Pressemitteilung // BioInitiative-Bericht: Zunehmende Besorgnis von Medizinern angesichts tödlicher Hirntumore durch Handynutzung
Universitätskrankenhaus Orebro, Orebro, Schweden, 17. November 2017.
Ein Aktualisierung der Forschungslage der BioInitiative-Arbeitsgruppe von 2017 zeigt, dass sich die Hinweise auf Hirnkrebs in Zusammenhang mit der Nutzung von Funktelefonen erhärtet haben. Im neuen Bericht der Gruppe wurden die Ergebnisse wissenschaftlicher Fallkontrollstudien analysiert, die von 2010 bis 2017 zu Krebsarten des Gehirns veröffentlicht wurden.
Im Fall von Gliomen, einem bösartigen Hirnkrebs mit einer sehr geringen Überlebensrate bei hochgradigen Gliomen, hat sich das Risiko insgesamt beinahe verdoppelt, wenn das Handy 1640 Stunden oder mehr verwendet wurde. Wird das Handy vorwiegend auf derselben Kopfseite verwendet, erhöht sich die Gefahr, an dieser Kopfseite einen Tumor zu bekommen, um mehr als das Zweieinhalbfache im Vergleich zu Personen ohne Handynutzung.
Die Überlebensdauer nach einer Hirntumordiagnose ist zudem bei Patienten mit Glioblastoma multiforme, die zugleich ein Funktelefon benutzen, kürzer als bei Patienten ohne Funktelefonnutzung.
"Es gibt ein durchgängiges Muster eines erhöhten Risikos für Gliome (einem bösartigen Hirntumor) und Akustikusneurinome bei der Nutzung von Handys und schnurlosen Telefonen.", sagt Professor Lennart Hardell, Universität Orebro, Schweden, in Berufung auf Veröffentlichungen bis Mitte 2017. "Epidemiologische Hinweise zeigen, dass Funkfrequenzstrahlung in die Gruppe 1 (bekannter) Krebserreger beim Menschen eingestuft werden sollte. Die Hinweise auf Gesundheitsrisiken durch Hirntumore haben seit 2010 deutlich zugenommen. Die von FCC/IEEE und ICNIRP vorgegebenen bestehenden Grenzwerte für den Schutz der Bevölkerung sind nicht ausreichend, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.“
Es wurde auch ein erhöhtes Risiko von Akustikusneurinomen (ein nicht bösartiger Tumor des Hörnervs) vermeldet. Bei Handynutzern, die 1640 Stunden oder mehr am Handy verbringen, ist das Risiko, ein Akustikusneurinom zu entwickeln, im Vergleich zu Nichtnutzern um 275 Prozent erhöht, sofern das Handy in erster Linie an derselben Seite des Kopfes benutzt wird, an der schließlich der Tumor entsteht.
Sowohl Handys als auch schnurlose Telefone stellen ein Risiko im Hinblick auf Hirntumore dar.