Nationalrat will Grenzwerte für Mobilfunk erhöhen

Knappe Entscheidung gegen den Gesundheitsschutz
Am 16.06.2016 hat der Nationalrat über die Motion 16.3007 ‚Modernisierung der Mobilfunknetze raschestmöglich sicherstellen‘ entschieden. Man will somit der Bevölkerung mehr Zwangsbestrahlung zumuten, um die Netzbetreiber vor einer längst fälligen Konzeptänderung zur Strahlungsminimierung bei Mobilfunkantennen zu verschonen.

Der Nationalrat hat bestehende Möglichkeiten ignoriert, die Mobilfunkversorgung so
zu regulieren, dass die Gesundheitsrisiken minimiert und die Netze gleichzeitig erneuert werden könnten.

Die Motion wurde relativ knapp mit 96 zu 89 Stimmen angenommen. Noch im Februar hatte die Kommission 'Verkehr und Fernmeldewesen' (KVF) die Motion in ihrer internen Abstimmung mit 23 gegen 2 Stimmen gutgeheissen. diagnose:funk hat daraufhin allen Parlamentariern zur Abstimmung entsprechende Informationen zukommen lassen, so wie es andere Initiativen und vor allem die "Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz" (AefU) getan haben.

Ausschlaggebend bei der Abstimmung waren die FDP (24 Ja, 1 Nein) und die BDP (6 Ja, 0 Nein). SVP (67% Ja), CVP (63% Ja) und GLP (57% Ja) votierten mehrheitlich zugunsten der Mobilfunkindustrie. Die Linksparteien (SP und Grüne) votierten zu 100% gegen eine Grenzwerterhöhung (SP 41 Nein, Grüne 12 Nein).

Zusammenfassend kann man sagen, dass die bürgerliche Mehrheit (da zählen aus unserer Sicht auch CVP und GLP dazu) die sehr geschlossen auftretende Ratslinke überstimmte. Der Bundesrat muss nun innerhalb von 6 Monaten einen Entwurf zur Änderung der Verordnung über nichtionisierende Strahlung (NISV) vorlegen. In der Vernehmlassung können dann Organisationen, Vereine, aber auch Einzelpersonen ihre Einwände einbringen. Sollten diese nicht gehört werden, so kann die Verordnung auch noch vom Bundesgericht überprüft werden.

Grafik: politnetz.ch

"Die Interessen der Mobilfunkbetreiber sind der Landesregierung wichtiger als der Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Strahlungsminimierung und Vorsorgemassnahmen vor den Auswirkungen der Mobilfunktechnologien, sind dringend notwendig, vor allem zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Elektrosensiblen", so Niggi Polt von der Verbraucherschutzorganisation diagnose:funk.

Allen vorliegenden Erkenntnissen zum Trotz, wird unverständlicherweise immer noch verbreitet, dass die gesundheitsschädigende Wirkung der Mobilfunkstrahlung nicht erwiesen sei und dass die Schweiz im Vergleich zum Ausland tiefe Grenzwerte habe.

Die Entscheidung zeigt, dass die Mehrzahl der Nationalräte entweder falsch informiert sind oder schlicht nur Industrie-Interessen vertreten. Vor allem bei der FDP und BDP scheinen die Risiken für die Bevölkerung, Tiere und Natur eine untergeordnete Rolle zu spielen.

"Die zunehmende Zahl von Elektrosensiblen, die ihre Wohnungen und auch Arbeitsplätze bereits nur noch bedingt nutzen können, werden mit noch höheren Grenzwerten immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt, soweit diese überhaupt noch einen Platz zum Existieren finden", kritisiert Niggi Polt.

Publikation zum Thema

Format: A4Seitenanzahl: 8 Veröffentlicht am: 18.03.2015 Bestellnr.: 229Sprache: Deutsch

Weniger Strahlung - mehr Daten

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Ist es möglich, die Strahlenbelastung wesentlich zu begrenzen, Wohnungen zu schützen und in Zukunft in Innenstädten und Wohngebieten auf Mobilfunksendemasten zu verzichten? Und besser mobil zu kommunizieren als vorher? Der Praxisbeweis dafür ist da. Politiker, BUND- und Diagnose-Funk Vorstände waren auf Einladung der Stadtverwaltung in St. Gallen. Lesen Sie den Bericht über das Projekt "St. Gallen - Wireless" im neuen Brennpunkt.
Format: A4Seitenanzahl: 6 Veröffentlicht am: 24.01.2013 Bestellnr.: 219Sprache: Deutsch

