Gesundheitsbewusstein nimmt zu
Im Gegensatz zu den früheren Handy- und Smartphone- Generationen ist es aussergewöhnlich, dass ein Hersteller wie Apple sich derart negativ mit einem zu hohen SAR-Wert von den Konkurrenten absetzt. Gerade für die zunehmende Zahl gesundheitsbewusster Kunden ist der SAR-Wert ein wesentliches Kauf- oder Ko-Kriterium. Die Auseinandersetzung um Marktanteile über strahlungsarme Geräte wird sich in den nächsten Jahren intensivieren. Grundsätzlich sollten nur Geräte mit geringstmöglichem SAR-Wert gekauft werden, damit die Hersteller weitergehend in die Entwicklung von strahlungsarmen oder gar strahlungsfreien Kommunikationsmöglichkeiten intensivieren.
Der SAR-Wert
Der Wert den man nutzt um die Strahlenbelastung eines Handys anzugeben, ist der sogenannte SAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate). Mit diesem wird definiert, wie stark sich Gewebe durch die Hochfrequenzstrahlung eines Mobiltelefons erwärmt. Mit dem SAR-Wert werden jedoch noch keine Aussagen über die Auswirkungen auf Zellvorgänge in lebenden Organismen gemacht - diese können auch bei Geräten mit geringem SAR-Wert vorkommen.
Prof. Wilhelm Mosgöller erklärt hierzu im Rahmen der AUVA-Studie: "Diese Zellen werden sog. athermischen Feldern ausgesetzt. Sie sind in ihrer Intensität so niedrig, dass sie keine Wärmewirkung erzeugen, bzw. um es korrekt zu sagen, dass die Wirkung die wir sehen mit einer Wärmeentwicklung nicht erklärbar ist. Und darum nennen wir es athermische Wirkung."
AUVA findet atermische Effekte - und gibt Empfehlungen
Mit der im August 2016 veröffentlichten Studie ATHEM 2 der österreichischen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), sollte die Frage beantwortet werden, welche Auswirkungen die Handystrahlung auf zelluläre Mechanismen hat.
Schon die ersten Mobilfunk-Forschungsergebnisse der AUVA-Stuide lieferten Hinweise auf athermische Wirkungen und mögliche Gesundheitsrisiken durch sog. DNA-Strangbrüche – ein frühes Warnzeichen zu möglichen Krebserkrankungen. Das Forscherteam hat nun erstmals eine biologische Erklärung dafür gefunden, warum unsere DNA auch ohne viele Energieeintrag und Temperaturentwicklung geschädigt werden kann.
Auf der Grundlage dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse hat die AUVA angemessene Schutzmaßnahmen und Präventionsempfehlungen herausgegeben. So wurden Tipps zur Risikominimierung beim Telefonieren mit dem Handy und ein Video zur Studie veröffenlicht. Siehe weitere Informationen unter Links.
10 Tipps - der AUVA - zur Risikominimierung beim Telefonieren mit dem Handy
- Wählen Sie ein Handy mit niedrigem SAR-Wert und Connect-Strahlungsfaktor (Info unter Zeitschrift connect, Bundesamt für Strahlenschutz)
- Verwenden Sie beim Telefonieren Lautsprecher, Headset bzw. Bluetooth
- Benützen Sie für lange Gespräche das Festnetz
- Verwahren Sie Ihr Handy in der Handtasche. Tragen Sie es nicht am Körper, vor allem, wenn Sie in Bewegung sind (z. B. Fahrt mit Verkehrsmitteln, etc.)
- Aktivieren Sie im Auto den Lautsprecher Ihres Handys. Noch besser: Verwenden Sie ein Mikrofon mit Außenantenne
- Halten Sie während des Verbindungsaufbaus das Handy nicht am Kopf
- Telefonieren Sie nur bei gutem Empfang (also z. B. nicht im Keller oder im Aufzug)
- Schreiben Sie eine SMS anstatt zu telefonieren
- Fassen Sie sich kurz, telefonieren Sie nicht stundenlang
- Wenn Sie viel und lange telefoniert haben, legen Sie eine ca. zweistündige Pause ein