Unterschätzte Gesundheitsgefahren bei Radarsoldaten

Berichte des Otto Hug Strahleninstituts zu Radioaktivität
Schäden durch Röntgenstrahlung, Radioaktivität und Hochfrequenzstrahlung - der neue Bericht des Otto-Hug-Strahleninstituts "Unterschätzte Gesundheitsgefahren durch Radioaktivität am Beispiel der Radarsoldaten" liegt seit kurzem vor. Er kann in Buchform bezogen werden beim Bund zur Unterstützung Radargeschädigter e.V. und der Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.

Der Bericht von Walter Mämpel, Sebastian Pflugbeil, Robert Schmitz, Inge Schmitz-Feuerhake, befasst sich u.a. auch mit den Wechselwirkungen von Radar- und Mobilfunkstrahlung - siehe hierzu Kapitel "6.4 MÖGLICHE SYNERGISMEN VON IONISIERENDER UND HF-STRAHLUNG" und in den entsprechenden Kapiteln zu Schädigungen. In der Einleitung heißt es:

"Die Exposition durch Radarstrahlen wurde bislang von offizieller Seite und von der Radarkommission nur dann für gesundheitsschädlich gehalten, wenn die Leistungsdichte der Strahlung im Gewebe zu einer messbaren Temperaturerhöhung führt. Inzwischen liegen jedoch zahlreiche Untersuchungen über Effekte durch den Mobilfunk vor, dessen hohe Frequenzen ebenfalls im Mikrowellenbereich liegen. Diese zeigen, dass es bei langanhaltender Exposition auch unterhalb der sogenannten Wärmeschwelle zu irreparablen und krankhaften Störungen wie zum Beispiel zu Unfruchtbarkeit kommen kann. Kombinationswirkungen zwischen der ionisierenden und der nicht-ionisierenden Strahlung sind ebenfalls als mögliche Ursache der multiplen Krankheitsphänomene anzusehen, die bei den Radarsoldaten und -beschäftigten zu beobachten sind." (S.9)

Diese Wechselwirkung bekommt aktuell große Bedeutung. Nicht nur bei Anwohnern um Flughäfen, das selbstfahrende Auto soll sich über eine Kombination von Radar, LTE, WLAN, Blootooth und GPS steuern, d.h. es wird zu einer weiteren flächendeckenden Belastung von Mensch und Umwelt durch eine Kombination verschiedener Frequenzen kommen.

Vorwort

Im März 2011 hatte der Bund zur Unterstützung Radarstrahlengeschädigter Deutschland e.V. (BzUR) einen Bericht mit dem Titel „Gesundheitsgefahren durch Radium in Leuchtfarben bei der Bundeswehr“ von Mämpel und Schmitz-Feuerhake veröffentlicht. Seitdem haben sich neue Erkenntnisse zur Dosimetrie beim Umgang mit Radiumfarben ergeben, die Überarbeitungen und Ergänzungen erforderlich machen. Die Bundeswehr hat unterschiedliche Verfahren und Kriterien bezüglich geeigneter Ersatzdosisbestimmungen für die Arbeitsplätze aus zeitlich weit zurückliegenden Epochen angewandt, die zunehmend zu einer groben Unterschätzung der tatsächlichen Gesundheitsrisiken in den Anerkennungsverfahren führten. Dieser Report enthält daher ausführliche Kritiken der zu Grunde liegenden Annahmen. Außerdem werden in den Anerkennungsverfahren die neuen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte über Strahlenschäden bei niedriger Dosis nicht angemessen oder gar nicht berücksichtigt. Wie andere beruflich strahlenexponierte Personen leiden die ehemaligen Radarsoldaten an zahleichen Erkrankungen, die erst in den letzten 15 Jahren als die möglichen Folgen von radioaktiven Strahlen erkannt wurden. Daher berichten wir in dem erweiterten medizinischen Teil über den gegenwärtigen Wissensstand zu den nicht-malignen strahlenbedingten Erkrankungen. Da dieser auch für andere exponierte Personengruppen von Interesse ist, haben wir dem Bericht einen anderen Titel gegeben. Wir halten es für wichtig, außerdem darauf hinzuweisen, dass beim Auftreten mehrerer strahleninduzierbarer Krankheiten bei einer einzelnen Person – wie es bei den chronischen Expositionen häufiger vorkommt – die Ursachenabwägung anders und neuartig erfolgen muss, als dies für eine einzelne Erkrankung geschieht. Nicht nur die Exponierten selbst, sondern auch deren Nachkommen können durch die Strahlenexpositionen der Eltern oder der Väter geschädigt worden sein. Die früheren Angaben aus dem Bericht von 2011 werden mit den neuen vorliegenden Erkenntnissen aus der wissenschaftlichen Literatur ergänzt. Die Beschäftigten an Radaranlagen der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee der DDR wiederum waren besonders auch in den frühen Jahrzehnten vielfach den Radarstrahlen der Sender ausgesetzt. Dies wird bislang nur berücksichtigt, wenn Expositionen bei Leistungsdichten vorlagen, die Temperaturerhöhungen im Gewebe verursachen. Inzwischen liegen zahlreiche Befunde über Gesundheitsschäden durch hochfrequente elektromagnetische Felder im nicht-thermischen Leistungsbereich vor. Durch diese können die beobachteten Beschwerden oftmals auch erklärt werden oder durch ein Zusammenwirken mit der ionisierenden Strahlung. Daher haben wir Angaben aus der Literatur zu diesem Themenkomplex ebenfalls aufgeführt.

Die Autoren

Publikation zum Thema

Berichte des Otto Hug Strahleninstituts Nr. 25 2015 Seitenanzahl: 212 Veröffentlicht am: 25.01.2016 Sprache: DeutschHerausgeber: Gesellschaft für Strahlenschutz e.V

Unterschätzte Gesundheitsgefahren durch Radioaktivität am Beispiel der Radarsoldaten

Berichte des Otto Hug Strahleninstituts
Autor:
Walter Mämpel, Sebastian Pflugbeil, Robert Schmitz, Inge Schmitz-Feuerhake
Inhalt:
Schäden durch Röntgenstrahlung, Radioaktivität und Hochfrequenzstrahlung - der neue Bericht des Otto-Hug-Strahleninstituts "Unterschätzte Gesundheitsgefahren durch Radioaktivität am Beispiel der Radarsoldaten" liegt seit kurzem vor. Er kann in Buchform bezogen werden beim Bund zur Unterstützung Radargeschädigter e.V. und der Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.
Artikel veröffentlicht:
25.01.2016
Autor:
Berichte des Otto Hug Strahleninstituts
Quelle:
http://www.strahlenschutz-gesellschaft.de
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