Die Zukunft der Mobilen Kommunikation

Mobil und risikoarm kommunizieren
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Die Herausforderung an eine zukunftsfähige Mobilkommunikation (MK) besteht darin, die Nachteile der Mikrowellentechnologie auf ein Minimum zu reduzieren und die bisher erzielten technischen Entwicklungen für hohe Datenraten und Strahlungsminimierung auszu-bauen. Die mit der heutigen Mobilkommuni-kation verbundenen gesundheitsschädigenden Auswirkungen elektromagnetischer Felder können zukünftig vermieden werden, und damit den heute bereits betroffenen Elektrohypersensiblen wieder Lebensraum und Lebensqualität eingeräumt werden. Die nachstehend skizzierten Leistungs- und Qualitätsmängel der heutigen Mobilfunknetze sollten von der Industrie, den Nutzern und den Politikern als Anlass genommen werden, möglichst schnell einen Paradigmenwechsel in der Mobilfunk-Politik vorzunehmen.
Format: A4Seitenanzahl: 4 Veröffentlicht am: 20.02.2013 Bestellnr.: 220Sprache: Deutsch

Internetversorgung für ländliche Gebiete ohne Gefährdung der Gesundheit durch Mikrowellen-Funk-Technologien

Breitbandversorgung mit Glasfaser ist die einzige zukunftsfähige Lösung
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diagnose:funk
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Überall im ländlichen Raum wird als Grundversorgung ein schneller Internetanschluss gefordert. Die Breitbandversorgung mit Glasfaser ist die einzige zukunftsfähige Lösung. Funkbasierte Lösungen mit UMTS oder LTE haben zwei große Nachteile: Funk ist aus Kapazitätsgründen keine zukunftsfähige Alternative für die Breitbandversorgung der Haushalte, denn die vom Funk ausgehende Mikrowellenstrahlung ist gesundheitsschädlich. Deshalb empfiehlt Diagnose-Funk den Gemeinden, sich für die Glasfaseranbindung stark zu machen oder als Zwischenlösungen Richtfunkstrecken oder Satellitenanschlüsse einzusetzen. Diese Möglichkeiten sind finanzierbar. Die Gemeinden, die durch eine kluge Politik eine leitungsgebundene Breitbandversorgung einführen, verschaffen nicht nur ihren Wirtschaftsbetrieben einen Standortvorteil, sondern nehmen auch den Gesundheitsschutz ernst. Und beides ist verantwortungsvoll und rechnet sich.
Studie der Mobilfunkbetreiber belegt massive Erhöhung der Strahlenbelastung durch LTE
Format: A4Seitenanzahl: 4 Veröffentlicht am: 24.01.2013 Bestellnr.: 218Sprache: Deutsch

Studie der Mobilfunkbetreiber belegt massive Erhöhung der Strahlenbelastung durch LTE

Kritik an der Interpretation der Studie durch die Mobilfunkbetreiber
Inhalt:
LTE (Long Term Evolution), die 4. Generation Mobilfunknetze, wird aktuell in Deutschland aufgebaut. LTE wird unsere Städte, Dörfer, Straßen und Verkehrsmittel lückenlos in Hot Spots verwandeln und der bereits vorhan-denen Strahlenbelastung durch GSM, UMTS, TETRA, WIMAX eine neue Dimension der Verstrahlung der gesamten Lebensumwelt hinzufügen. Mit einer Verharmlosungskampagne, die die Medien überwiegend unreflektiert aufgreifen, begleitet die Mobilfunkindustrie den Aufbau von LTE-Sendeanlagen.
Format: A 4Seitenanzahl: 20 Veröffentlicht am: 01.02.2012 Bestellnr.: 215Sprache: Deutsch

Elektrohypersensibilität - Tatsache oder Einbildung?

Ein Forschungsüberblick von Genuis/Lipp
Inhalt:
Ein Forschungsüberblick der kanadischen Umweltmediziner Genuis/Lipp über die Ursachen von Elektrohypersensibilität. Als Download finden Sie den Brennpunkt mit einem Vorwort zur Studie. Der komplette Brennpunkt mit der dt. Übersetzung des Forschungsüberblicks ist beim diagnose:funk - Versand bestellbar.
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