Keine Wundermittel gegen Ohrensausen

Diagnose-Zahlen explodieren
Gibt es einen möglichen Zusammenhang zwischen Ohrgeräuschen und dem Schnurlos- und Mobilfunk-Boom? Diagnose-Funk ist überzeugt und nimmt zum Artikel „Gegen das Ohrensausen gibt es kein Wundermittel“ vom 15. März 2006 im Schweizer Verbrauchermagazin saldo öffentlich Stellung.

Die Stellungnahme wurde an die saldo-Redaktion sowie an K-Tipp, Beobachter, Gesundheitstipp, diverse andere Zeitungen, "Tinnitus-Ligas" und alle Selbsthilfegruppen weitergeleitet.

Sehr geehrte Frau Cariola,

Zu Ihrem Artikel "Gegen das Ohrensausen gibt es kein Wundermittel", möchte ich Ihnen noch ein paar brisante Informationen geben:

- Eine Pilotstudie von Prof. inv. Dr. med. H. J. Wilhelm (HNO-Facharzt, Stellvertretender Präsident d. Gesundheitsforum Rhein-Main e. V. Sportmedizin)
an 110 HNO-Patienten mit Ohrgeräuschen ergab:
"Die Patienten wurden dazu angehalten, versuchsweise über eine Woche sowohl Handy als auch das schnurlose Telefon auszuschalten. Hierbei zeigte sich, daß 40 % der Patienten, die diesen Versuch unternommen haben, der Tinnitus leiser bzw. subjektiv nicht mehr als störend empfunden wurde. Das heißt, für diese Zeit konnte auf weitere therapeutische Maßnahmen verzichtet werden." Zum Kollektiv heisst es: "68 % wohnten in der Nähe (sichtbar) von Mobilfunkantennen bzw. Starkstrommasten, 32 % nutzten ein Handy als auch ein schnurloses Telefon. Nur 20 % der Befragten telefoniert nicht mit einem Handy oder einem schnurlosen Telefon. (…) Da es sich bei den über Ohrgeräusche klagenden Patienten um immer jüngere Patienten handelt, denen kein Lärmtrauma zuzuordnen ist, müssen wir uns Gedanken machen, woher diese neue Beeinflussung in den letzten Jahren kommt." (http://www.eurotinnitus.com -> Wissen -> Archiv ganz unten, oder www.funkenflug1998.de -> Suchbegriff "Tinnitus" ->"10 Mio. Neuerkrankungen")

- Sogar die industrielastige Grenzwert-Kommission ICNIRP bestätigt in den Richtlinien auf S. 13 (bzw. S. 506, linke Spalte unterster Abschnitt), dass das "Mikrowellenhören" ein gut bekannter Effekt ist. (Bei recht hohen Feldstärken sogar spontan auslösbar! Frei 1961, Frei & Messenger 1973, Lin 1978) http://www.icnirp.de/documents/emfgdl.pdf oder http://eurotinnitus.com/mobilfunk.php?lang=&id=9821.inc

- Betroffene erklären uns, dass die Geräusche die Tonlage verändern, je nachdem, ob sie an einer Mobilfunkantenne, einem Handy, oder einem Schnurlostelefon, etc. vorbeilaufen. Auch Ärztegesellschaften haben solche Fakten bereits protokolliert.

- Die Diagnosenzahlen explodieren förmlich seit dem Schnurlos-Boom und flächendeckenden Mobilfunk. Man zeigt es ja sogar auf http://www.german.hear-it.org/page.dsp?forside=yes&area=134. Die Vereinigung Eurotinnitus berichtet im Mobilfunkzeitalter: "Jährlich kommt es bei 10 Millionen Deutschen zu einem Tinnitus (Neuerkrankungen), bei dem ca. 340.000 in eine chronische Form übergehen." (Quelle s.o., Archiv ganz unten)

- Es gibt zudem konsistente Forschungsergebnisse zu einer verstärkten Expression von Stresshormonen durch hochfrequente Strahlung - was Tinnitus ja begünstigen soll. (z. Bsp. Gemäss Gutachten vom ECOLOG-Institut, Hannover, www.ecolog-institut.de)

Jetzt frage ich mich, wieso all diese noblen Institutionen in Ihrem Artikel kein Wort über elektromagnetische Felder verlieren...

Kurzes Beispiel zu einer ähnlichen Situation:

15 von 17 Studien zeigen zum Stand Juli 2005 häufigere Kopfschmerzen durch HF-Strahlung. (14 davon signifikant.) Die 2 Studien, die keinen Effekt fanden, wurden an jungen, gesunden Studenten durchgeführt. Antennentechniker basteln Alufolie unter die Mütze, damit sie Abends weniger Kopfweh haben. Doch gemäss Kopfwehgesellschaft, Dr. Christian Meier, Baden gibt es keinen Nachweis hierfür, und Mobilfunkstrahlung wird nirgendswo auf der Internetseite als mögliche Ursache angeführt. Es bleibt die Frage: Wer sponsert die Kopfwehgesellschaft… (Gabi Braun, Gesundheitstipp schrieb letztes Jahr einen Artikel hierzu.) 

Fast so scheint es mir beim Tinnitus auszusehen.
Anstatt aufzuklären, heisst der gute Lesetipp: "Mit Tinnitus muss man leben" (Die Böhmne-Zeitung auf www.eurotinnitus.com, ->Wissen, ->Archiv)

Nach einer Erhebung der Deutschen Tinnitusliga 1998 leiden ca. 3 Millionen Erwachsene Deutsche an einem chronischen Ohrgeräusch. In Österreich sind es etwa 800'000. In der Schweiz bereits rund 240'000. Doch nirgendswo eine Anmerkung zum amtlich anerkannten "Mikrowellenhören"!

...Und wer hat übrigens dieses süsse Tinnitusschlösschen in Chur mit dem tollen Sound auf der Homepage bezahlt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Artikel veröffentlicht:
16.03.2006
Autor:
Lothar Geppert, diagnose-funk
Quelle:
Verbrauchermagazin Saldo 5/2006 vom 15. März 2006
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