WLAN schädigt die Fruchtbarkeit des Mannes

Argentinische Studie veröffentlicht
Argentinische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die von einem mit dem Internet verbundenen Laptop ausgehende WLAN-Strahlung, wenn dieser auf dem Schoß des Anwenders platziert ist, die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Dadurch wird die Beweglichkeit (Motilität) von Spermien reduziert und kann zu DNA-Strangbrüchen führen.

Bitte beachten Sie hierzu auch die Veröffentlichung 'Studien - aktuell' von diagnose:funk, die eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse enthält (siehe Download).

Diagnose-Funk hat einen Artikel im 'Digital Journal' in's Deutsche übersetzt:

Die Forschungsstudie, die erste auf der Welt zu diesem Thema, wurde von Experten des Nascentis Center für reproduktive Medizin (Cordoba, Argentinien) durchgeführt. Die Forscher (unter der Leitung von Conrado Avendaño, einem auf Andrologie spezialisierten Biochemiker, in Zusammenarbeit mit Ariela Mata, einer Spezialistin für Fortpflanzungsbiologie und César Sánchez Sarmiento, dem Leiter des medizinischen Zentrums sowie weiteren Wissenschaftlern) haben gezeigt, dass die Beweglichkeit der Spermatozoen (Spermien) beeinträchtigt wird, wenn diese Zellen der von Laptops ausgehenden W-LAN-Strahlung ausgesetzt sind.

Für diese Studie haben die Forscher Spermienproben von gesunden Spendern untersucht. Jede Probe war in zwei gleiche Teile zerteilt, die in getrennten Räumen mit kontrollierter Temperatur aufbewahrt wurden. Eine der Unter-Proben wurde unter einem Laptop platziert, der über WLAN mit dem Internet verbunden war, um die Bedingungen zu kopieren, die bestehen, wenn ein Mann seinen Laptop auf seinen Schoß nimmt. Für ihre Untersuchung sammelte das Team um Conrado Avendano vom Nascentis Medicina Reproductiva in Cordoba Samenproben von 29 gesunden Männern im Alter von 25 Jahren. Die Hälfte jeder Probe wurde anschließend vier Stunden lang unter einen Laptop gestellt, der mit WLAN-arbeitete. Das Ergebnis: Von den bestrahlten Spermien waren 25 Prozent bewegungslos, Schäden an der DNA traten bei 9 Prozent auf. Im Vergleich dazu waren von den unbestrahlten Spermien jeweils nur 14 Prozent immobil, und nur drei Prozent wiesen Erbgutschäden auf.

„Nach vier Stunden Inkubationszeit der Spermien unter unterschiedlichen Bedingungen fanden wir heraus, dass in der Probe, die unter dem Laptop platziert wurde, sich die Strahlung auf eine hohe Anzahl von Spermien auswirkte“, sagte Dr. Avendaño gegenüber "La Voz”. Der Forscher kommt zur Schlussfolgerung, dass ihre Studie aufzeigt, dass die Exposition der Spermien gegenüber der WLAN-Strahlung des Geräts die Spermienzellen nicht abtötet, sondern ihre Motilität/Beweglichkeit beeinflusst. Durch die Untersuchung der Integrität der DNA der Spermienzellen fanden sie zudem heraus, dass ein erheblicher Unterschied zwischen beiden Unter-Proben erkennbar war: „Der Teil der Proben, welcher der Strahlung ausgesetzt war, wies eine starke Zunahme von Spermienzellen mit einer fragmentierten (aufgebrochenen) DNA auf,“ sagte Avendaño (Quelle: 24. Juli 2010, Igor I. Solar, s. Link Quelle). Die Wissenschaftler raten Männern, ihre Laptops auf nicht ihrem Schoß zu platzieren, „insbesondere wenn sie über WLAN mit dem Internet verbunden sind.“
Die Studie führt zu neuen Erkenntnissen über die Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern (EMF) auf die menschliche Gesundheit. Die Intensität der elektromagnetischen Felder, die vom WLAN ausgehen, sind weit niedriger als jene, die von Handys verursacht werden, deshalb gab es gab bisher weniger öffentliche Besorgnis über mögliche Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit WLAN-Geräten.

WLAN-Zugangsknoten befinden sich oft in unmittelbarer Nähe zum Aufenthaltsort von Menschen. Die bereits niedrigen Intensität verringert sich über die Entfernung schnell und folgt dem Abstandsgesetz. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass wenn ein Laptop über lange Zeiträume verwendet wird, sich die elektromagnetischen Felder auf die empfindlichen Fortpflanzungsorgane des männlichen Anwenders negativ auswirken , indem sie die DNA schädigen und die Motilität der Spermienzellen verringern.

Auch das renommierte deutsche ECOLOG-Institut kommt zu diesem Schluss. Im November veröffentlichte es im EMF-Monitor einen Studienüberblick zu Handybestrahlung und Spermien. In der Auswertung von 27 seit dem Jahr 2000 erschienenen Studien kommt ECOLOG zu dem Schluss, „dass in einer deutlichen Mehrheit der neueren Studien signifikante Effekte mit potenziell negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit gefunden wurden.“

Nach Meinung des ECOLOG- Institutes „sollten gerade junge Männer mit späterem Kinderwunsch aus Vorsorgegründen darauf achten, ihr Mobiltelefon nicht eingeschaltet am Gürtel oder in der Hosentasche zu tragen, z.B. während eines Telefonats mit Freisprecheinrichtung oder mit einem Head-Set, und möglichst auch nicht im Stand-by- Modus. Diese Empfehlungen gelten natürlich auch für das Surfen im Internet mit einem Smart-Phone. Noch besser ist natürlich, die Geräte überhaupt so wenig wie möglich zu benutzen.“

Diagnose-Funk hält es für dringend erforderlich, dass die Regierungen und Gesundheitsbehörden die Öffentlichkeit, v.a. aber Jugendliche über dieses Gefahrenpotential aufzuklären.

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