Prof. Spitzer: Smart Sheriff gegen Smombies

Auswirkungen des Smartphones auf die Entwicklung
In einem Artikel in der Zeitschrift 'Nervenheilkunde' legt Prof. Spitzer eine aktuelle Auswertung des Forschungsstandes zu den Auswirkungen der Smartphone-Nutzung vor.

"Smartphones beeinträchtigen die Gehirnentwicklung, die Aufmerksamkeit, das Lernen und damit die Bildungskarriere. All dies wirkt sich wiederum negativ auf die Gesundheit aber auch auf deren Einkommen sowie die Lebenszufriedenheit und das Glück der nächsten Generation aus.... Bildung und Gesundheit betreffen nicht nur den Einzelnen, sondern sind langfristig entscheidend für das Bestehen unserer Gesellschaft. Unter dieser Perspektive kommt den negativen Auswirkungen des Smartphones auf die Entwicklung sozialer Fähigkeiten – von Empathie über Autonomie bis zur Demokratie – eine ganz besondere Bedeutung zu, auf die gerade in jüngster Zeit mit zunehmender Dringlichkeit hingewiesen wird. Es ist schade, dass sich die vielen „Experten“ bislang mehr oder weniger weigern, die Gefahren digitaler Medien mit Hilfe dessen, was wir aus der Gehirnforschung wissen, zu untermauern. Betrachten wir, aus meiner Sicht ein besonders wichtiges Beispiel, die Auswirkungen des Smartphones auf das Wollen ...."

Den Vortrag von Prof. Spitzer finden Sie unter Downloads als PDF.

Prof. Manfred SpitzerFoto: Markus Koelle

Prof. Manfred Spitzer

Jahrgang 1958, studierte Medizin, Psychologie und Philosophie in Freiburg, wo er sich auch zum Psychiater weiterbildete und die Habilitation für das Fach Psychiatrie (1989) erlangte. Er war von 1990 bis 1997 als Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg tätig. Zwei Gastprofessuren an der Harvard-Universität und ein weiterer Forschungsaufenthalt am Institut for Cognitive and Decision Sciences der Universität Oregon prägten seinen Forschungsschwerpunkt im Grenzbereich der kognitiven Neurowissenschaft und Psychiatrie.

Seit 1997 hat er den Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm inne und leitet die seit 1998 bestehende Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm.

Im Jahre 2004 gründete er das ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen Ulm an der Universität Ulm

(Quelle: Uniklinikum Ulm)

Publikation zum Thema

Droemer HC (03.08.2012)Format: 15 x 3,5 x 22,1 cm Seitenanzahl: 368 Veröffentlicht am: 03.08.2012 ISBN-10: 3426276038ISBN-13: 978-3426276037Sprache: Deutsch

Digitale Demenz

Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen
Autor:
Manfred Spitzer
Inhalt:
Digitale Medien nehmen uns geistige Arbeit ab. Was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, wird heute von Computern, Smartphones, Organizern und Navis erledigt. Das birgt immense Gefahren, so der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer. Die von ihm diskutierten Forschungsergebnisse sind alarmierend: Digitale Medien machen süchtig. Sie schaden langfristig dem Körper und vor allem dem Geist. Wenn wir unsere Hirnarbeit auslagern, lässt das Gedächtnis nach. Nervenzellen sterben ab, und nachwachsende Zellen überleben nicht, weil sie nicht gebraucht werden. Bei Kindern und Jugendlichen wird durch Bildschirmmedien die Lernfähigkeit drastisch vermindert. Die Folgen sind Lese- und Aufmerksamkeitsstörungen, Ängste und Abstumpfung, Schlafstörungen und Depressionen, Übergewicht, Gewaltbereitschaft und sozialer Abstieg. Spitzer zeigt die besorgniserregende Entwicklung und plädiert vor allem bei Kindern für Konsumbeschränkung, um der digitalen Demenz entgegenzuwirken.

Downloads

Ja, ich möchte etwas spenden!