planet e.: Krankmacher Handy?

Elektrosmog macht krank
Das Video zur Sendung ist nun online aufrufbar: Immer mehr Handys, immer mehr WLAN-Netze: Elektrosmog ist überall. Die meisten Menschen empfinden das nicht als Belastung. Doch manche sind davon überzeugt: Elektrosmog macht krank. Die TV-Dokumentation, die im ZDF und SFR am 02.04.2017 um 16:30 Uhr ausgestrahlt wurde, hat sich diesem Thema angenommen.
Gunde Ziegelberger vom Bundesamt für Strahlenschutz demonstriert an einem Kunstkopf die Strahlenaufnahme durch ein SmartphoneQuelle: youtube.com/watch?v=7G-xcLLhV6s

Das Video zur Sendung kann online - auf der Webseite des ZDF - nicht mehr angesehen werden.

Dafür aber auf YouTube >>>

Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Atemnot. All diese Symptome werden dem Elektrohypersensibilitäts-Syndrom zugeordnet (EHS), einer rätselhaften Krankheit. Neue Studien scheinen zudem einen alten Verdacht zu bestätigen: Handystrahlung könnte Krebs verursachen.

Mario Babilon spürt die gesundheitlichen Auswirkungen von Elektrosmog am eigenen Leib. Die Leidensgeschichte des Stuttgarter Physik-Professors begann vor mehr als zehn Jahren. Damals litt er vor allem nach langen Meetings an starken Kopfschmerzen. Für den Physiker begann eine Odyssee von Arzt zu Arzt, keiner konnte helfen.

Mobilfunkstrahlung beeinflusst den Menschen

Erst ein Zeitungsartikel brachte Mario Babilon auf die Idee, es könne sich um EHS handeln und um eine Reaktion auf das neu installierte WLAN-Netzwerk in den Besprechungsräumen. Daran glauben wollte der Wissenschaftler zunächst nicht, doch schon bald merkte er: Ohne WLAN-Netze in seiner Umgebung geht es ihm deutlich besser. Der Physik-Professor ist kein Einzelfall. Laut einem Bericht des Bundesumweltministeriums an den Deutschen Bundestag bezeichnen sich in Deutschland etwa eine Million Menschen als elektrosensibel.

Hanna ist 15 Jahre alt. Die Gymnasiastin litt vor zwei Jahren plötzlich an starken Schmerzen und Atemnot. Im vergangenen Jahr konnte das Mädchen kaum zur Schule gehen.

Mittlerweile ist sie bei dem Umweltmediziner Dr. Harald Banzhaf in Behandlung, der als Ursache für die Beschwerden Elektrosmog vermutet. Er hat es immer öfter mit Menschen zu tun, denen die klassische Schulmedizin nicht helfen kann. Oft lautet die Diagnose EHS. Umweltmediziner setzen auf Entgiftungstherapien. Mit den Kosten für diese Behandlung werden die Patienten alleingelassen. Viele fühlen sich nicht ernst genommen.

Denn in Deutschland ist die Krankheit nicht anerkannt. Das für den Schutz der Bevölkerung zuständige Bundesamt für Strahlenschutz hat jahrelang versucht, das Phänomen EHS in Studien nachzuweisen, ohne Erfolg. Mittlerweile gilt das Krankheitsbild als ausgeforscht, weitere Studien sind vom Bundesamt zurzeit nicht geplant. Auch einen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Mobilfunkstrahlung ist laut Bundesamt für Strahlenschutz nicht nachweisbar.

Demgegenüber stehen Forscher wie der schwedische Onkologe Prof. Lennart Hardell, der in verschiedenen Studien einen Zusammenhang zwischen Krebs und Handynutzung herstellte. Der Krebsforscher glaubt nicht nur daran, dass Handystrahlung vor allem bei Vieltelefonierern das Risiko von Hirntumoren erhöht, er ist auch davon überzeugt, dass kritische Forschungsergebnisse systematisch ausgeblendet werden.

Die ZDF-Umweltdokumentation "planet e." über eine mysteriöse Krankheit, die der Wissenschaft Rätsel aufgibt, und über Forschung, die daran scheitert, eindeutig zu klären, ob der Mobilfunk uns schadet oder nicht.

Mobilfunk macht Krebs

In der Zwischenzeit - 2018 - ist die Sachlage geklärt: Mobilfunk ist von der IARC der WHO als krebserregend einzustufen - wie es Lennart Hardell zwingend herausgearbeitet hat. Siehe Publikation Mobilfunkstrahlung und Krebs.

Publikation zum Thema

Format: A4Seitenanzahl: 24 Veröffentlicht am: 17.08.2018 Bestellnr.: 236Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Mobilfunkstrahlung und Krebs: Die Ergebnisse der NTP-Studie und die Gesamtstudienlage

Ein Kommentar von L. Hardell, M. Carlberg und L. Hedendahl.
Autor:
L. Hardell, M. Carlberg und L. Hedendahl. Übersetzuung durch diagnose:funk. Veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis der Autoren.
Inhalt:
Die Arbeitsgruppe des Onkologen Prof. Lennart Hardell (Schweden) hat eine umfassende Interpretation der NTP-Studie vorgelegt, in der die Ergebnisse in Zusammenhang mit epidemiologischen und medizinischen-biologischen Studien gestellt werden (Hardell et al. 2018). diagnose:Funk legt mit diesem Brennpunkt eine Übersetzung dieser Arbeit vor.
Artikel veröffentlicht:
27.03.2017
Quelle:
ZDF | Dokumentation | planet e. | Film von Jenny Roller-Spoo
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