotos und eine den Inhalt gliedernde farbliche Gestaltung sind willkommene Lesehilfen bei einem Buch, das sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt – davon zeugen viele Literatur- und Forschungshinweise -, und das deshalb nicht umhin kann, auf die vielfältigen Gefahrenpotenziale digitaler Medien zu verweisen.
GESUND AUFWACHSEN IN DER DIGITALEN MEDIENWELT ist ein Ratgeber, der nicht nur über Risiken der neuen Medien für Kinder und Jugendliche aufklärt, sondern viele praktische Tipps zum Handeln gibt. Die sachkundigen Autoren ignorieren nicht die "digitale" Welt, vielmehr haben sie ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Medienerziehung verfasst, die sich an der Entwicklung des Kindes orientiert und nicht an den Interessen globaler Medienkonzerne. Hier geht es nicht um ein „Früh übt sich...“, sondern es gilt: der beste Start ins digitale Zeitalter ist eine Kindheit ohne Computer. Eine Aussage, die sich querlegt zu unserer tagtäglichen Praxis. Ein Buch, das Mut macht zum selbstbestimmten Umgang mit digitalen Medien und gangbare Wege dazu aufzeigt.
Eine weitere Rezension von Prof. Dr. Edwin Hübner siehe unter Download >>> (1,2 MB)