Der Nationalrat hat bestehende Möglichkeiten ignoriert, die Mobilfunkversorgung so
zu regulieren, dass die Gesundheitsrisiken minimiert und die Netze gleichzeitig erneuert werden könnten.
Die Motion wurde relativ knapp mit 96 zu 89 Stimmen angenommen. Noch im Februar hatte die Kommission 'Verkehr und Fernmeldewesen' (KVF) die Motion in ihrer internen Abstimmung mit 23 gegen 2 Stimmen gutgeheissen. diagnose:funk hat daraufhin allen Parlamentariern zur Abstimmung entsprechende Informationen zukommen lassen, so wie es andere Initiativen und vor allem die "Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz" (AefU) getan haben.
Ausschlaggebend bei der Abstimmung waren die FDP (24 Ja, 1 Nein) und die BDP (6 Ja, 0 Nein). SVP (67% Ja), CVP (63% Ja) und GLP (57% Ja) votierten mehrheitlich zugunsten der Mobilfunkindustrie. Die Linksparteien (SP und Grüne) votierten zu 100% gegen eine Grenzwerterhöhung (SP 41 Nein, Grüne 12 Nein).
Zusammenfassend kann man sagen, dass die bürgerliche Mehrheit (da zählen aus unserer Sicht auch CVP und GLP dazu) die sehr geschlossen auftretende Ratslinke überstimmte. Der Bundesrat muss nun innerhalb von 6 Monaten einen Entwurf zur Änderung der Verordnung über nichtionisierende Strahlung (NISV) vorlegen. In der Vernehmlassung können dann Organisationen, Vereine, aber auch Einzelpersonen ihre Einwände einbringen. Sollten diese nicht gehört werden, so kann die Verordnung auch noch vom Bundesgericht überprüft werden.